Freilich weist die Stadt darauf hin, dass unter Berücksichtigung des Grundstückszuschnitts und der innerbetrieblichen Abläufe die komplette Trennung von Kunden- und Lieferverkehr hier nicht umsetzbar sei.
Zudem hatte die Polizei vor dem Hintergrund, dass entlang der Badener Straße und der Vogesenstraße auch Einfriedungen zugelassen werden, auf die erforderlichen so genannten Sichtdreiecke hingewiesen. Dabei handelt es sich um das Sichtfeld, das ein Verkehrsteilnehmer zur Verfügung haben muss, wenn er in eine übergeordnete Straße einbiegen will.
Höhere Verkehrsbelastung wegen neuen Edeka-Marktes?
Laut Stadtverwaltung werde in der Anlage des Durchführungsvertrages geregelt, dass „Sichtdreiecke zwischen 80 Zentimetern und 2,50 Metern Höhe, gemessen ab dem Fahrbahnrand von Bebauung, Bepflanzung und sonstigen sichtbehindernden Gegenständen freizuhalten sind“. Ein Bürger hatte bei der Beteiligung der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan im Blick auf die Erweiterung des Edeka-Marktes von 1.050 auf 1.400 Quadratmeter eine deutlich höhere Belastung durch Verkehr und damit auch durch Lärm und Abgase im Bereich der Badner Straße und des Südrings befürchtet.
Gerade der Betrieb eines Back-Shops und eines Cafés an sensiblen Sonn- und Feiertagen werde zu einer höheren Verkehrsbelastung in dem betreffenden Gebiet führen. Zudem erklärt der Anwohner, dass ein Nachweis, wonach die Immissionsgrenzwerte an Sonn- und Feiertagen für die Badener Straße und den Südring eingehalten werden, zwar angenommen, der Nachweis aber nicht geführt werde.
Stadtverwaltung: Zusätzlicher Schallschutz nicht erforderlich
Nach Überzeugung der Stadtverwaltung führe die Vergrößerung des Marktes zwar zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens. Durch Gutachten und Untersuchungen sei aber ermittelt worden, dass die Leistungsfähigkeit des umliegenden Straßensystems weiterhin gewährleistet bleibe. Auch zusätzliche Schallschutzmaßnahmen, die über die in dem Gutachten vorgeschlagenen Ideen hinausgehen, werden für nicht erforderlich gehalten.
Die Stadtverwaltung zeigt sich überzeugt davon, dass durch die Erweiterung des Marktes die heutige Verkehrsbelastung nur unwesentlich beeinflusst werde und die Mehrbelastung deshalb vor dem Hintergrund, den bestehenden Nahversorgungsstandort zu sichern, zumutbar sei.
Gerechnet wird mit rund 1.500 Fahrzeugen, die pro Tag zu dem neuen Markt kommen, der im Frühjahr 2020 eröffnet werden soll. Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch verwies in der Ratssitzung auf den schon bestehenden Edeka- und auch auf den kleinen Möbel-Markt in dem Gebiet, die bereits entsprechenden Verkehr angezogen hätten.