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Umzug in Löwensaal

Veränderungen bei den Narren: Einige Büttenabende finden in Baden-Baden schon im Januar statt

In der Baden-Badener Fasnacht ändert sich so einiges – zumindest, wenn es um die Bürgergemeinde Unterbeuern geht. Die Narren haben sich ein neues Domizil für die Büttenabende gesucht.

Premiere in der Halle des Kinder- und Jugendheims im Jahr 2010 mit drei Generationen Fallers auf der Bühne (von links Gert, Moritz und Markus)
Premiere in der Halle des Kinder- und Jugendheims im Jahr 2010 mit drei Generationen Fallers auf der Bühne (von links Gert, Moritz und Markus) Foto: Cornelia Hecker-Stock/Archiv

Nach mehreren Jahren Asyl beim Kinder- und Jugendheim haben die Narren der Bürgergemeinde Unterbeuern (BGU) sich jetzt schon wieder ein neues Domizil für die Büttenabende suchen müssen. Mit dem Umzug in den Löwensaal ändert sich neben der Deko auch das kulinarische Konzept.

Über mehrere Jahrzehnte war der Deutsche Kaiser in Lichtental die Fastnachtshochburg schlechthin für die BGU. Es ging sehr eng zu, eine winzige Bühne ganz nah dran am Publikum musste ausreichen, aber die grandiose Stimmung sei einzigartig gewesen, schwärmen heute noch viele Besucher.

Nach der Schließung des Hotels war es schwer, eine adäquate Bleibe über die närrischen Tage zu finden. Im Kinder- und Jugendheim wurde man schließlich fündig.

Die Idee war, im Gegenzug die BGU für die Schulbefreiung am schmutzigen Donnerstag einzubinden. Die reine Turnhalle wurde mit zahlreichen Helfern alljährlich gemütlich umgestaltet, eine Bar hinein gezaubert und ein Riesenaufwand betrieben, um es den Narren kuschelig zu machen.

Baden-Badener Narren verlegen Termine nach vorne

Die „Wohnzimmerfastnacht“, ganz nah an den Menschen dran mit Künstlern zum Anfassen, die über Jahrzehnte die Büttenabende im Deutschen Kaiser prägte, wird auch im neuen Domizil des Löwensaales ein Markenzeichen der BGU bleiben.

Der Vorstand zeigte sich kooperativ und verlegte seine über unzählige Jahre fest gezurrten Termine der Büttenabende um eine Woche nach vorne auf den 27. und 28. Januar. Damit besteht künftig zwei Wochen Abstand zu den Sitzungen der Bürgergemeinde Haimbach und man kommt sich auch mit deren Seniorenfastnacht nicht ins Gehege.

Die Schlussgruppe mit ihrer traditionell spektakulären und aufwendigen Darbietung probt im Alten Lichtentaler Rathaus. Die Mädels des BGU-Balletts sind mittlerweile in alle Winde zerstreut bis nach Italien oder Schweden und trainieren selbstständig online.

Da es immer schwieriger wird, noch genug Helfer zu bekommen, verzichtet die BGU künftig auf die Sitzung am Sonntag, da sonst die Abbautruppe montags Urlaub nehmen müsste.

Was sich kulinarisch ändert

Ganz bewusst finden die Programmpunkte nicht auf der großen Bühne des Löwensaals statt, sondern auf einer eigens gebauten kleinen Bühne davor, um weiterhin nah dranzubleiben am Publikum. Nur der Elferrat wird oben ganz am vorderen Rand Platz nehmen.

Dank der guten Kontakte zum Bluesclub dürfen dessen dunkle Vorhänge an den Wänden als Hintergrund genutzt werden. Stoffbahnen, die extra genäht werden, bringen darauf die rot-gelben Vereinsfarben ins Spiel. Das Foyer wird ein besonderer Hingucker, ausgekleidet mit einem Teppich, viel Stoff und einer gemütlichen Bar.

In kulinarischer Hinsicht setzt die BGU verstärkt auf gesunde, regionale Küche. So fällt der gebratene Fleischkäse weg, dafür gibt es erstmals ein veganes Chili sin Carne.

Der Kartoffelsalat zum obligatorischen Schnitzel ist von der Küchencrew ab sofort „handgemacht“, ohne Zusatzstoffe, dafür regional und bio. Angebotener edler Tropfen kommt vom Weingut Eckberg. „Lieber eine bessere Qualität und man weiß, was man dafür hat, die Leute wissen das inzwischen zu schätzen“, ist sich das Vorstandsteam aus Waldtraud Nölle und Tommy Schindler einig.

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