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Urkunde überreicht

Die Kurstadt Baden-Baden ist jetzt offiziell ein Welterbe

Die Stadt Baden-Baden ist jetzt offiziell Welterbe. Der Unesco-Botschafter Peter Reus hat die Urkunde an Oberbürgermeisterin Margret Mergen überreicht. Bis dahin war es ein langer Weg. Begonnen hatte er mit einer anderen Idee.

Margret Mergen, Peter Reuss und Nicole Razavi halten die Urkunde
Historischer Moment für Baden-Baden: Margret Mergen, Peter Reuss und Nicole Razavi (von links) halten die Unesco-Urkunde. Foto: Ulrich Philipp

Mit einem Festakt haben am Samstag mehr als 400 Baden-Badener Bürger die Übergabe der Unesco-Welterbe-Urkunde „The Great Spa Towns of Europe“ begangen.

Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) und die baden-württembergische Ministerin für Landesentwicklung Nicole Razavi (CDU) nahmen im Weinbrennersaal des Kurhauses die Urkunde von Unesco-Botschafter Peter Reus, entgegen, der aus Paris angereist war.

Mergen sagte: „Der heutige Tag stellt ein historisches Ereignis für die Stadt Baden-Baden als Teil der transnationalen, seriellen Unesco-Welterbestätte The Great Spa Towns of Europe dar.“ Die OB blickte zurück auf „eine lange Wegstrecke“, die hinter dem Projekt der „bedeutenden Kurstädte Europas“ liege.

So sei der Anstoß, sich um eine Welterbe-Nominierung zu bewerben, bereits im Jahr 2006 vom Freundeskreis Lichtentaler Allee gekommen, der den zweieinhalb Kilometer langen „Grünen Salon“ der Kurstadt ins Rennen schicken wollte.

Kommission besuchte Städte 2019

Es habe sich jedoch schon früh abgezeichnet, dass nicht die Lichtentaler Allee, sondern nur die historische Stadt als Ganzes ein Thema für die Welterbeliste sein könne. „Damals wurde festgestellt, dass der Beitrag der Kurstadt Baden-Baden zur europäischen Kulturgeschichte mit ihrem außergewöhnlichen architektonischen Erbe einzigartig ist“, stellte Mergen fest.

Ihr Vorgänger im Amt des Oberbürgermeisters, Wolfgang Gerstner, schlug im Jahr 2010 vor, der tschechischen Denkmalpflege die Federführung einer transnationalen, seriellen Bewerbung von europäischen Kurstädten zu übertragen.

Halle, Bilder
Informativ: In der Trinkhalle präsentierte das Landesamt für Denkmalpflege alle sieben Welterbestätten in Baden-Württemberg. Foto: Ulrich Coenen

Unter 45 Städten wurden dann im Jahr 2016 elf aus sieben Staaten ausgewählt, die schließlich den Antrag stellen sollten. Sie bekamen im Oktober 2019 Besuch von der Technischen Kommission der Unesco. „Danach hieß es warten – lange warten“, sagte die OB.

Wegen der Corona-Pandemie behandelte das Welterbekomittee den Antrag erst am 24. Juli 2021. Aber dann ging alles ganz schnell. Bei einem Public Viewing übermittelte der chinesische Unesco-Sprecher den positiven Bescheid in die Kurstadt. „Welch ein Moment!“, sagte Mergen.

Baden-Baden ist Weltgeschichte.
Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung

Ministerin Razavi sagte: „Baden-Baden ist Weltgeschichte und mit der Stadt haben wir ein weiteres Erbe der Menschheit, das wir hüten wollen.“ Die Bewerbung um den Welterbetitel habe Freundschaften gestiftet: „Denkmale verbinden Menschen und schaffen Frieden.“

Botschafter Reuss berichtete, dass er von Paris mit dem Zug angereist sei. Er beschrieb seine Eindrücke: „Alles wird grün, schön und gepflegt, je näher man Baden-Baden kommt.“ Die Stadt sei in einen noblen Club eingetreten, in dessen Verband Baden-Baden das Epizentrum darstelle, so Reuss weiter.

Welterbefest
Erinnerungen an die gute alte Zeit: Die Kostümträger im Kurgarten faszinierten das Publikum. Geduldig standen die Protagonisten für Fotos Modell. Foto: Ulrich Coenen

Eine grenzüberschreitende Einschreibung der Städte als Welterbe werde dem Kernauftrag der Unesco am besten gerecht: „Krieg entsteht in den Köpfen der Menschen, deshalb muss in den Köpfen der Menschen der Gedanke des Friedens eingepflanzt werden“, sagte der Botschafter. Mit Blick auf die prominenten russischen Besucher der Kurstadt wie Turgenjew oder Dostojewski sagte er: „Russland ist dabei, sein Erbe auszulöschen.“

Für einen erhebenden musikalischen Rahmen des Festaktes sorgte unter der Leitung von Dirigent Heiko Mathias Förster, die Baden-Badener Philharmonie, die zum Abschluss Beethovens Ode an die Freude spielte.

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