Skip to main content

Förderprogramm

Baden-Badener Forstverwaltung hofft auf Geld für Wald-Anpassung

Zum Schutz der Biodiversität des Stadtwaldes setzt die Baden-Badener Forstverwaltung auf ein Förderprogramm des Bundes zum klimaangepassten Waldmanagement.

Wald
Vielfalt soll helfen: Durch Mischung verschiedener Baumarten soll der Baden-Badener Stadtwald den Klimawandel überstehen. Foto: Henning Zorn

Ein Hauptziel der Baden-Badener Forstverwaltung ist es, im Hinblick auf den Klimawandel den eingeschlagenen Weg zum Schutz der Biodiversität (Vielfalt an Baumarten) des Stadtwaldes konsequent weiterzuverfolgen und zu intensivieren. Dies ist auch ein zentraler Punkt eines neuen Förderprogramms des Bundes zum klimaangepassten Waldmanagement, in das Baden-Baden aufgenommen werden will. Darüber wurde in der jüngsten Sitzung des städtischen Forstausschusses informiert.

Stärkung der Stabilität des Waldes als Kernpunkt

Die Stärkung der Stabilität des Waldes ist schon länger ein Kernpunkt der Bewirtschaftung des Stadtwaldes. Darauf wies Forstamtsleiter Thomas Hauck in der Sitzung nachdrücklich hin. Daher habe man den Antrag gestellt, in das neue Förderprogramm aufgenommen zu werden. Wenn dies gelingt, kann Baden-Baden für den Stadtwald zehn Jahre lang eine jährliche Zuwendung von rund 400.000 Euro erhalten. Diese Gelder sollen dann für die Anpassung des Waldes an den Klimawandel und den Schutz der Biodiversität verwendet werden.

Zweck des Förderprogramms ist eine an den Klimawandel angepasste Entwicklung produktiver Wälder. Ein zentrales Element dabei sollen mehrschichtige Mischwälder sein, die sich natürlich verjüngen. Für die Förderung müssen über die derzeitigen gesetzlichen Regelungen hinausgehende Kriterien eingehalten werden. Und hier sieht sich die kurstädtische Forstverwaltung am richtigen Platz, denn schon jetzt, so Hauck, erfülle man bereits elf der zwölf geforderten Kriterien weitgehend.

Dazu zählt zum Beispiel der Vorrang der Naturverjüngung. So muss in einem Bestand bereits eine Verjüngung nachweisbar sein, bevor man die alten Bäume abholzt. Bei kleineren Störflächen – etwa durch Käferbefall – soll auf natürliche Sukzession (Abfolge von dort wachsenden Pflanzengesellschaften) gesetzt werden. „Auch damit haben wir schon viel Erfahrung nach dem Sturm Lothar gesammelt“, sagte Hauck.

Auch damit haben wir schon viel Erfahrung nach dem Sturm Lothar gesammelt.
Thomas Hauck
Forstamtsleiter

Zu weiteren Forderungen im Rahmen des Förderprogramms zählen die Pflanzung heimischer Baumarten, der Verzicht auf Kahlschläge und auf Dünger beziehungsweise Pflanzenschutzmittel, was alles im Stadtwald schon längst so praktiziert wird.

Fünf Prozent der Waldflächen sollen von jeglichen Eingriffen freigehalten werden – in Baden-Baden haben diese weitgehend sich selbst überlassenen Bereiche schon einen größeren Umfang. Auch die im Förderprogramm verlangte Zurücklassung von Totholz als spezieller Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten ist im Stadtwald bereits üblich.

Lebensraum: Totholz bleibt oft im Stadtwald liegen, denn es hat große ökologische Bedeutung.
Lebensraum: Totholz bleibt oft im Stadtwald liegen, denn es hat große ökologische Bedeutung. Foto: Henning Zorn

Nur bei einem verlangten Kriterium kommt noch einige Arbeit auf die Baden-Badener Forstverwaltung zu. So müssen fünf Habitatbäume pro Hektar im Stadtwald ausgewiesen werden. Unter Habitatbäumen versteht man Bäume, die naturschutzfachlich hochwertigen Strukturen – wie etwa Höhlen, Horste oder Astabbrüche – aufweisen oder sehr selten vorkommen.

Die Ausweisung und Markierung dieser Bäume muss spätestens zwei Jahre nach der Antragsstellung erfolgt sein (bis Mai 2025). Für den Stadtwald sind dies rund 35.000 Bäume, die dann langfristig geschützt sind. Thomas Hauck hofft nun, möglichst bald eine Bestätigung über die Aufnahme Baden-Badens ins Förderprogramm zu erhalten.

nach oben Zurück zum Seitenanfang