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Unabhängige konkurrieren mit den Großen der Branche

Baden-Badener Buchhandlungen Straß und Mäx+Moritz sind für Deutschen Buchhandlungspreis nominiert

Bei der Buchhandlung Straß und der angeschlossenen Familienbuchhandlung Mäx+Moritz könnten bald die Korken knallen. Die Literaturspezialisten wurden bereits zum vierten Mal in Folge für den Deutschen Buchhandelspreis nominiert. Das freut Inhaber Josua Straß. Doch auf dem Erfolg will er sich nicht ausruhen.

Die beiden Buchhändler Tanja Eger, Leiterin der Familienbuchhandlung Mäx+Moritz und Josua Straß, Inhaber der Buchhandlungen Straß und Mäx+Moritz, legen Wert auf individuelle Beratung.
Tanja Eger, Leiterin der Familienbuchhandlung Mäx+Moritz und Josua Straß, Inhaber der Buchhandlungen Straß und Mäx+Moritz, sind Spezialisten, wenn es darum geht Menschen für das Lesen zu begeistern. Foto: Beatrix Ottmüller

Im vierten Jahr in Folge ist die Baden-Badener Buchhandlung Straß, gemeinsam mit ihrer Familienbuchhandlung Mäx+Moritz, für den Deutschen Buchhandlungspreis nominiert. Die Preisverleihung findet am 29. November virtuell statt.

Seit der Preis ausgelobt wird, ist das Baden-Badener Geschäft das einzige, das diesen Preis sowohl in der Kategorie für „Hervorragende Buchhandlung“ erhalten hat als auch mit dem Gütesiegel für große Vorzeigebetriebe ausgezeichnet wird.

„Das macht uns stolz und froh“, sagt Josua Straß, Inhaber der beiden Buchhandlungen. Vor allem, da das Team es geschafft habe, sich gegen viel größere Mitbewerber zu behaupten. „Wir sind die ersten, die es geschafft haben sich so zu verbessern, dass sie den Sprung von der ersten Kategorie in die zweite gemacht haben.“

Um bei der Preisvergabe berücksichtigt zu werden, müssen die Händler einige Kriterien erfüllen. Beispielsweise muss sich das Sortiment aus vielen kleinen und großen Verlagen zusammensetzen, eine gewisse Struktur aufweisen, über Personal bestehend aus ausgebildeten Buchhändler verfügen, Leseförderung betreiben und sich dafür engagieren, dass Literatur weitergegeben wird sowie das Lesen als Hobby fördern.

Und das über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg. „Man muss schon mehr als das Standardprogramm bieten“, erklärt Josua Straß. Dazu gehöre, dass sich der Betrieb weiterentwickelt, immer neue Alleinstellungs- und innerbetriebliche Entwicklungsmaßnahmen umsetzt, sich immer wieder neu erfindet und Leseförderungen, Literatur- und Kulturveranstaltungen jedes Jahr anders aufzieht.

Mäx+Moritz bietet Vorträge an

Bei der Buchhandlung Mäx+Moritz bietet das Team um Tanja Eger beispielsweise Vorträge rund um das Lesen und seine positive Auswirkung auf die Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen an und kann Erstaunliches aus der Hirnforschung berichten.

„Wenn eine Vertrauensperson vorliest, beim innigen Lesen, vernetzt sich die Sprache beispielsweise anders, als wenn es vom Tonband kommt“, erläutert Josua Straß, der für das Lesen und das geschrieben Buch lebt. Diese Begeisterung kann man spüren, wenn man sich mit ihm über Literatur unterhält.

„Die Veranstaltungen zeigen den Menschen, dass Buchhändler auch Lesebotschafter sind und sich für das Lesen engagieren und Begeisterung vermitteln. Das macht den Unterschied“, erklärt Josua Straß die Motivation hinter den Aktionen. Natürlich hoffe er, dass dadurch mehr Leute zum Buchhandel kommen. Denn dort gebe es, anders als im Internet, ein Beratungskonzept.

Man gehe auf den Kunden zu, lerne seine Vorlieben beim Lesen kennen und könne so gezielt das richtige aussuchen. Eine gute Beratung können schon mal eine halbe Stunde in Anspruch nehmen. Klappt es einmal nicht und der Kunde ist unzufrieden, fasst Josua Straß nach.

„Ich will das dann nicht so stehen lassen, denn ich nehme den Kunden erst“, betont er. Mit einer Empfehlung gehe immer eine Erwartungshaltung einher. „Ich versuche die Leute in eine andere Welt zu begleiten“, versucht er zu erklären. Bei Mäx+Moritz ist eine fachkundige Unterstützung besonders wichtig.

Großer Anteil der verkauften Bücher dienen als Geschenk

„Wir verkaufen zu 90 Prozent Bücher an Menschen, die sie nicht selbst lesen. Viele suchen ein Geschenk“, sagt Tanja Eger. Da sei es wichtig, das Passende empfehlen zu können. Mit dem richtigen Lesestoff ließen sich die Kinder auch vom Computer wegholen.

Nicht nur seit Corona gehen die beiden Buchhandlungen in der Kurstadt mit der Zeit. Wer bis 17.15 Uhr ein Buch bestellt, kann es am nächsten Morgen ab 9 Uhr abholen. Einen Lieferservice, der auch außerhalb zustellt, gibt es ebenfalls. Bestellen kann man im Online-Shop, per E-Mail oder Telefon.

„Es gibt also keinen vertretbaren Grund im Internet zu bestellen“, findet Josua Straß. Und wer in den Laden kommt, der hat zudem ein Einkaufserlebnis, das vom Alltag ablenkt. „Wir müssen uns nicht verstecken. Es wird Zeit, dass sich der Einzelhandel den Umsatz aus dem Internet zurückholt“, sagt Josua Straß.

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