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Café Käthe in Lichtental

Baden-Badener Luthergemeinde hat Kaffee und Gespräche gegen innere Kälte

Seit Jahresbeginn gibt es im Baden-Badener Stadtteil Lichtental das Café Käthe. Was die Menschen in dieser Begegnungsstätte zusammenführt.

Die Luthergemeinde bietet ab Januar 2023 einmal wöchentlich eine offene Begegnungsstätte für alle an. BU von links Gisela und Horst Hertel, Susanne Voegler, „Vagabund“ Ewald, Heidi Ludwig.
Jeder darf kommen: Die Luthergemeinde bietet ab Januar 2023 einmal wöchentlich eine offene Begegnungsstätte für alle an. Gisela und Horst Hertel, Susanne Voegler, „Vagabund“ Ewald und Heidi Ludwig (von links) nehmen das Angebot wahr. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Irgendwo zwischen heißem Kaffee oder Tee, bei hausgemachtem Kuchen und guten Gesprächen ist Raum für ein neues Angebot, für einen Treffpunkt gegen innere, vor allem aber auch äußere Kälte. So in etwa lautet die Intention, mit der einmal in der Woche seit Jahresanfang das Café Käthe seine Türen öffnet.

Namenspatin stand die Ehefrau von Martin Luther. Und das aus gutem Grund. Denn das unkonventionelle Angebot hat seinen Ursprung in selbiger Gemeinde in Lichtental. Motiviert von einer ähnlichen Offerte, die seit geraumer Zeit innerhalb der katholischen Gemeinde St. Bernhard in der Weststadt wachsenden Zuspruch erfährt, hat nun also auch der Osten der Stadt ein solches Angebot entwickelt.

Ein kleiner Kreis wackerer Kuchenbäcker, Bewirter und Gesprächsanbieter steht seither im angenehm beheizten Raum im Lutherhaus in der Maximilianstraße bereit und lädt zur entspannten Zusammenkunft.

Die Konfession der Gäste spielt in Baden-Baden keine Rolle

Noch ist die Gruppe klein. Aber Tische und Stühle sind in großer Zahl vorhanden in dem Raum, in dem gegenwärtig – aus Gründen der Energieerspranis – auch die Gottesdienste gehalten werden. An Café-Käthe-Tagen wird allerdings die eher gemütliche Schiene gefahren. Hier geht es nicht um Gebet und Glaubensbekenntnis, auch die Konfession der Gäste spielt keine Rolle.

Die menschliche Seite steht im Vordergrund, das Miteinander. Und das gelingt erfahrungsgemäß noch immer am besten, wenn man Speis und Trank miteinander teilt. Da kommt man schon mal schnell ins Gespräch, über den Rand der Kaffeetasse hinweg, wenn man es mal so sehen mag. Ein Rezept, das quasi immer gelinge, liege dem erfrischenden Apfelkuchen zugrunde, so verrät Susanne Voegler auf Rückfrage auch gleich, was da alles hineingehört und welche entscheidende Rolle dabei eine Zitrone spielen kann.

Wie sich die wöchentlichen Café-Treffen weiterentwickeln werden, das habe man noch gar nicht so recht festlegen können, erläutert Heidi Ludwig, die an diesem Tag ebenfalls einen Kuchen aus eigener Herstellung beigesteuert hat. „Mit ganz viel Schokolade“, erklärt sie schmunzelnd, während sie „Vagabund“ Ewald ein Stückchen auf den Teller legt.

Er bringt so allerlei an Lebenserfahrung mit, berichtet gerne von seinen vielen Erlebnissen und gibt Tipps. Im Moment gilt seine Leidenschaft der Reparatur von Fahrrädern. Da hat er denn auch gleich für Horst Hertel ein paar Ratschläge parat und zeigt sich auch willens, sich dessen Zweirad mal näher anzuschauen.

Horst und seine Ehefrau Gisela Hertel gehören auch nicht der Gemeinde an, sind per Zufall auf das Angebot gestoßen und wollten einfach mal reinschnuppern. Während er in Sachen Velo rasch ins Gespräch kommt, entdecken seine Gemahlin und Heidi Ludwig Gemeinsamkeiten.

Während Letztere als Musikpädagogin lange im Beuerner Musikkreis aktiv war, gehört Gisela Hertel zum Literarischen Café, das aus Kostengründen nun irgendwie heimatlos geworden sei. Deshalb besuche man nun allerlei Locations, um vielleicht ein neues Domizil zu finden, erläutert sie. Dabei sei man auch auf das Café-Käthe-Angebot gestoßen.

Was in gewisser Weise als Kontaktaufnahme auf ganz anderer Ebene gedacht war, entwickelt sich jedoch sehr schnell in eine ganz andere Richtung. Man kommt miteinander ins Gespräch. Auch über andere Themen. Der Nachmittag entwickelt lebhafte Stammtisch-Qualität, während die beiden „Diensthabenden“ des Nachmittags die Tassen immer neu befüllen und am Ende spontan jede Menge Hilfe bekommen, als abgeräumt, gespült und der Raum wieder tischfrei gemacht werden muss.

Ob die Teilnehmer des Nachmittags sich gelegentlich wieder beim zwanglosen Miteinander einfinden werden, muss sich zeigen. Doch wolle man auf jeden Fall offen bleiben in alle Richtungen und freue sich auf neue Gespräche, auf Kontakte und Begegnungen.

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