Josua Straß lebt seit fast 50 Jahren in Baden-Baden. In den vergangenen Monaten hat er dennoch viele neue Details über seine Heimat erfahren. „Ich weiß jetzt viel mehr“, sagt Josua Straß.
Sein zusätzliches Wissen hat er sich aber nicht etwa durch die Lektüre eines Bandes über Baden-Baden angeeignet. Der Buchhändler hat selbst ein Buch geschrieben und dafür intensiv recherchiert.
Das Buch schreiben zu dürfen, war großes Glück.Josua Straß, Buchautor
„Das Buch schreiben zu dürfen, war großes Glück“, sagt Straß mit Blick auf das inzwischen druckfrisch vorliegende 80-seitige Werk. Sein persönliches Fazit harmoniert perfekt mit dem Titel: „Unsere Glücksmomente – Geschichten aus Baden-Baden“. Dabei sah es am Anfang gar nicht nach einem Glücksfall für Straß aus.
Als der Wartberg Verlag Ende des vergangenen Jahres bei ihm telefonisch anfragte, ob er als Autor in Frage käme, stand er in seinem Buchladen mitten im Trubel des Weihnachtsgeschäfts. „Es war ein wilder Tag“, erinnert er sich genau an den Moment.
Josua Straß hat auch schon einen Wanderführer veröffentlicht
Zeit für andere Dinge als Belange der Buchhandlung hat der vielbeschäftigte 49-Jährige eigentlich nicht. Eigentlich.
Dann nahm er sie sich doch, weil er neben dem Bücherlesen gerne schreibt und schon einen Baden-Badener Wanderführer veröffentlichte.
Berührende Begegnungen inspirieren den Buchautor aus Baden-Baden
Aus seiner Feder ist nun aber nicht etwa ein weiterer Reiseführer entstanden, sondern eher ein Sachbuch. Es öffnet dem Leser die Tür zu Themen, die über Gespräche mit Menschen mit Leben gefüllt wurden. Diese Begegnungen waren es, die auch Straß begeisterten und noch immer von der Recherchezeit schwärmen lassen: „Das war das Allerschönste und Erfüllendste an diesem Projekt.“
Buch soll ein Augenöffner sein
Mondän, elitär, teuer oder ein bisschen angestaubt, das sind vielfach mit Baden-Baden verbundene Assoziationen, weiß Straß. Für den gebürtigen Baden-Badener ist die Stadt an der Oos hingegen ein funkelnder Kristall und reich an Facetten.
Selbst Kennern erschließe sich immer wieder etwas Neues, „wenn man nur die Augen aufmacht“, schreibt der Autor im Vorwort. Das kann er aus eigener Erfahrung bestätigen. Die Arbeit am Buch war auch für ihn ein solcher Augenöffner.
Manchmal musste er sich zwar regelrecht über mehrere Stationen durchfragen, bis der richtige Gesprächspartner gefunden war. Viele haben ihm dann auch sehr viel Persönliches berichtet. „Aus manchen Gesprächen bin ich raus geschwebt“, berichtet der Buchautor über seine berührenden Erlebnisse.
Statt 17 wurden es am Ende 18 Kapitel
Die Texte schrieb Straß zumeist montags, seinem freien Tag. Mit dem Zeitplan hat es dann auch irgendwie hingehauen. „Bei der Abgabe war ich im siebten Himmel, bis dahin im Fegefeuer“, resümiert er mit einem Augenzwinkern. Am Ende umfasste die Themenliste mehr Kapitel als zwischen den beiden Buchdeckeln geplant waren. Statt 17 wurden es 18 Kapitel.
Bei der Abgabe war ich im siebten Himmel, bis dahin im FegefeuerJosua Straß, Buchautor
Darin geht es etwa um Hüte, um Glück im Spiel, um ganz großes Kino, um Verkehrsgeschichte, die in Baden-Baden geschrieben wurde, um die Geschichte des Oldtimer-Meetings und um eine Möglichkeit, bequem in luftige Höhen zu kommen.
Der Leser erfährt zudem, was es mit dem Capri-Felsen auf sich hat und wie es dazu kam, dass viele Baden-Badener einst mit Paula das Tanzbein schwangen. Die Lektüre des Bandes lässt keine Zweifel aufkommen: In der Welterbe-Stadt gibt es Glücksmomente im Großen und im Kleinen.
Service
Josua Straß, Unsere Glücksmomente - Geschichten aus Baden-Baden, Wartberg Verlag, 80 Seiten, ISBN 978-3-8313-3386-8, 12 Euro. Erhältlich im Buchhandel und in den BNN-Geschäftsstellen.