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Ein Blick zurück

Ehemalige Organisatorin der Schlossweihnacht Rastatt beklagt mangelnde Unterstützung

Drei Jahre lang organisierte Sabine Franzreb die Schlossweihnacht in Rastatt. In diesem Frühjahr beendete sie die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Jetzt erklärt sie die Gründe für ihren Rückzug. Dabei wirft sie dem Rathaus mangelnde Unterstützung vor.

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Stimmungsvoller Lichterglanz: Die Besucher genießen das Ambiente der Schlossweihnacht in Rastatt. Foto: Hans-Jürgen Collet

Sabine Franzreb liegt einiges auf dem Herzen. Drei Jahre lang organisierte sie die Rastatter Schlossweihnacht, in diesem Frühjahr trennten sich die Wege zwischen ihr und der Stadtverwaltung. Deshalb läuft die Veranstaltung vom 5. bis zum 15. Dezember im Ehrenhof erstmals komplett in Eigenregie des Rathauses . Für ihren Rückzug führt Franzreb mehrere Gründe ins Feld. Der Verwaltung wirft sie mangelnde Unterstützung vor.

„Die Stadt hat mich am ausgestreckten Arm verhungern lassen“, sagt Franzreb, die aus Bad Dürkheim kommt und eine Veranstaltungsagentur betreibt. Wichtig ist ihr vor allem, dass sie nie Geld erhalten habe. Der städtische Zuschuss in Höhe von 40 000 Euro, der nach einem Gemeinderatsbeschluss in diesem Jahr auf 60 000 Euro gestiegen wäre, sei allein durch Sachleistungen erbracht worden. So habe die Stadt unter anderem den Securitydienst bezahlt und für ein Toilettenhäuschen gesorgt. Die Stadtwerke als Hauptsponsor hätten außerdem den Strom zur Verfügung gestellt.

Es hat sich wirklich nicht gerechnet.
Sabine Franzreb

„Ich habe die kompletten Kosten für den Auf- und Abbau der Zelte, Kosten für den Elektriker, Tannenbäume, Dekoration und die Organisation getragen“, sagt Franzreb. Um die Infrastruktur herzustellen, habe sie aus eigener Tasche 35 000 bis 40 000 Euro zum Gelingen der Schlossweihnacht beigetragen. Ihr Erlös seien die Gebühren für die Stände gewesen, die sie entsprechend hoch habe ansetzen müssen. Trotzdem habe ihr die Veranstaltung in den ersten beiden Jahren Verluste beschert. Auf alle drei Jahre gerechnet sei sie mit einer „schwachen, schwarzen Null“ herausgekommen: „Es hat sich wirklich nicht gerechnet.“

Auch menschlich hat es nicht mehr gepasst

Obwohl die Stadt auch in der Vergangenheit als offizieller Veranstalter fungierte, habe Franzreb allein das finanzielle Risiko getragen. Das städtische Marketing habe kaum Werbung für die Veranstaltung gemacht. „Die Stadt hat nicht verstanden, dass sie Veranstalter ist“, sagt sie. Insgesamt habe sie den Eindruck gehabt, wenig Unterstützung, aber viel Gegenwind zu erfahren.

Nach dem Weggang von Wirtschaftsförderer Jonathan Berggötz, der Ende März zum Bürgermeister von Bad Dürrheim gewählt worden war, habe es auch menschlich nicht mehr gepasst. „Wir wurden uns nicht einig“, sagt sie über die ersten Gespräche zur Vorbereitung der Schlossweihnacht 2019. Deshalb habe sie schließlich „aktiv abgesagt“ und die Zusammenarbeit beendet.

Stadtverwaltung bedauert Entwicklung

Die Stadtverwaltung bedauert in einer Stellungnahme, dass es keine Fortsetzung der Kooperation gibt. „Wir sind Frau Franzreb in jedem Fall sehr dankbar, dass sie in den vergangenen Jahren die Schlossweihnacht in Rastatt etabliert hat“, heißt es in einem Statement des Stadtmarketings. In der Vergangenheit seien die Rollen aber klar geregelt und allen Partnern bekannt gewesen, darunter auch die Verwendung der städtischen Finanzmittel.

Mit den zusätzlichen 20 000 Euro, die in diesem Jahr bereitgestanden wären, hätte unter anderem der Holzboden finanziert werden sollen. „Wir hatten den Eindruck, die Gespräche mit Frau Franzreb seien konstruktiv und positiv verlaufen – und waren dann überrascht, dass sie ihr Angebot ohne Nennung von Gründen zurückgezogen hatte“, heißt es abschließend.

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