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Richard-Wagner-Gymnasium

Baden-Badener Schüler wollen mit ihrer Firma Natur in die Wohnungen bringen

Schülerfirmen sollen junge Menschen wirtschaftliche Zusammenhänge erlebbar machen. In Baden-Baden hat man das nun mit einem Umweltaspekt verbunden.

An ihrem für drei Tage besetzten Stand auf dem Weihnachtsmarkt konnten Michael Buttau, Florian Gashi und Moritz Kilgus ihre Moosbilder gut verkaufen.
An ihrem für drei Tage besetzten Stand auf dem Weihnachtsmarkt konnten Michael Buttau, Florian Gashi und Moritz Kilgus ihre Moosbilder gut verkaufen. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Nachhaltigkeit ist die Basis der eigens gegründeten Schülerfirma „Atmoosfaire“ des Richard-Wagner-Gymnasiums (RWG). Das Modul ist für die Oberstufe Pflicht. Und nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt kamen die Moosbilder sehr gut an.

Zu Beginn der zehnten Klasse müssen die Oberschüler laut Vorgabe am RWG eine solche Schülerfirma gründen. Dabei soll eine Geschäftsidee entwickelt, diese optimal umgesetzt und bis zur Marktreife geführt werden.

Wichtig ist laut Moritz Kilgus vor allem, dass Schüler und Schülerinnen einen Einblick in komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge erhalten, um unternehmerisches Handeln und Denken anzuregen. Wie bei einem richtige Start-Up soll aus einem guten Einfall eine marktfähige Geschäftsidee entwickelt werden. Kilgus ist in der Firma unter anderem für die Pressearbeit zuständig.

Die meisten Menschen mögen zudem die Farbe Grün in ihrer Umgebung
Michael Buttau, Atmoosfaire

Florian Gashi ist gemeinsam mit Annika Habicht Vorstandsvorsitzender und erläutert die Hintergründe. So muss die Geschäftsidee der Klasse bei dem offiziellen Junior-Programm beim Institut für Deutsche Wirtschaft in Köln eingereicht werden. Wenn die Idee abgesegnet ist, kann es losgehen.

Die Jugendlichen wussten schon früh, dass sie etwas Nachhaltiges auf die Beine stellen wollten, das heißt hochwertige und umweltfreundliche Produkte mit einem fairen Preis zu verbinden. So entstand die Idee selbst angefertigter, dekorativer Moosbilder, die nicht nur chic aussehen, sondern auch ein Stück Natur in die Wohnung bringen. „Die meisten Menschen mögen zudem die Farbe Grün in ihrer Umgebung, die positiv stimmt und die Psyche beruhigt“, erklärt Michael Buttau.

Nun darf aber nach gängigen Regeln des Forstes eine solche Menge Moos nicht einfach aus dem Wald geholt werden. Bei der Moos-Eule wurden die Jugendlichen fündig: Das von dort bezogene Moos ist bereits gereinigt, konserviert und muss nicht gegossen werden. Nachdem die Firma vom Projekt der Schülergruppe erfahren hatte, ging sie eine Kooperation ein und überließ die erste Fuhre kostenlos, dafür darf sie mit den Fotos und den Pressetexten der Schülerfirma Werbung betreiben.

Man bemühte sich, auch bei den regionalen Baumärkten Partner zu finden, um Rahmen für die Bilder gestalten zu können. Insgesamt 23 Schülerinnen und Schüler sind an dem Projekt beteiligt, wobei die einzelnen Arbeitsabläufe aufeinander abgestimmt waren. Die Produktion wurde in einzelne Arbeitsgruppen aufgeteilt, jeder hat sich dort einsortiert, wo er am besten unterstützen konnte. Sei es beim Sägen und Bauen der Rahmen samt Rückwand oder beim Aufkleben des Mooses.

Schüler hatten Stand auf dem Weihnachtsmarkt

Andere kümmerten sich um administrative Aufgaben, wie eine Steuernummer beim Finanzamt zu besorgen, was laut Aussage von Gashi nicht einfach war, Werbemaßnahmen oder ähnliches. Insgesamt konnten die stolzen Mitglieder der Schülerfirma bisher rund 20 Moosbilder in drei verschiedenen Größen verkaufen, unter anderem an ihrem für drei Tage besetzten Stand auf dem Weihnachtsmarkt.

Nächste Stationen könnten nach Bewertung einer Jury nun eventuell das Landes- oder sogar Bundesfinale sein oder sogar das Europa-Finale, was natürlich der Traum des Teams wäre.

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