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Stefan Bäuerle ist in der Gönner-Anlage im Gespräch mit Michael Rudolphi.

Chefsessel im Rathauschef lockt

Baden-Badens OB-Kandidat Stefan Bäuerle sucht gerne neue Herausforderungen

Dickköpfig und hartnäckig – so beschreibt sich Stefan Bäuerle, wenn er seine Ziele verfolgt. Mit diesen Eigenschaften strebt er das Amt des Oberbürgermeisters in seiner Heimatstadt Baden-Baden an.
3 Minuten
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Stefan Bäuerle tut sich etwas schwer, seine persönliche Seite zu beschreiben. Beim Spaziergang in der Gönner-Anlage muss der Kandidat bei der OB-Wahl in Baden-Baden erst mal kurz nachdenken. „Ich habe meinen eigenen Kopf, vielleicht auch einen Dickkopf“, sagt der 58-Jährige schließlich.

Bäuerle meint das gar nicht negativ, ganz im Gegenteil. Er sei dickköpfig, weil er immer eine eigene Meinung habe. „Wenn ich von etwas überzeugt bin, ist es nicht einfach, mich vom Weg abzubringen“, sagt der Baden-Badener Unternehmer.

Diese Stärken sollen ihn auf den Chefsessel im Rathaus bringen. Er habe lange gezögert und sich gründlich überlegt zu kandidieren. Dann reifte der Entschluss: Oberbürgermeister in Baden-Baden zu sein, sei für ihn eine ganz besondere Ehre. Er wolle etwas von dem, was seine Heimatstadt ihm geboten habe, wieder zurückgeben.

Ich denke, ich bin der richtige Mann für diese Aufgabe.
Stefan Bäuerle, OB-Kandidat

Viele Menschen schielen kurz vor 60 bereits auf den bevorstehenden Ruhestand. Nicht so Bäuerle. Er möchte sich noch einmal einer neuen Herausforderung stellen. „Ich habe meistens eine Vision von dem Ziel, das ich gerne erreichen möchte“, sagt der Bewerber. Die Kandidatur biete ihm dafür eine letzte Chance. Am nötigen Selbstbewusstsein mangelt es offenbar nicht: „Ich denke, ich bin der richtige Mann für diese Aufgabe.“

Stefan Bäuerle steht in der Gönner-Anlagen Baden-Baden.
Etwas an seine Heimatstadt zurückgeben: Diese Motivation treibt den 58-jährigen Unternehmer Stefan Bäuerle an, Oberbürgermeister in Baden-Baden werden zu wollen. Foto: Christian Bodamer

Offenheit für Neues, Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit schildert Bäuerle als Stärken, die seine berufliche Laufbahn prägen. Ob Stellen in Regensburg oder in der Schweiz – er habe sich nie gescheut, diese Angebote anzunehmen, auch wenn seine Familie nicht mit umgezogen, sondern in Baden-Baden wohnen geblieben sei.

Der Kandidat orientiert sich beruflich neu

Vor zwei Jahren hat Bäuerle sich wieder neu orientiert und eine Firma mit einem Limousinen-Service gegründet. Er chauffiert Hotelgäste, Privat- und Firmenkunden, manche von ihnen sogar in den Urlaub. Und Promis? Keine Auskunft, Diskretion sei alles: „Mein Wagen ist ein Ort der Verschwiegenheit.“

Seine Fahrten führen Bäuerle immer wieder den seiner Ansicht nach schlechten Zustand der Baden-Badener Straßen vor Augen. „Das ist einer Welterbe-Stadt nicht würdig“, sagt er. Als OB wolle er Prioritäten im Haushalt setzen, um die Straßen in Schuss zu bringen. Zudem möchte die Verwaltungsabläufe weiter digitalisieren. Und etwas für die Jugend tun: Junge Menschen aktiver in die Lokalpolitik einbinden und ihnen mehr kulturelle Angebote in der Stadt machen.

Das Spielwarengeschäft der Eltern ist für Bäuerle ein Paradies

Bäuerle verbrachte seine Kindheit und Jugend in Rastatt, wo seine Eltern ein Porzellan- und Spielwarengeschäft führten – für ihn geradezu paradiesisch. „Der Laden war eine meiner Leidenschaften“, erinnert er sich. Schon als Jugendlicher habe er im Weihnachtsgeschäft an der Theke gestanden und im Verkauf mitgeholfen. „Märklin-Eisenbahnen und Carrera-Rennbahnen waren mein Ding“, verrät er. Ein weiteres Privileg: Im Laden habe er seine Eltern und seine beiden älteren Schwestern den ganzen Tag über sehen können.

Wie früher mit der Mutter und den Schwesten sind auch in Bäuerles Familie Frauen in der Mehrzahl. Er hat zwei Töchter im Alter von 21 und 24 Jahren sowie einen 16-jährigen Sohn. Bei der Erziehung seiner Kinder habe er es wie seine Eltern gehalten: alle gleich zu behandeln.

Ich bin an sieben Tage die Woche rund um die Uhr verfügbar.
Stefan Bäuerle, Chef eines Limousinen-Services

Bäuerles Job im Limousinen-Service bietet wenig Freiraum für Auszeiten. „Ich bin an sieben Tage die Woche rund um die Uhr verfügbar“, sagt er. Zwischen einzelnen Terminen bleibt hin und wieder etwas Zeit zum Wandern. Dann zieht es ihn auf Touren rund um Baden-Baden oder hinauf auf die Schwarzwaldhöhen und gelegentlich in die Schweizer Berge.

150.000 Kilometer auf dem Motorrad

Das Motorrad ist ebenfalls eine große Leidenschaft. Etwa 150.000 Kilometer sei er bislang damit gefahren, schätzt Bäuerle – besonders gerne in die Dolomiten. Frische Luft und Landschaft, das mag der Biker an diesem Hobby. Inzwischen sei er in einem Alter, um vernünftig Motorrad fahren. Da kommt er wieder zum Vorschein, der analytisch denkende Kopf Bäuerles, der Risiken genau abwägt.

Zur Serie

Die BNN stellen in loser Folge die Bewerberinnen und Bewerber für die OB-Wahl in Baden-Baden vor. Auf www.bnn.de findet sich dazu jeweils auch ein Video-Porträt. Erschienen sind bereits das Porträt über Margret Mergen (CDU, Ausgabe 19. Februar), über Rolf Pilarski (FDP, 21. Februar), über Roland Kaiser (Grüne, 22. Februar), über Bettina Morlok (unabhängig, 23. Februar), über Dietmar Späth (parteilos, 24. Februar) und das über Peter Hank (Die Basis, 25. Februar). Zudem veranstalten BNN und BT am Freitag, 4. März, um 17 Uhr ein gemeinsames Wahlforum mit OB-Kandidatinnen und -Kandidaten, das auf bnn.de und badisches-tagblatt.de im Livestream zu sehen ist.

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