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Baden-Baden-lebt-Festival

Baden-Baden-lebt-Festival: 2.000 Besucher bringen die Fieser-Brücke zum Beben

Erfolgreich gestaltete sich die Premiere des Baden-Baden-lebt-Festivals. Viele Jugendliche versammelten sich an der Fieser-Brücke, um mit zahlreichen musikalischen Künstlern zu feiern. Auch Topstars fehlten nicht.

Dicht gedrängt stehen die Fans am Freitagabend beim Topact Ski Aggu.
Dicht gedrängt stehen die Fans am Freitagabend beim Topact Ski Aggu. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Dass die Kurstadt hipp ist und auch der Jugend ein Platz im Zentrum der Stadt gebührt, wurde am Wochenende mit dem Baden-Baden-lebt-Festival bestätigt. Der Andrang war enorm, die Fieserbrücke bebte bei grandioser Stimmung. Damit ist die Premiere bestens gelungen. 

Dass der Westberliner Untergrundrapper Ski Aggu seit zwei Wochen auf Platz eins der Deutschen Charts hochgeschossen ist, machte ihn zum Kultstar am Freitagabend. Doch zuvor waren rund 100 Helfer unter anderem mit Logistik, Aufbau, Verkauf, Einlasskontrolle und vielen weiteren Aufgaben beschäftigt. 

Im Sommer ist hier ein Vakuum für die Jugend.
Konstantin Kölmel, Initiator

Aus Sicht des Ideengebers Konstantin Kölmel und der Baden-Baden Events lief alles wie am Schnürchen, „nicht einmal die Künstler standen im Stau“. Kölmel war selbst kurz vor Eröffnung des Festivals am Freitagnachmittag völlig unaufgeregt und freute sich einfach, mit Profis zusammen zu arbeiten. 

„Im Sommer ist hier ein Vakuum für die Jugend, die im Grunde genommen nur das New Pop Festival hat“ begründete der Initiator sein Engagement. Ganz bewusst waren Künstler der Region mit einbezogen worden wie der Rapper KEZ. Vor seiner steilen Karriere in der Kurstadt bekannt als Kevin Gradito, der bereits als 14-jähriger mit Samy Deluxe auf der Bühne stand. Oder Yung Saint Paul, der aufstrebende Rapper, der so lyrische Bilder malen kann und gerne Soul-Beats einflicht – er stammt ebenfalls von hier. 

Künstler aus der Region mit einbezogen

Badchieff, der so vielseitig nach HipHop und Rap, Punk und Soul, aber auch House und Electronica klingt, war quasi das Bindeglied zwischen den musikalischen Themen am Freitag und dem Jazz am Samstag. Sein Vater war schon Percussionist bei Herbie Hancock und stand auch mit Klaus Doldinger auf der Bühne. 

Der Freitagabend stand ganz im Zeichen von Hip-Hop, Rap und Rhythm and Blues. Rund 1.300 jugendliche Besucher fühlten sich von der Festivalbühne inmitten der Stadt ebenso angetörnt wie die Musiker und verbreiteten eine Festival-Atmosphäre, die einfach großartig war. Zum Tanzen wurde ein großer Kreis gebildet, die Fans standen dicht an dicht vor der Bühne. 

Einige hatten dieselbe skurrile Skibrille auf, wie Ski Aggu sie immer trägt. Die pure Energie war da zu spüren, ihr Idol heizte die Dynamik immer weiter an. Schön war dabei die häufig angesprochene Bitte, auf die Nebenstehenden Rücksicht zu nehmen. Vielleicht gab es auch deshalb null Probleme, die Jugendlichen feierten völlig friedlich und ausgelassen ein tolles Musikfest. 

Als Ski Aggu dazu aufrief, alles in die Luft zu werfen was man gerade in der Hand hält, zog dies einige unfreiwillige und klebrige Duschen aus Bier- und Colabechern nach sich. 

Doch die so großzügig Bedachten trugen es mit Humor. Er war schließlich der Top Act des Abends, zeigte mehrfach seinen Pokal für die fünf Million Follower auf Spotify und war auch sonst nah dran am 17 bis 22 Jahre alten Publikum. Bis nachts um zwei ging anschließend die After Show Party im Restaurant Hectors mit grooviger DJ Musik. 

Ohne Aufforderung zum Tanzen animiert

Wie generationenübergreifend auf der Fieser Brücke am Wochenende gefeiert wurde, zeigte sich am Samstag. Da herrschte eher ein Kommen und Gehen, insgesamt waren es rund 600 Personen, junge und etwas ältere Semester, die einträchtig den Jazzstars lauschten und sich auch ohne Aufforderung zum Tanzen animieren ließen.

Die mehrfach preisgekrönte und für den Deutschen Jazzpreis nominierte Schlagzeugerin Anika Nilles & Nevell groovten die am frühen Abend noch spärlichen Besucher so richtig ein. Konstantin Kölmel selbst präsentierte mit seiner Band Kölmel Project die besten Jazzmusiker Deutschlands der jungen Generation. Ihr Fusion Jazz beinhaltet Einflüsse aus R & B, Funk und Worldmusic, aber auch bekannte Jazztitel im neuen Klang. 

Der mehrfach mit dem Golden Jazz Award in Gold ausgezeichnete Trompeter Nils Wülker ließ dann mit seiner mit zwei Schlagzeugern ausgestatteten Band hören, warum er zu den erfolgreichsten Jazztrompetern und Komponisten in Europa avancierte. 

Thomas D. und Max Mutzke auf der Bühne

Sein Stargast Thomas D von den Fantastischen Vier tanzte bis zu seinem Auftritt ganz locker in der Menge und lieferte sich später mit dem facettenreichen Max Mutzke einen mitreißenden musikalischen Dialog auf der Bühne. 

In einem ersten Fazit zeigten sich Kölmel sowie Martina Gotovac und Ralf Schlichter von Baden-Baden Events hochzufrieden mit dieser Premiere. Das gesetzte Minimalziel von 2.000 Besuchern wurde erreicht, es war eine tolle Festivalpremiere, die nach Fortsetzung ruft. Mitten in der Stadt unter dem Motto „Baden-Baden kann auch jung“.

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