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Chemikalien aus Wasser holen

PFC-Reinigung von Beregnungsbrunnen rückt näher: Praxistest liefert gute Ergebnisse

Auf der Wunschliste von Landwirten, die PFC in ihren Beregnungsbrunnen haben, stehen Reinigung und uneingeschränkte Nutzung derselben mit Sicherheit sehr weit oben. Möglicherweise ist man hier ja nun einer Lösung tatsächlich ein gutes Stück nähergekommen. Denn „das Ministerium für Ländlichen Raum (MLR) hat im April dieses Jahres ein zweijähriges Projekt zur PFC-Reinigung von Beregnungswasser im Praxistest für gärtnerische Kulturen bewilligt“, so die Stabsstelle PFC auf BNN-Anfrage.

Die Wasseraufbereitungsanlage zur Reinigung des PFC-Beregnungswassers besteht aus drei in Reihe geschalteten Aktivkohlefiltern in aufrecht stehenden 3,70 Meter hohen Metallsilos.
Die Wasseraufbereitungsanlage zur Reinigung des PFC-Beregnungswassers besteht aus drei in Reihe geschalteten Aktivkohlefiltern in aufrecht stehenden 3,70 Meter hohen Metallsilos. Foto: Züblin

Auf der Wunschliste von Landwirten, die PFC in ihren Beregnungsbrunnen haben, stehen Reinigung und uneingeschränkte Nutzung derselben mit Sicherheit sehr weit oben . Möglicherweise ist man hier ja nun einer Lösung tatsächlich ein gutes Stück nähergekommen. Denn „das Ministerium für Ländlichen Raum (MLR) hat im April dieses Jahres ein zweijähriges Projekt zur PFC-Reinigung von Beregnungswasser im Praxistest für gärtnerische Kulturen bewilligt“, so die Stabsstelle PFC auf BNN-Anfrage.

Von unserer Mitarbeiterin Patricia Klatt

Die Reinigungsanlage besteht aus drei in Reihe geschalteten Aktivkohlefiltern á drei Kubikmetern in aufrecht stehenden 3,70 Meter hohen Metallsilos. Das gereinigte Wasser wird in einem 500 Kubikmeter großen, geschlossenen Polyethylen-Sack zwischengespeichert und regelmäßig untersucht. Die Größe von Reinigungsanlage und Wasserspeicher sind dabei aufeinander abgestimmt, sodass auch bei längerer Trockenheit ein größerer Wasserbedarf gedeckt werden kann.

Zwölf Kubikmeter Wasser pro Stunde gereinigt

„Die Projektbetreuung erfolgt durch das Landwirtschaftsamt Rastatt mit Unterstützung des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg und der überregional tätigen Beregnungsberaterin des Landwirtschaftsamts Karlsruhe“, teilte die Stabsstelle mit. Und die ersten Ergebnisse dieses Jahres geben tatsächlich vorsichtigen Anlass zur Hoffnung, denn die Anlage, die von der Firma Züblin aufgestellt wurde, funktioniert und es können damit zwölf Kubikmeter Wasser pro Stunde erfolgreich gereinigt werden.

Dabei ist der PFC-Gehalt des Rohwassers alles andere als marginal, denn die Quotientensumme liegt bei 3,0. „Aber bisher konnten alle PFC herausgereinigt werden“, bestätigt die Stabsstelle, auch alle kurzkettigen PFC. Die eingesetzte Aktivkohle – eine spezielle Steinkohle – muss nach Ende dieser Anbauphase ausgetauscht werden, auch das übernimmt Züblin.

Ist die Lösung auch wirtschaftlich?

„Unsere Wasseraufbereitungsanlagen sind generell für die Reinigung von PFC-haltigem Grund- oder Beregnungswasser geeignet, insbesondere auch für PFC belastete Brunnen in der Region Mittelbaden“, betont Hans-Georg Edel von der Firma. Das hört sich alles vielversprechend an, die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist noch zu klären.

Das MLR hat für das zweijährige Projekt insgesamt etwa 90 000 Euro bewilligt. Ungefähr 75 Prozent davon entfallen auf die Mietkosten der Aktivkohle-Anlage einschließlich der Kosten für die Aktivkohlefilter. Die weiteren 25 Prozent verteilen sich im Wesentlichen auf die Kosten der Wasseruntersuchungen und die Jahreskosten des Wassertanks sowie der übrigen Technik.

Umsonst gibt es nichts und so muss auch der Gemüsebaubetrieb, auf dessen Gebiet die Anlage aufgebaut wurde, seinen Beitrag leisten. Er trägt neben der Baustelleneinrichtung inklusive des baurechtlichen Genehmigungsverfahrens auch die Aufwendungen für die Betreuung der Anlage und die aufwendige Dokumentation.

Bei Erfolg sollen Fördermöglichkeiten geprüft werden

Konkrete Summen nennt die Stabsstelle auf BNN-Anfrage hier allerdings nicht. Gesetzt den Fall, das Projekt würde auch künftig weiter erfolgreich laufen und man würde es auf die Anbauflächen im PFC-Land übertragen können, wird „die Landwirtschaftsverwaltung dann prüfen, inwieweit im Einzelfall bestehende Investitionsförderprogramme genutzt werden können“, war abschließend zu erfahren.

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