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Erweiterungsbau in Baden-Baden

Arvato rollt die Pläne zusammen

Arvato Financial Solutions (AFS) wird die Bauoption in Baden-Baden nicht in Anspruch nehmen. Das hat die Firmenleitung nach Angaben der Stadtverwaltung Oberbürgermeisterin Margret Mergen mitgeteilt. Das Unternehmen will der Kurstadt dennoch treu bleiben.

Der Neubau von Arvato Solutions in der Rheinstraße bleibt Fiktion. Das Unternehmen hat die Pläne aufgegeben. Als Begründung heißt es, es sei nicht genug qualifiziertes Personal in der Region zu finden.
Der Neubau von Arvato Solutions in der Rheinstraße bleibt Fiktion. Das Unternehmen hat die Pläne aufgegeben. Als Begründung heißt es, es sei nicht genug qualifiziertes Personal in der Region zu finden. Foto: Visualisierung von Arvato

Arvato Financial Solutions (AFS) wird die Bauoption, auf dem gegenüberliegenden Gelände des Hauptgebäudes, Ecke Murgstraße/Rheinstraße, neue Firmenräume und ein Parkhaus zu schaffen, nicht in Anspruch nehmen. Das hat die AFS-Firmenleitung nach Angaben der Stadtverwaltung vom Montag Oberbürgermeisterin Margret Mergen mitgeteilt.

Kai Kalchthaler, Geschäftsführer am Standort Baden-Baden, habe dazu erklärt: „Baden-Baden ist und bleibt einer der wichtigsten Standorte für AFS. Das zeigen die Investition durch den Kauf der Verwaltungsgebäude im Jahr 2016 ebenso, wie die nun vorgesehenen Investitionen in den Ausbau der Kantine und weitere Renovierungsarbeiten am bestehenden Gebäude."

Entwicklungsmöglichkeiten vor Ort sind begrenzt.

Weiter: "Wir müssen aber auch einsehen, dass die personellen Entwicklungsmöglichkeiten vor Ort begrenzt sind. Das gilt gerade für die immer mehr benötigten spezifizierten Qualifikationsprofile von Mitarbeitern, die eher in Ballungszentren zu finden sind. Daher konzentrieren wir uns voll und ganz darauf, die bestmöglichen Arbeitsbedingungen für unsere bestehenden Mitarbeiter hier vor Ort zu schaffen.“

Nicht genug Spezialisten in Baden-Baden

Arvato-Sprecher Dario Artico ergänzte Kalchthalers Ausführungen im BNN-Gespräch. Im Raum Baden-Baden seien nicht genug qualifizierte Spezialisten zu finden. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen eine groß angelegte Personal-Werbekampagne gestartet. Diese sei zwar sehr gut gelaufen, allerdings hätten tatsächlich nur die Stellen besetzt werden können, die durch Fluktuation frei geworden seien. Letztlich seien nur die Abgänge kompensiert worden.

Arvato Solutions wird weiter am Standort Baden-Baden bleiben.
Arvato Solutions wird weiter am Standort Baden-Baden bleiben. Foto: Rudolphi

Arvato will Personal gewinnen

Baden-Baden stehe mit diesem Problem im Übrigen nicht alleine. Auch am Stammsitz der Arvato-Gruppe in Gütersloh sei dies nicht anders. Deshalb müsse das Unternehmen seinen Fokus auf Ballungsräume richten, wo die Chancen, Personal zu gewinnen, größer seien. Derzeit sind bei Arvato Solutions in Baden-Baden knapp 1 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Erweiterung ist abgesagt

Die Entscheidung, in Baden-Baden keine Erweiterung vorzunehmen sei endgültig. Gleichwohl, so Dario Artico, werde das Unternehmen nach dem Kauf der Liegenschaften vor einigen Monaten auch langfristig weiter am Standort investieren. So sei der Neubau der Kantine vorgesehen, ferner stünden umfangreiche Renovierungsarbeiten an.

Neue Chancen für die Stadt

Oberbürgermeisterin Margret Mergen bedauert die Entscheidung von Arvato Financial Solutions. Die Stadt habe, so Mergen, viel Zeit und Energie in die Erweiterungspläne investiert. Auch wenn es ihr schwerfalle, könne Mergen die Gründe für die Entscheidung der AFS-Chefetage auf der anderen Seite nachvollziehen. Wichtig sei ihr, dass der AFS-Standort Baden-Baden auch in Zukunft gesichert sei. Mit der Entscheidung der AFS öffne sich für die Stadt auf dem Gelände eine Chance der städtebaulichen Entwicklung.

Die Arvato-Pläne waren in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand von Diskussionen gewesen und hatten auch für Kritik gesorgt.

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