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Rastatt/Murgtal

Fremdwasser wird eingespeist und senkt PFC-Belastung

Das Trinkwasser des Wasserversorgungsverbands Vorderes Murgtal hält wieder die PFC-Grenzwerte ein. Wie dies erreicht wurde, erläutert Paul Schreiner, Werkleiter der Stadtwerke Gaggenau. Die Stadtwerke haben seit 1. Januar die operative Leitung des Wasserversorgungsverbands übernommen, der rund 23.000 in Rastatt-Förch, Kuppenheim, Gaggenau-Selbach und Gernsbach versorgt.

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Grenzwerte eingehalten: Durch die Einspeisung von Fremdwasser der Stadtwerke Gaggenau werden die PFC-Werte reduziert, wie hier im Wasserbehälter Oberndorf. Foto: Hans-Jürgen Collet

Nach dem Schreck in der Vorweihnachtszeit, als ein Grenzwert für PFC im Trinkwasser des Wasserversorgungsverbandes Vorderes Murgtal geringfügig überschritten wurde, meldeten die Verantwortlichen Anfang der Woche Entwarnung.

Die Verwendungseinschränkung für Risikogruppen wie Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder bleibt vorerst bestehen, bis weitere Proben die Reduzierung bestätigen. Diese Ergebnisse sollen bis zum Ende des Monats vorliegen, teilen die Wasserversorger mit.

Wie wurde die Verbesserung erreicht? Im Wesentlichen durch die Einspeisung von unbelastetem Fremdwasser und die dadurch mögliche Reduzierung der Fördermenge der Tiefbrunnen im Rastatter Stadtteil Förch, wie den Antworten von Paul Schreiner, Werkleiter der Stadtwerke Gaggenau, zu entnehmen ist. Die Stadtwerke haben zum 1. Januar die Verantwortung für das operative Geschäft des Wasserversorgungsverbands (WVV) übernommen.

Einspeisung von Fremdwasser

„Für die Wasserversorgung der Stadt Gernsbach wurde in die zwischen Kuppenheim und Gernsbach verlaufende Verbandsleitung Wasser von den Stadtwerken Gaggenau eingespeist, wodurch sich eine Absenkung der Werte für Gernsbach ergeben hat“, erklärt Schreiner.

Durch die Einspeisung von Fremdwasser konnte die Förderleistung der eigenen Brunnen des WVV in Förch reduziert werden. Die Reinigungsanlage ist dadurch in der Lage, „für das restliche zur Verfügung gestellte Wasser alle gesetzlichen Werte einzuhalten“.

Lösung für Kuppenheim und Selbach

Auch für die Stadt Kuppenheim konnte über einen vom Wasserversorgungsverband gebauten Anschluss Wasser aus dem Netz der Stadtwerke Gaggenau eingespeist werden. Der Gaggenauer Stadtteil Selbach wird über eine Leitung der Stadtwerken Gaggenau mit Wasser versorgt.

Für die Verteilung des vom Wasserversorgungsverband gelieferten Wassers innerhalb der Ortsnetze sind die jeweiligen Wasserversorger zuständig, in Kuppenheim und Oberndorf ist dies die Eneregio. Das Ortsnetz besteht aus drei Versorgungsgebieten: Die Niederzone Kuppenheim, die Hochzone Kuppenheim und die Zone Oberndorf.

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Die Niederzone wird seit dem 4. Dezember komplett über den Ersatzwasseranschluss mit Wasser der Stadtwerke Gaggenau versorgt. Die Hochzone und Oberndorf werden über eigene Hochbehälter mit Wasser des Wasserversorgungsverbandesversorgt, dem zudem Ersatzwasser zugeführt wird, .

Wasserproben in allen Versorgungszonen

Am 7. Januar wurden das Netzwasser des Wasserwerks Förch sowie der drei Kuppenheimer Zonen durch das Technologie Zentrum Wasser beprobt. Alle Werte werden eingehalten.

Die Messergebnisse für PFOA lagen unter dem Leitwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter und dem Maßnahmenwert für Risikogruppen von 0,05 Mikrogramm pro Liter des Umweltbundesamtes.

Noch in diesem Jahr soll der Einbau eines Aktivkohlefilters im Wasserwerk Förch erfolgen, um zukünftig PFC-freies Wasser zu garantieren, so die Forderung von Kuppenheims Bürgermeister Karsten Mußler.

Keine mobile THW-Filteranlage als Zwischenlösung

Der geplante Einsatz einer mobilen Filteranlage durch das THW Rastatt als Übergangslösung ist aufgrund der geänderten Fahrweise der Reinigungsanlage derzeit nicht erforderlich, so die Einschätzung von Paul Schreiner. Unabhängig davon werde geprüft, die Anschlüsse vorzubereiten, um in einem ähnlichen Fall kurzfristig reagieren zu können.

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