
Ein abgestorbener Mammutbaum aus dem Arboretum unterhalb des Merkurs hat nun eine neue Bestimmung in Neuweier gefunden. Die Mitarbeiter des Baden-Badener Forstamts haben das Holz des Baumriesen zum Bau einer Hütte auf dem neuen Grillplatz im Rebland verwendet.
Der Begriff Hütte greift in diesem Fall auch etwas kurz. Ein geräumiger, achteckiger Pavillon ist als Schutz vor Regengüssen entstanden, wie Forstamtsmitarbeiter Andreas Kiesinger bei einem Besuch vor Ort stolz präsentiert.
Neue Grillhütte in Neuweier: Recycelte Dachziegel kommen auf den Pavillon
„Der Pavillon ist in Eigenleistung errichtet worden“, geht er auf die vielfachen handwerklichen Begabungen seiner Kollegen ein. Das Dach ist noch nicht gedeckt. „Das kommt im September drauf“, verspricht Forstamtsleiter Thomas Hauck. „Dazu verwenden wir recycelte Dachziegel von einer anderweitigen Sanierungsmaßnahme. Das spart Ressourcen.“
Im Inneren des neuen Pavillons befindet sich ein alter Mühlstein als Tisch. Dieser stamme ebenfalls aus Beständen des Eberts-Arboretums und habe einen Bezug zu Steinbach, erklärt Kiesinger. Um an dem Tisch sitzen zu können, werde der Unterstand noch mit einer Bank ausgestattet. Und die Holzbretter erhalten noch eine Öl-Schicht, um sie besser wieder von Schmierereien befreien zu können.
Rund 7.000 Euro seien an Materialkosten angefallen, um den neuen Grillplatz „Lepertsacker“ herzurichten. Dieser befindet sich am Waldrand unterhalb des auch noch recht neuen Waldsportpfads Neuweier. „Der Trimm-Dich-Pfad wird sehr gut angenommen“, freut sich Kiesinger.
Wir haben gemerkt, dass es ohne WC nicht mehr geht.Thomas Hauck
Forstamtsleiter
Auch der noch junge Grillplatz erfreue sich schon großer Nachfrage. Angelegt wurde er als Ersatz für die ehemals im Steinbruch Kegelspiel vorhandene Grillstelle, erläutert Hauck. Auch ein Toilettenhäuschen steht den Besuchern zur Verfügung. „Wir haben gemerkt, dass es ohne WC nicht mehr geht“, spricht Hauck die gemachten Erfahrungen mit den städtischen Grillstellen in den vergangenen Jahren an. „Wir hoffen, dass die Gäste pfleglich mit den Einrichtungen umgehen.“
Baden-Badener Gemeindevollzugsdienst kontrolliert verstärkt
Vor allem in der Pandemie-Zeit sei es häufig zu Vermüllungen und Sachbeschädigungen gekommen. „Das ist ein echtes Problem. Die Grillstellen wurden oft illegal genutzt“, sagt Hauck. „Wir haben daraufhin die Kontrollen erhöht.“ Der Gemeindevollzugsdienst schaue verstärkt nach dem Rechten. Um auf den städtischen Grillplätzen feiern zu können, müssen diese über das Fachgebiet Forst und Natur oder die Ortsverwaltungen angemietet werden, betont Hauck. „Und sauber wieder verlassen werden.“
Die Toiletten werden regelmäßig abgepumpt. „Wir sind hier ja nicht an die Kanalisation angeschlossen.“ Die Kosten für die Nutzung der Grillplätze im Baden-Badener Stadtwald belaufen sich laut Forstamts-Homepage auf 30 bis 100 Euro je nach Größe und Ausstattung.
Unterhalb des Grillplatzes „Lepertsacker“ befindet sich ein Bolzplatz zum Toben und Spielen. „Das ist auch für Familien gut“, so Hauck. Und im Schatten unter Bäumen stehen massive Tische und Bänke für das gesellige Beisammensein.