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Polizei warnt

Seniorin in Rastatt vereitelt Enkeltrick

Die Stimme der vermeintlichen Enkelin verrät letztendlich die Betrügerin. Die betroffene Seniorin reagiert am Telefon richtig und legt auf. Denn vom sogenannten Enkeltrick hat die 88 Jahre alte Rastatterin schon oft gehört. Geld hat sie dadurch glücklicherweise nicht verloren.

Eine Frau telefoniert.
Telefonieren statt Treffen: Die Beratungsstelle Baden-Baden vereinbart mit Krebserkrankten und deren Angehörigen Uhrzeiten zum Telefonieren. Foto: dpa

„Ältere Menschen, die geistig nicht mehr so fit sind wie ich, können schnell auf solche Maschen reinfallen“, befürchtet sie. Immer wieder geben sich Betrüger auch im Landkreis Rastatt als falsche Enkel aus, bitten die Großeltern am Telefon um Hilfe und wollen so Geld erbeuten. „Anfangs dachte ich noch, diejenige hätte sich verwählt“, erinnert sich die 88-Jährige. Auch wenn die Anruferin beteuerte ihre Enkelin zu sein, geglaubt habe sie das nicht. „Sie erklärte mir mehrmals, dass ihre Stimme durch das Handy anders klinge und sie zudem erkältet sei.“

In Baden-Baden hatten Enkeltrick-Betrüger am Donnerstag Erfolg.

Geldübergabe als Ziel

Schließlich habe die Frau am Telefon den vehementen Widerspruch ignoriert und versucht, ein allgemeines Gespräch zu beginnen. „Als sie davon erzählte, dass sie sich ein ganz tolles Objekt in Baden-Baden gekauft habe, wusste ich sofort, was los ist“, betont die Seniorin. Sofort beendete sie das Telefonat. „Die Person hat zwar noch nicht nach Geld gefragt, das wäre aber sicher gekommen.“ Gleich darauf wählte sie die Nummer ihrer Enkelin, um von dem Vorfall zu berichten. „Bekannten ist vor zwei Monaten genau dasselbe passiert“, sagt die Betroffene. Auch bei diesen habe immer das Geschlecht der Enkelkinder mit denen der Anrufer übereingestimmt.

Zuletzt haben wir vermehrt Anrufe in Muggensturm und Gaggenau verzeichnet.

Einschätzungen der Polizei zufolge ist das jedoch Zufall. „Durch geschickte Gesprächsführung erfragen die Anrufer zudem weitere Infos“, erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg. Doch die Betroffenen würden in den meisten Fällen richtig reagieren – auflegen und den Vorfall der Polizei melden. „Zuletzt haben wir vermehrt Anrufe in Muggensturm und Gaggenau verzeichnet“, fügt der Sprecher hinzu.

Enkeltrick funktioniert kaum

In Rastatt sei kein verstärktes Aufkommen von Enkeltricks bekannt. „Die Anrufer agieren meist aus dem Ausland und scrollen Telefonbücher durch“, betont er. In den vergangenen zwei Monaten sei es durch Anrufe falscher Enkel oder alternativ durch falsche Polizeibeamte zu keinen Geldübergaben gekommen, betont der Polizist.

Die Präventionsmeldungen scheinen zu fruchten.

Die Telefonbetrüger drohen meist mit Notlagen. „Die Präventionsmeldungen scheinen zu fruchten.“ Insgesamt fanden im Polizeipräsidium Offenburg 2019 bislang fünf Geldübergaben statt infolge solcher Tricks, davon lediglich eine in Rastatt. Doch auch in diesem Fall habe sich der Betrüger am Telefon nicht als Enkel sondern als Polizeibeamter ausgegeben.

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