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Finanzmittel aus dem Corona-Hilfsfond

Baden-Baden will Laptops für bedürftige Schüler anschaffen

Schüler ohne mobiles Endgerät waren vom Fernunterricht abgehängt. Solche Nachteile bedürftiger Kinder sollen mit Leihgeräten ausgeglichen werden. Die Bäderstadt kalkuliert mit 1.200 Geräten.

Zwei Schüler arbeiten einer Grundschule  an einem Laptop.
Hilfe für bedürftige Schüler: Sie sollen künftig mobile Endgeräte ausleihen können, um vom digitalen Fernunterricht in der besonderen Situation der Corona-Pandemie nicht abgehängt zu werden. Foto: Sebastian Kahnert /dpa

Schüler, die kein geeignetes mobiles Endgerät zur Verfügung hatten, waren in der coronabedingten unterrichtsfreien Zeit vom Schulbetrieb abgehängt. Das soll sich ändern.

Spätestens zum Ablauf des Schuljahres 2020/21 soll die Ausleihe von rund 1.200 Laptops oder iPads an bedürftige Kinder abgeschlossen sein, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung zur Sitzung des Schul- und Sportausschusses am Mittwoch, 22. Juli 2020.

Die Stadt rechnet bei der Finanzierung mit einem Zuschuss von 581.000 Euro von Bund und Land. „Es gibt tolle Programme, aber die Schüler müssen über die entsprechenden Geräte verfügen“, betont Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU). Bei Schülern aus gut situierten Elternhäusern ist die Geräteausstattung kein Problem, aber bei Familien, die jeden Euro mehrfach umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben können, sieht es anders aus. Sie sollen in den Genuss solcher Geräte kommen.

Bedarf bereits ermittelt

Eine Abfrage bei den Schulen wegen des Bedarfs und nach den Gerätetypen ist schon erfolgt, erläutert die Rathauschefin. Mit der Anschaffung solcher Geräte will das baden-württembergische Kultusministerium „die Rahmenbedingungen für den digitalen Fernunterricht infolge der besonderen Situation der Corona-Pandemie bei bedürftigen Schülern verbessern“.

Schulen sollen mit Leihgeräten auf soziale Ungleichgewichte reagieren

Schulen sollen so auf soziale Ungleichgewichte reagieren können. Bei den mobilen Endgeräten handelt es sich nicht um klassische Lernmittel. Die Geräte bleiben vielmehr im Eigentum der Schulträger, also der Bäderstadt. Das heißt: Die ausgeliehenen Geräte sollten schonend behandelt werden, ansonsten droht am Ende der Ausleihe eine Kostenbeteiligung.

Für Wartung und IT-Support entstehen weitere Kosten

Die Förderung aus dem Corona-Sofortausstattungsprogramm von Bund und Land darf aber nicht für Betrieb, Wartung und den IT-Support der Geräte verwendet werden. Dafür muss die Stadt aufkommen. Die Verwaltung hofft, hierfür ebenfalls eine Förderung zu erhalten. Angesetzt sind jährliche Kosten von rund 55.000 Euro.

In Einzelfällen können auch Lehrer Geräte leihen

In Einzelfällen sollen Laptops oder iPads auch an Lehrer ausgeliehen werden, „die aufgrund einer ärztlichen Bescheinigung nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden können und über kein anderweitiges mobiles Endgerät verfügen“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss.

Bund verhandelt mit Mobilfunkanbietern

Der Bund will zudem – in Absprache mit den Ländern – mit Mobilfunkanbietern nach Lösungen für Schülerinnen und Schüler suchen, die daheim nicht auf eine bestehende Netzanbindung zugreifen können und auch hier auf Unterstützung angewiesen sind.

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