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Neuer Corona-Drive-In

Besuchsverbot wegen Pandemie führt zu Krawallen an den Kliniken in Baden-Baden und Rastatt

Nicht alle wollen sich an das Besuchsverbot für Krankenhäuser halten. An den Klinik-Standorten Baden-Baden-Balg und Rastatt kommt es gelegentlich zu lautstarken Protesten, die schon zu Krawallen eskalierten. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert deshalb die Zugänge. Nicht alle wollen sich an das Besuchsverbot für Krankenhäuser halten. An den Klinik-Standorten Baden-Baden-Balg und Rastatt kommt es zu gelegentlich zu lautstarken Protesten, die schon zu Krawallen eskalieren. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert deshalb die Zugänge.

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Abgeriegelt: Für Kliniken gilt ein generelles Besuchsverbot. Am Krankenhaus in Baden-Baden-Balg kontrolliert ein Sicherheitsdienst den Zugang zum Gebäude. Foto: Rudolphi

Nicht alle wollen sich an das Besuchsverbot für Krankenhäuser halten. An den Klinik-Standorten Baden-Baden-Balg und Rastatt kommt es gelegentlich zu lautstarken Protesten, die schon zu Krawallen eskalierten. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert deshalb die Zugänge.

Der Zugang zur Klinik in Balg ist nur noch durch einen Korridor zwischen zwei schwarzen Absperrbändern möglich.

Vor der Pforte sind zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes postiert – beide tragen Mundschutz und Handschuhe. Jeder, der in das Krankenhaus möchte, muss das gegenüber den beiden Wachmännern begründen, Beschäftigte müssen ihren Ausweis vorzeigen.

Zudem weisen zwei Schilder darauf hin, wohin Menschen mit einem Verdacht auf eine Corona-Infektion sich wenden müssen. Ihr Weg führt dann direkt in die an das Gebäude angegliederte Corona-Ambulanz. Wer Anzeichen für einen Infekt hat, muss sich in einem Zelt melden.

Die Krankenhäuser sind abgeriegelt

Für Besucher ist die Klinik generell abgeriegelt. Vor einiger Zeit hat die Geschäftsführung des Klinikums Mittelbaden ein striktes Besuchsverbot für die Krankenhäuser sowie Senioren- und Pflegeheime verhängt.

Ziel ist es, Patienten und Beschäftigte vor dem Coronavirus zu schützen. „Bei unseren Pflegeeinrichtungen nehmen die Besucher das sehr gut an“, betont Jürgen Jung, der Kaufmännische Geschäftsführer des Klinikums Mittelbaden.

Hin und wieder fallen markige Worte

Anders sieht es bei den Krankenhäusern, vor allem den beiden Akut-Kliniken in Baden-Baden und Rastatt, aus. Jung zufolge kommt es dort hin und wieder zu verbalen Auseinandersetzungen. Häufig fielen markige Worte oder es gab  lautstarke Proteste, die gelegentlich zu regelrechten Krawallen eskalierten, weil Menschen sich mit den behördlich angeordneten Einschränkungen nicht abfinden wollten.

Da gibt es nicht mehr viel, was einem dazu einfällt.
Jürgen Jung, Kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums Mittelbaden

„Da gibt es nicht mehr viel, was einem dazu einfällt“, kommentiert Jung dieses Verhalten. Da es oft an Einsicht fehle, habe die Geschäftsführung einen Sicherheitsdienst engagiert, um die Beschränkungen beim Betreten der beiden großen Klinik-Standorte durchzusetzen.

Die Zahl der Kontaktpersonen von Infizierten steigt rasant

Der Rastatter Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums, Toni Huber, weist darauf hin, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens notwendig seien, um die rasante Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Viele Menschen könnten infiziert sein, ohne es zu wissen und das Virus weitergeben. Deshalb sei es wichtig, auch die Kontaktpersonen der bestätigten Infizierten im Blick zu behalten. Dieser Kreis könne sei innerhalb kurzer Zeit auf eine Zahl von mehreren hundert Menschen hochgeschnellt.

Corona-Test bringt Labore an ihre Grenzen

Nach Auskunft von Thomas Iber, dem Medizinischen Geschäftsführer des Klinikums, steigt die Zahl der Corona-Tests von Tag zu Tag. Inzwischen seien es 120 bis 150 täglich. Das bringe die medizinischen Labore immer mehr an ihre Grenzen. Zu Beginn der Epidemie sei das Testergebnis nach zehn bis zwölf Stunden vorgelegen. Mittlerweile dauere das 36 Stunden.

Jürgen Jung monierte, dass die von Bund und Land zugesagte Hilfe für die Kliniken noch nicht angelaufen sei. „Von den angekündigten 10.000 Beatmungsgeräten ist bei uns nichts angekommen“, bekräftigt der Kaufmännische Geschäftsführer.

Ein neues Corona-Drive-In-Testzentrum geht in Betrieb

Unterdessen hat das Corona-Drive-In-Testzentrum auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks, Wörthstraße 16, in Baden-Oos seinen Betrieb aufgenommen. Nach Angaben der städtischen Pressestelle gilt für den reibungslosen Ablauf folgende Regelung: Die Zufahrt erfolgt ausschließlich über die Rheinstraße und Wörthstraße, die Abfahrt ausschließlich über die Schwarzwaldstraße. Das Testzentrum ist ausgeschildert. Eine Behandlung gibt es nur für Menschen, die über ihren Hausarzt oder die Notfallnummer 116117 angemeldet sind. Ein Überweisungsschein ist nicht erforderlich.

Wie wir über die Auswirkungen des Coronavirus berichten

Auf bnn.de berichten wir zurzeit verstärkt über die wichtigsten Entwicklungen rund um Corona in der Region rund um Karlsruhe, Bretten, Pforzheim, Rastatt und Bühl. Jeden Tag schränken Kliniken die Besuchszeiten ein, Schulen schließen, Firmen schicken Mitarbeiter nach Hause. Es ist selbst für unsere Redaktion zeitweise schwierig, den Überblick zu behalten. Deshalb filtern wir für unsere Leser aus der Flut an Informationen, welche der vielen Corona-Meldungen wichtig sind – unter anderem in dieser Übersicht .

Alle Informationen prüfen wir, um keine Falschinformationen zu verbreiten. Viele Menschen, auch in unserer Redaktion, machen sich ohnehin Sorgen. Wir möchten sie informieren und nicht verunsichern.

Zwei unserer Kollegen befassen sich ausschließlich mit dem Thema Corona – als unsere internen Experten. Viele weitere BNN-Redakteure recherchieren täglich zu den Auswirkungen von Covid-19 in den Städten und Gemeinden der Region. Unsere Autoren sprechen mit Entscheidern in den Landratsämtern, Krankenhäusern und in Firmen. Gleichzeitig telefonieren sie (Betroffene treffen wir derzeit nicht persönlich) mit Menschen, die Cafés schließen, Veranstaltungen absagen oder zu Hause bleiben müssen.

So möchten wir dazu beitragen, dass Menschen in der Region sich auf dem aktuellsten Stand halten können, um die richtigen Entscheidungen für ihren Alltag und ihre Gesundheit zu treffen.

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