
Traugott Bräuninger ist am Sonntagmittag sehr beschäftigt. Weil zwischen 8 und 9 Uhr in der Kaiserallee ein Baum umgestürzt ist, steht für den Leiter der Abteilung Pflege des städtischen Fachgebiets Park und Garten einiges an Arbeit an.
„Ich bin ja froh, dass wir so schnell reagieren konnten“, sagt Bräuninger erleichtert, während er das viele Holz nahe der Wilhelmsbrücke in Baden-Baden aus der Ferne begutachtet. Bereits am Vormittag konnten einige Äste des Baumes, der um 14 Uhr noch zu großen Teilen über dem niedrigen Flussbett der Oos liegt, klein gesägt werden.
Wie es dazu gekommen ist, kann Bräuninger am Sonntagmittag noch nicht sagen. Allerdings gibt er sofort Entwarnung: „Es wurde niemand verletzt.“ Und was ist mit den Autos, die von Stadtbesuchern vor allem am Wochenende gerne auf dem dortigen Parkplatz abgestellt werden? „Eins wurde beschädigt“, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg. Näheres wisse er auch noch nicht.
Bereits im November 2022 stürzte ein Baum in der Kaiserallee um
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Baum in der Kaiserallee in Baden-Baden umfällt. Bereits im November vergangenen Jahres stürzte eine riesige Eiche im Herzen der Welterbestadt um – nicht weit entfernt von der Stelle, die diesmal betroffen ist. Auch damals wurde kein Fußgänger oder Autofahrer verletzt.
Doch der Riese, der laut Gartenamtschef Markus Brunsing wohl gepflanzt wurde, als sich an der Stelle der heutigen Straße noch Gärten befanden, richtete großen Schaden an: Sowohl die danebenstehende historische Fußgängerbrücke als auch die Begrenzungen auf beiden Seiten der Oos wurden beschädigt. Mit seinem Wurzelwerk riss der Baum außerdem große Teile des Gehwegs in der Luisenstraße aus dem Boden.
Auch damals war Traugott Bräuninger vor Ort – sichtlich überrascht. Denn normalerweise gelte diese Eichenart als Zukunftsbaum, der recht gut mit dem Klimawandel zurechtkomme. „Na ja, die Trockenheit zerrt schon an den Bäumen“, sagt er am Sonntagmittag, während er auf der Wilhelmsbrücke steht.
Dazu noch der starke Wind der vergangenen Tage – das könne sich schon auch mal bemerkbar machen: „Aber wie gesagt: Wieso es jetzt dazu gekommen ist, kann ich noch nicht sagen.“ Wichtig sei jetzt, dass übrige Holz im Laufe des Sonntags weiter klein gesägt und während der kommenden Woche abgetragen werde, „damit nicht noch weitere Schäden entstehen“. Denn bereits am Sonntagmittag sind schon ein paar kleinere Steine abgefallen.