Skip to main content

Vierte Generation

Baden-Badener Familie betreibt einzige Obstbaumschule in der Region

Familie Bilger aus Steinbach betreibt in der vierten Generation die einzige verbliebene Obstbaumschule in der gesamten Region. Für diese Qualität nehmen ihre Kunden lange Wege in Kauf.

Michael Bilger pflegt seine Obstbäume bis zum Verkauf drei Jahre lang
Michael Bilger pflegt seine Obstbäume bis zum Verkauf drei Jahre lang Foto: Veruschka Rechel

Michael Bilger wurde überregional bekannt durch den monatelangen Streit mit der Stadt Baden-Baden. Die Stadt wollte ihn zwingen, die quietschgrüne Fassade seines Neubaus nahe der alten B3 zwischen Steinbach und Bühl umzustreichen.

Über den monatelangen Querelen, die Michael Bilger viel Nerven und seine Gesundheit gekostet haben, trat das, was ihn eigentlich ausmacht, völlig in den Hintergrund: die Tatsache, dass er in der vierten Generation die einzige verbliebene Obstbaumschule in der gesamten Region betreibt. Und was passt besser dazu, als ein hellgrüner Neubau, den mittlerweile auch die Stadt Baden-Baden akzeptiert hat?

Auf jeden Fall kann sich der Vollerwerbslandwirt und gelernte Baumschulgärtner jetzt voll und ganz auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist und wovon er und seine Familie leben.

Kunden kommen aus Heidelberg, vom Bodensee, aus Bayern und Frankreich

Neben Hofladen und Heuproduktion die Obstbaumschule mit rund 60.000 Bäumen, darunter alles, was es an heimischen Beeren- und Steinobstsorten gibt. Er okuliert (das ist eine Art der Pflanzenveredelung) die Bäume auch noch selbst, nachdem er die Wurzeln in einer sogenannten Unterlagenbaumschule gekauft und auf seinem Land aufgeschult (neu eingepflanzt) hat.

Große Gartencenter zum Beispiel kaufen fertige Bäume für den Weiterverkauf. Deshalb gehören sie auch nicht zu Bilgers Kunden, sondern Privatleute, Obstbauvereine, Städte und Gemeinden. Für Qualität nehmen sie sogar lange Wege in Kauf, denn Bilgers Obstbäume gedeihen von Heidelberg bis zum Bodensee, in Bayern und vielfach im nahen Frankreich.

„Baumvater“ Bilger macht sich bei der Hitze keine Sorgen um seine Jungbäume

Trotz momentaner Hitze muss sich Bilger keine Sorgen um seine heranwachsenden Schützlinge machen. Sie sind von klein auf daran gewöhnt, nicht gewässert zu werden. „Außerdem habe ich einen schweren Boden, der hält die Feuchtigkeit besser als zum Beispiel Sandboden“, erklärte der „Baumvater“.

Doch auch ohne Wässerung ist die Pflege der Bäume drei Jahre lang, bis sie verkauft werden, arbeitsintensiv genug. Da ist viel Handarbeit gefragt, ob beim Aufasten (Wegschneiden der Triebe), bei Bindearbeiten für einen geraden Wuchs oder beim Unkrauthacken. Und da die Obstbaumschule Bilger ein Familienbetrieb ist, müssen alle mit anpacken.

nach oben Zurück zum Seitenanfang