
Jazz-Freunde werden beim Blick auf das Line-up mit der Zunge schnalzen: Bei der 15. Auflage von Mr. M’s Jazzclub präsentiert Impresario Marc Marshall von Donnerstag, 16., bis Samstag, 18. März, an drei Abenden zahlreiche Größen der nationalen und internationalen Jazz-Szene. Für drei Tage wird dann das Prunkstück des Kurhauses Baden-Baden, der prachtvolle Bénazetsaal, wieder zum Jazz-Club.
Es sind nicht nur klangvolle Namen der Jazz-Szene, die dem dreitägigen Festival einen besonderen Status geben. „Was wir machen, das erlebt man nur hier“, verrät Festivalmacher Marshall sein Erfolgsrezept.
Damit umschreibt Mr. M die Tatsache, dass die Künstler auch in unterschiedlichen Konstellationen gemeinsam auftreten. Das Konzept fand nicht auf Anhieb den erhofften Zuschauerzuspruch, doch mittlerweile hat sich das Festival längst etabliert.
Die Mitveranstalter wie Baden-Baden Events und Sponsoren hätten auch an die Idee geglaubt. Die Entwicklung des Festivals hat das Konzept bestätigt. „Wir haben uns durchgesetzt“, freut sich Marshall über den erreichten Status.
Besonderer Kniff erweist sich als großer Wurf
Dafür war auch ein besonderer Kniff von Nöten. Im Bénazetsaal wird nicht die große Bühne bespielt. Die Alternative erwies sich als großer Wurf: Die Bühne wurde unter die Empore des Prachtsaals verlagert. „Wir brauchen eine Clubatmosphäre“, begründete Marshall diesen Umbau.
Für den musste er Überzeugungsarbeit leisten. „Manche waren knapp vor dem Herzinfarkt“, erzählt er lachend. Das Format wurde in den vergangenen Jahren schließlich immer weiter perfektioniert, bestätigt Ralf Schlichter von Baden-Baden Events (BBE).
In knalliges rotes Licht eingetaucht und mit sogenannten Ballroom-Tischen verwandelt sich der Saal nun erneut drei Tage lang in einen Jazz-Club. „Das wird von den Künstlern aus aller Welt geschätzt“, berichtet Marshall. Besonderen Wert werde beim Festival auch darauf gelegt, dass sich die musikalischen Gäste rundum wohlfühlen.
Eine zentrale Rolle für das Gelingen der Konzertabende liegt in den Händen des musikalischen Leiters Frank Lauber. Er vollzieht immer wieder das Kunststück, unterschiedliche Künstler-Egos in Konstellationen auf die Bühne zu bringen, in denen sie zuvor noch nicht auftraten.
Stefan Gwildis freut sich auf Baden-Baden
„Es macht einen Riesenspaß, mit verschiedensten Gewerken zu spielen“, schwärmt einer der Stargäste am Freitagabend – Stefan Gwildis. „Das fühlt sich an wie ein Klassentreffen.“
Die deutsche Soul-Stimme wird nicht nur an einem Abend auf der Bühne stehen. Mit seiner Lebensgefährtin Ivana will sich der Sänger auch an den beiden anderen Terminen unter die Gäste im Saal mischen. „Ich freue mich riesig auf Baden-Baden“, betont Gwildis gegenüber dieser Redaktion in einer Telefonkonferenz.
In der Vergangenheit gastierte er schon mehrfach bei Terminen im SWR-Funkhaus. Lauber ist ihm auch kein Unbekannter. Der Saxofonist seiner Band habe mit dem musikalischen Leiter des Festivals studiert.
Dass die ausgewählten Songs beim Publikum ankommen, daran hat er keine Zweifel. „Einen tollen Song kannst du auch auf dem Kamm blasen, es wird ein Spektakel“, sagt der Sänger aus Hamburg.
Gwildis und Marshall trafen sich bei Carmen-Nebel-Show
Gwildis und Marshall sind sich vor vielen Jahren erstmals bei einer TV-Show mit Carmen Nebel begegnet. Ihre Tanzeinlage – Marshall mit Caroline Beil und Gwildis mit Angelika Milstner – ist ihnen in bester Erinnerung geblieben.
Damals haben sie die Telefonnummern ausgetauscht. „Wir haben uns nie aus den Augen verloren“, sagt Marshall. Gwildis stehe zudem schon lange auf der Wunschliste für Mr. M’s Jazzclub.
Bei dem Festival gastierten in den vergangenen Jahren unter anderem Jazz-Größen wie Roger Cicero, Klaus Doldinger, Nils Landgren, Paul Kuhn, Wolfgang Dauner, Curtis Stiger oder Till Brönner.
Zum Auftakt an diesem Donnerstag, 16. März, werden die brasilianische Bossa-Nova-Sängerin Paula Morelenbaum, die schwedische Jazz-Musikerin Ida Sand und der deutsche Trompeter und Komponist Joo Kraus auf der Bühne stehen. Für Freitag sind neben Gwildis noch die kanadische Jazz-Größe Laila Biali und Trompeter Matthias Schriefl angesagt.
Finale am Samstag ist bereits ausverkauft
Zum bereits ausverkauften Finale am Samstag begrüßt Marshall den italienischen Soulsänger Mario Biondi, die Singer-Songwriterin Sabrina Starke aus den Niederlanden sowie den deutschen Soulsänger und Trompeter Jeff Cascaro. Begleitet werden die Künstler von der Mr. M’s All Star Band. An allen drei Abenden spielt zudem zur Einstimmung jeweils ab 19 Uhr das Duo Bassface mit Jean-Philipp Wadle und Thilo Wagner.
Service
Tickets gibt es auf der Homepage www.mister-ms.de, bei www.badenbadenevents.de und an den bekannten Vorverkaufsstellen. Für Schüler und Studenten bis 25 Jahre wird erstmals ein ermäßigtes Ticket für 27,50 Euro angeboten.