Die Stadt Baden-Baden bietet zur Wiederaufnahme des Betriebs von Grundschulen und Kindertagesstätten flächendeckend ab Montag für alle in diesen Einrichtungen beschäftigten Mitarbeiter Corona-Schnelltests an. Das kündigt Sozialbürgermeister Roland Kaiser an. 10.000 solcher Test-Sets seien bereits am Donnerstagabend in Baden-Baden eingetroffen. „Damit sind wir gut ausgestattet für die nächsten Wochen“, betont der Grünen-Kommunalpolitiker.
Geplant ist, dass sich die Schulmitarbeiter wie Lehrer, Sekretärinnen, Hausmeister sowie Erzieher und sonstige Kräfte der Kindertagespflege zweimal in der Woche einem solchen Test unterziehen können. Die Teilnahme ist freiwillig, betont Kaiser. Die Betroffenen können auch andere Testangebote etwa beim Arzt oder in der Apotheke in Anspruch nehmen. „Wir freuen uns, dass es wieder losgeht, und wir sind zuversichtlich, dass das zum Start ab Montag gut funktioniert“, sagt der Sozialbürgermeister zu dem in Baden-Baden eingeschlagenen Weg.
Die Bäderstadt sei damit eine der wenigen Kommunen im Land, die das auf ihrer Gemarkung ab Montag flächendeckend anbieten könne. Im Hintergrund hätten alle Beteiligten an einem Strang gezogen, lobt Kaiser die Zusammenarbeit.
Tests an Grundschulen übernehmen Apotheken-Angestellte
An den insgesamt elf Grundschulen im Stadtkreis werden Mitarbeiter örtlicher Apotheken die Tests vornehmen. Mit vier Apotheken sei bereits eine entsprechende Vereinbarung getroffen worden, dass ihr Personal die Testung an den Schulen durchführt. Mit weiteren sei die Stadtverwaltung im Gespräch.
Bei den 32 Kindertagesstätten und 26 Kinderpflegepersonen kommt nach Angaben des Bürgermeisters ein anderes Test-Modell zum Tragen: Mitarbeiter von Kindertagesstätten lassen sich entsprechend einweisen, um die Tests dann in den Einrichtungen vornehmen zu können.
Schutzkleidung für die Tester
Dafür ist bereits an diesem Samstag ein ganztägiger Termin angesetzt, bei dem Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) maximal acht Personen in bis zu fünf Gruppen auf diese Aufgabe vorbereiten. Das Personal, das dann die Schnelltests vor Ort durchführen wird, wird mit der erforderlichen Schutzkleidung wie Anzug, Maske, Handschuhe und Plastikvisieren (Face Shields) ausgestattet, betont Kaiser.
Die Notbetreuung in den Kitas im Stadtkreis war zuletzt im Durchschnitt zu 37 Prozent ausgelastet. Damit belegten rund 700 Kinder die insgesamt 1.900 Plätze. Bürgermeister Kaiser geht davon aus, dass „ab Montag deutlich mehr kommen werden“. Aus dem bisherigen Notbetrieb wird dann ein „Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen“. Grundsätzlich dürfen dann alle in der Einrichtungen angemeldeten Kinder kommen. Letztendlich liege es aber in der Verantwortung der Eltern, ob sie das Angebot nutzen wollen.
Keine Schulpflicht an Grundschulen
Wie schon in den vergangenen Wochen sind beim Bringen und Abholen der Kinder die Corona-Vorgaben wie Mindestabstand und das Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske nach wie vor Pflicht. Das gilt auch an den Grundschulen. Dort besteht aber weiterhin keine Schulpflicht. Das heißt: Die Eltern entscheiden, ob ihr Sprössling die Schule besucht oder daheim mit digitalen Lernpaketen versorgt wird.
Klassen mit maximal 14 Kindern
Präsenz-Unterricht mit zehn Wochenstunden in den Fächern Deutsch, Mathe und Sachkunde soll es in den Grundschule für jeweils zwei der vier Klassenstufen geben. Wie der Wechsel vonstatten gehe, sei unterschiedlich geregelt. An manchen Schulen erfolge der Wechsel täglich, an anderen wöchentlich. Alle Klassen werden grundsätzlich geteilt: So werden maximal 14 Kinder in einer Gruppe unterrichtet.
Die Entscheidung, wie das geregelt wird, liege bei der Schulleitung. Angebote wie verlässliche Grundschule werden zudem garantiert, erläutert der Bürgermeister. FFP2-Masken für das Schulpersonal stellt das Kultusministerium bereit. „Die Pakete sind gekommen“, bestätigt Kaiser.