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Zahlreiche Probleme

Baden-Baden bemüht sich um baldige Wiedereröffnung der Yburg

Schon lange stehen Besucher der Yburg vor einem verschlossenen Tor und dürfen nicht rein. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Die Zahl der Probleme, die noch zu lösen sind, ist groß. 

Yburg Einfahrt
Probleme beim Denkmalschutz: Für den Ortschaftsrat im Rebland ist die Schließung der Yburg ein großes Ärgernis. Die Sanierungsmaßnahmen sollen allerdings bis zum Frühjahr abgeschlossen werden. Foto: Karl-Heinz Fischer

Das machten der Abteilungsleiter Raffael Sänger und die für Baden-Baden zuständige Architektin Christiane Ihle vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg am Montag im Ortschaftsrat deutlich. Dabei ließen die beiden keinen Zweifel daran, dass sie intensiv an einer schnellen Lösung der Probleme arbeiten und um eine baldige Wiedereröffnung bemüht sind.

Ihle und Sänger waren aufgrund eines Antrags der Bündnis90/Grünen zur Sitzung gekommen. Damit wollten sie den bereits ins Kraut schießenden Gerüchten über einen möglichen Verkauf der Burg mit Fakten aus berufenem Mund entgegenwirken. Von Verkaufsabsichten der dem Land gehörenden Burg kann offenbar keine Rede sein.

Aber nachdem der bisherige Pächter gekündigt hatte, tut sich ein großer Berg von Problemen auf. Sänger weiß, dass der bisherige Pächter einen sehr guten Ruf hatte, der sehr viele Besucher auf die Burg zog. Der Zustand der Burgruine als auch der gastronomischen Räumlichkeiten sei so schlecht, dass sie geschlossen werden mussten. Der bisherige Betrieb sei nur aufgrund einer kulanten Bestandsschutzregelung machbar gewesen. Mit der Kündigung des Pächters sei dieser Bestandsschutz jedoch verfallen.

Dabei geht es nicht nur um die Toiletten und die Küche, die nicht mehr den heutigen gesetzlich geregelten Standards entsprechen. Die Abwasserentsorgung und das Heizsystem müssen saniert werden. Wände, Decken und das Dach des Hauses müssen überprüft werden.

Mit dem Denkmalamt konnte man sich bisher nicht darauf einigen, wo Müllcontainer aufgestellt werden dürfen. Die nicht gesicherten Wege zwischen Tor und Gasthaus mit ihren vielen niedrigen Mauerresten, die zum Klettern verführen, bereiten versicherungstechnische Probleme.

Denkmalschutz bereitet bei der Yburg Probleme

Ihle findet einige Schwierigkeiten am Denkmalschutz. Ein Gutachten hatte allein 41 Sicherheitsprobleme an den Mauern festgestellt. Die Mauern könne man nicht einfach erhöhen oder mit einem Geländer versehen.

Bevor an ihnen etwas verändert werde, verlange das Denkmalamt beispielsweise zunächst eine archäologische Untersuchung über die Zusammensetzung des Mörtels. So verlaufe die Diskussion mit der unteren und der oberen Denkmalschutzbehörde in vielen Fällen. Gleichwohl versicherte Sänger: „Wir wollen den Umbau möglichst im nächsten Jahr bewerkstelligen.“

Straße zur Yburg gehört nicht der Stadt Baden-Baden

Doch damit nicht genug. Zu allem Überfluss steht die derzeit noch für Autos nutzbare Fahrstraße zur Yburg infrage. Sie gehört nämlich nicht der Stadt, sondern der Forst BW, der Forstverwaltung des Landes. Diese sagt, dass sie die Straße nicht für die Bewirtschaftung des Waldes benötige und deshalb nicht weiter dafür aufkommen wolle.

Zumal Reparaturarbeiten, unter anderem an der Stützmauer am Wendeplatz vor dem Burgtor, anstehen. Wenn die Stadt die Straße nicht übernehmen wolle, könne man sie aufgeben, heißt es weiter. Laut Sänger habe Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) bisher wenig Neigung gezeigt, die Straße zu übernehmen. „Der Landesbetrieb Bau kann auch damit leben, dass die Yburg künftig nur noch für Wanderer zu erreichen ist“.

An der Burg Teck bei Kirchheim funktioniere das gut. Gleichwohl sei ihm klar, dass die Attraktivität der Burg ohne Straße sehr abnehmen und die Chance, einen Pächter für eine gute Gastronomie zu gewinnen, gegen null gehen würde. „Wenn die Stadt sich hochwertige Gastronomie auf der Burg wünscht, dann muss sie sich auch um den Zuweg kümmern“, sagt er.

Ortsvorsteher Ulrich Hildner widersprach der Auffassung, dass bei der Frage der Zufahrt nur die Stadt in der Pflicht sei. Es seien auch andere Stellen des Landes betroffen. Stadtrat Markus Fricke wies darauf hin, dass man aus der langjährigen Duldung des öffentlichen Verkehrs auf der Zufahrtsstraße auch ein Gewohnheitsrecht ableiten könne, das die Forst BW nicht einfach ignorieren könne.

Die Diskussion im Ortschaftsrat zeigt, dass die meisten Räte nicht nur auf den Erhalt der Zufahrtsstraße pochen, sondern sie wünschen sich eine Zwischenlösung für die Sicherungsprobleme. So soll die Burg spätestens im Frühjahr wieder besucht werden können, wenn auch mit abgesperrten Bereichen und eingeschränkter Gastronomie. „Die Wanderer sollten wenigstens ein Wasser und eine Bratwurst in der Burg bekommen können“, sagt Hermann Winterhalter.

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