Rund elf Jahre sicherte Schneider’s Dorfladen die wohnortnahe Versorgung mit Lebensmittel in Ebersteinburg. Ende 2020 schloss der Laden seine Pforten. Seitdem macht sich der Ortschaftsrat Gedanken darüber, wie die Versorgungslücke im Dorf geschlossen werden kann. Anfragen aus der Bevölkerung heraus bestätigen den Wunsch nach der Neuinstallation eines Lebensmittelgeschäftes. Expertenrat wurde eingeholt und eine Umfrage gestartet, mit ernüchterndem Ergebnis.
Nur 27,1 Prozent aller Ebersteinburger Haushalte beteiligten sich an der Fragebogenaktion.
Das sei keine motivierende Ausbeute, meinte die Grünen-Ortschaftsrätin Katja Frank und stellte ihre weitere Mitarbeit infrage.
Wir sollten die Chance nutzen, Schneider’s Dorfladen war immer gut frequentiert.Josef Benz, Ortsvorsteher
Dennoch entschied sich das Gremium einhellig dafür das Projekt weiterzuverfolgen. Dazu soll voraussichtlich am 20. Mai gemeinsam mit Volker Hahn, geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Nahversorgung-Services, ansässig im fränkischen Seßlach zu einer Bürgerinformationsveranstaltung eingeladen werden. Dieser begleitete bereits die Initiativgruppe Reichental auf ihrem erfolgreichen Weg hin zu einem funktionierenden Dorfgenossenschaftsladen.
Von einem guten Potenzial, die sich nach der Auswertung der Fragebögen ergeben habe, sprach Ortsvorsteher Josef Benz. Immerhin haben 50 Personen differenziertes Interesse an der Zeichnung von Anteilsscheinen in Höhe von insgesamt 26.000 Euro zur Finanzierung des Ladens bekundet.
Ebersteinburger wünschen sich einen Bankautomaten im Ort
Ebenfalls wünschen sich Teilnehmer wieder einen Bankautomaten im Ort sowie einen Treffpunkt zum Verweilen, ebenso wie eine Poststelle. Eine in Ebersteinburg lebende Musikerin bot zudem an ein Benefizkonzert zugunsten des Dorfladens organisieren zu wollen. Auch die Frage nach ehrenamtlicher Mitarbeit ergab ein zufriedenstellendes Ergebnis.
„Wir sollten die Chance nutzen, Schneider’s Dorfladen war immer gut frequentiert“, meinte Benz. Er führte außerdem aus, dass es außer einem Bäcker in Ebersteinburg nichts mehr an Lebensmittelinfrastruktur im Dorf gebe.
Die Standortfrage ist seit Kurzem wieder offen. Das ins Auge gefasste Ladengeschäft stehe nicht mehr zur Verfügung, erläuterte der Ortsvorsteher.
Ebenfalls entschied sich das Gremium dafür die Informationsveranstaltung Entwicklung Ländlicher Raum mit der Ortschaftsratssitzung am 30. Mai zu verbinden.
