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Schulen reagieren auf geflüchtete Ukrainer

Ob Lehrkräfte in Baden-Baden für das neue Schuljahr ausreichen, ist noch nicht klar

Für viele Kinder und Jugendliche beginnt nach den Sommerferien ein neuer Lebensabschnitt – ob Anfänger oder Schüler einer weiterführenden Bildungseinrichtungen. Von nicht unerheblicher Bedeutung für die Schulen sind in diesem Herbst die Geflüchteten.

Grundschule Cité
Grundschule Cité Foto: Christiane Krause-Dimmock

„Die Klassenbildung ist zehn Tage vor Schuljahresbeginn noch nicht abgeschlossen, weil der Zustrom von Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine unvermindert anhält“, erklärt der Leitende Schulamtsdirektor des Staatlichen Schulamts, Wolfgang Held, in Rastatt hierzu. Dazu könne allerdings erst am dem 9. September Genaueres gesagt werden.

„Seit Beginn der Fluchtbewegung aus der Ukraine haben wir in der Stadt Baden-Baden im Grundschulbereich fünf zusätzliche Vorbereitungsklassen (VKL) und im Sekundarbereich drei zusätzliche VKL eingerichtet“, sagt Held.

Ob die vorhandenen Lehrkräfte ausreichen werden, ob zusätzliches Personal rekrutiert wird, dazu könne er erst Stellung beziehen, wenn die entsprechende Landes-Pressekonferenz vorüber ist. Erst nach der formellen Stellungnahme des Ministeriums lasse sich das auf örtliche Verhältnisse herunterbrechen.

Auch in diesem Schuljahr wird es speziellen Unterricht für Kinder mit Migrationshintergrund geben

Wie sich die Schülerzahlen im Juli dargestellt haben, darüber vermag Annemarie Harrer, die bei der Stadt Baden-Baden das Fachgebiet Schule und Sport leitet, Angaben zu machen. Die mögen zwar nicht mehr ganz aktuell sein, geben allerdings dennoch einen gewissen Einblick. So gab es bis zu den Sommerferien an der Grundschule Lichtental zwei VKL-Klassen für ukrainische Flüchtlingskinder, eine weitere bestand am Richard-Wagner-Gymnasium.

Der dort angebotene Unterricht richtet sich an Kinder mit Migrationshintergrund, die über keine ausreichenden Deutschkenntnisse verfügen und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) lernen.

Zudem habe man sogenannte VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen) eingerichtet. Wer keine oder nur geringe Deutschkenntnisse hat, erhält hier verstärkt Sprachförderung. „Das Jahr schafft Übergänge in das reguläre berufliche Schulwesen und wird mit einer Deutschprüfung abgeschlossen“, erklärt Annemarie Harrer.

Schulen müssen bis zur Landespressekonferenz am Freitag Geduld haben

Wie groß der Zustrom wird, wie genau er sich weiterentwickelt, lässt sich nur mutmaßen, legt man etwa die Zahlen zugrunde, die bis Anfang Juli 2022 erfasst waren. Demnach waren 70 Kinder bis drei Jahre, weitere 94 im Alter von drei bis sechs in Baden-Baden angekommen. Die größten Gruppen bildeten dabei die Sechs- bis Zehnjährigen (148) und die Jugendliche bis 16 (214). In der Altersgruppe bis 19 Jahre waren es 80 Personen. Von diesen 606 Kindern konnten 164 in Kitas beziehungsweise Krippen sowie 442 in Schulen untergebracht werden. 29 wurden aufgrund von Wegzügen oder anderen Gründen wieder abgemeldet.

Um diese Kinder in den Alltag zu integrieren wurden die eingangs erwähnten VKL- und VABO-Klassen gebildet, so wie etwa im Juli an der Grundschule Baden-Oos (1), an der Vincenti-Grundschule (2), in der Grundschule Cité (1), der Grundschule Lichtental (2), der Theodor-Heuss-Grundschule (2), der Theodor-Heuss-Werkrealschule (2) sowie der Werkrealschule Lichtental (1).

Tatsächlich ist der Statistik zu entnehmen, dass zum 1. Juli allen Schulen Anmeldungen in unterschiedlicher Zahl vorlagen. Bei den Grundschule wurden Balg (6), Ebersteinburg (6), Cité (4), Haueneberstein (1), Lichtental (20), Oos (13), Sandweier (1), Steinbach (9), Varnhalt (2), Vincenti (24) und die Theodor-Heuss-Grundschule (22) berücksichtigt. Bei den weiterführenden Schulen verteilen sich die Zahlen auf die Werkrealschulen Lichtental (17) und Theodor Heuss (16), auf die Realschule (35), das Markgraf-Ludwig-Gymnasium (18), das Gymnasium Hohenbaden (20), das Richard-Wagner-Gymnasium (11), die Realschule (1) und das Gymnasium des Pädagogiums (2) sowie auf das Heilige Grab (6). Hinzu kommen die Robert-Schuman-Schule (11) und die Louis-Lepoix-Schule (10).

Wie der personellen Frage Rechnung getragen wird, das wird bei der Landespressekonferenz am Freitag (9. September) bekanntgegeben.

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