Der Inzidenzwert in Baden-Baden steigt weiter. Nachdem er am Montag 88,8 betragen hatte, meldete das Landesgesundheitsamt am Dienstagabend einen Wert von 99,7. Die Zahlen nähern sich damit dem Schwellenwert von 100, bei dem die Bundesnotbremse wieder greift.
Dieser Wert muss an drei Tagen in Folge überschritten sein. Reglementierungen wie etwa die Schließung von Restaurants und Hotels treten dann nach einer amtlichen Bekanntmachung, das heißt in der Regel ab dem übernächsten Tag in Kraft.
Während sich im Landkreis Rastatt die Corona-Zahlen entspannen und derzeit eine anhaltend niedrige Tendenz aufweisen, ist die 7-Tages-Inzidenz im Stadtkreis Baden-Baden auf einem bundesweit hohen Niveau.
Mit einer Inzidenz von 99,7 hat die Bäderstadt einen neuen Höchstwert der vergangenen zwei Wochen erreicht, heißt es in einer Mitteilung des Gesundheitsamts Rastatt, das für Baden-Baden zuständig ist.
Private Treffen sind ein Grund für die aktuelle Entwicklung in Baden-Baden
Die Behörde nennt als Gründe für diese Entwicklung vor allem Treffen im privaten und familiären Raum sowie Häufungen von Neuinfektionen in Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge. Das Landratsamt betont, dass Infektionsherde sich nur noch sehr schwer eruieren lassen und die Ermittlung von Kontaktpersonen vor große Herausforderungen stellt.
Die geografische Verteilung der Neuinfektionen in Baden-Baden erstreckt sich nach Angaben des Landratsamts vermehrt auf die Ortsteile, auf die etwa 70 Prozent der Neuinfektionen entfielen. In der Kernstadt hingegen seien nur rund 30 Prozent an Neuinfektionen zu verzeichnen.
Corona-Krise: Baden-Oos ist momentan am stärksten betroffen
Am stärksten betroffen ist demnach derzeit der Stadtteil Baden-Oos, der rund 60 Prozent der Neuinfektionen ausmacht. Der Altersschwerpunkt bei den Neuinfektionen sowie bei allen aktiven Fällen im Stadtkreis Baden-Baden liegt bei den 22- bis 35-Jährigen und den 51- bis 65-Jährigen.
Vor allem die Gastronomen und Hoteliers in der Bäderstadt betrachten die aktuelle Entwicklung der Inzidenzwerte mit großer Sorge. Diese Branchen wären von der Bundesnotbremse am stärksten betroffen. Nachdem die Betriebe am 20. Mai nach Monate langem Lockdown öffnen durften müssten sie eventuell wieder schließen.