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Zahl der Neuinfektionen ist zu hoch

Ab Mittwoch gelten in Baden-Baden neue Corona-Regeln: Shoppen nur noch mit Termin

Seit gut einer Woche ist die Einkaufswelt in Baden-Baden wieder in Ordnung. Doch ab Mittwoch werden die Corona-Lockerungen im Einzelhandel wieder eingeschränkt. Shopping geht dann nur mit Termin.

Am Eingang des Kaufhauses Wagener Galerie in Baden-Baden steht ein Desinfektionsmittelspender.
Noch geöffnet: Am Eingang des Kaufhauses Wagener Galerie in Baden-Baden steht ein Desinfektionsmittelspender. Foto: Bernd Kamleitner

Endlich wieder ein Perspektive, die den Blick nach vorne erlaubt. So sahen viele Einzelhändler und Kunden die Lage nach der Wiedereröffnung der Geschäfte am Montag vor einer Woche in Baden-Baden. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer.

Weil die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner an der Oos seit mehr als drei Tagen über dem Wert 50 liegt, werden die Lockerungen in Baden-Baden ab diesem Mittwoch wieder eingeschränkt. Shopping geht dann nur mit Termin („Click&Meet“).

Die entsprechende Allgemeinverfügung wurde am Montag im Rastatter Landratsamt vorbereitet. Das dortige Gesundheitsamt ist auch für den Stadtkreis Baden-Baden zuständig. Die Anordnung soll am Mittwoch in Kraft treten. Gemessen an der Sieben-Tage-Inzidenz war die Einkaufswelt in der Bäderstadt am vergangenen Donnerstag bei einem Wert von 39,9 noch in Ordnung.

Doch seit vergangenem Freitag ist die entscheidende 50er-Marke wieder überschritten. Dieser Trend hält an und sorgt dafür, dass das Einkaufserlebnis in Baden-Baden nur noch an diesem Dienstag ohne Termin möglich ist.

Aussichten werden trüber

Bei einer Inzidenz unter 50 pro 100.000 Einwohner ist unter Einhaltung der Abstandsregel und mit Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Maske ein Shoppingerlebnis möglich, das dem vor Ausbruch der Corona-Pandemie recht nahe kommt.

Hütten, die eigentlich an Weihnachten zum Einsatz kommen, stehen inzwischen mit unterschiedlichem Sortiment in der Baden-Badener Fußgängerzone.
Bude im Zentrum: Hütten, die eigentlich an Weihnachten zum Einsatz kommen, stehen inzwischen mit unterschiedlichem Sortiment in der Baden-Badener Fußgängerzone. Foto: Bernd Kamleitner

„Mir fehlen die Worte. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll“ beschreibt Matthias Vickermann die Lage angesichts wechselnder Änderungen zwischen Lockdown, Click&Collect und dem in Baden-Baden nun anstehenden Click&Meet – also shoppen in einem vorher terminlich vereinbarten Zeitraum.

Der Vorsitzende des Zusammenschlusses Baden-Baden Innenstadt (BBI) spricht von einem „Riesentrauerspiel“. Noch vor Tagen sei er dagegen „happy gewesen, endlich nach vorne schauen zu können“. Jetzt sind die Aussichten wieder eher trüber.

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Kunden droht der Verlust des Überblicks

In der Tat droht bei regional unterschiedlichen Regelungen der Verlust des Überblicks. Während etwa in Baden-Baden Händler noch öffnen dürfen, war im benachbarten Landkreis Rastatt zuletzt nur Click&Meet möglich.

Maske ist Pflicht: Darauf weist eine Info-Tafel am Eingang des Kaufhauses Mode Wagener in der Fußgängerzone in Baden-Baden hin.
Maske ist Pflicht: Darauf weist eine Info-Tafel am Eingang des Kaufhauses Mode Wagener in der Fußgängerzone in Baden-Baden hin. Foto: Bernd Kamleitner

Ab diesem Dienstag zieht der Kreis Rastatt wegen einer Inzidenz von über 100 sogar die Notbremse. Für die Kundschaft in Rastatt oder Gaggenau bedeutet das Click&Collect: Nur online bestellte Artikel können im Geschäft abgeholt werden.

Kaufhaus bietet auch kurzfristige Registrierung

Franz-Bernhard Wagener, Chef der Galerie Wagener und von Mode Wagener in Baden-Baden, appelliert an die Kundschaft. Die bevorstehenden Shopping-Einschränkungen „sollten kein Grund sein, nicht zu kommen“. Seine beiden Häuser seien mit einem elektronischen System darauf vorbereitet.

Das erlaube eine Anmeldung per Telefon oder Mail. Auch eine spontane Registrierung am Haupteingang sei bei der anstehenden Verschärfung der Vorgaben kurzfristig möglich. Bei der Größe der Kaufhäuser sei das bei normalem Andrang kein Problem.

Hoher Umsatz am Samstag

Am vergangenen Samstag sei der Umsatz „gut“ gewesen, in den Tagen davor jedoch nicht berauschend, berichtet Wagener. Ein Grund für den zurückhaltenden Baden-Baden-Besuch liegt für ihn in der geschlossenen Gastronomie. „In Baden-Baden brauchen wir die Gastronomie“, betont der Unternehmer deren Bedeutung.

Wichtige Umsatzbringer seien schließlich Tages- und Halbtagesgäste etwa aus den Regionen Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart, die einen schönen Tag an der Oos verbringen wollten. Derzeit dürfe er in seinem Haus Gästen nicht einmal einen Kaffee anbieten. Auch Wagener klagt über kurzfristige Entscheidungen und eine „unbefriedigende Situation“: „Beim letzten Mal kam abends der Beschluss und wir mussten morgens geschlossen lassen.“

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