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Pelztier saß hilflos in Baden-Oos

Erster Nachweis für einen Biber im Stadtkreis Baden-Baden

Im Jahr 1830 wurde letzte Biber am Oberrhein in Straßburg geschossen. Im Jahr 1995 wurde das Pelztier im Elsass wieder ausgewildert. Jetzt gibt es den ersten Biber-Nachweis im Stadtkreis Baden-Baden.

Ein Biber verlässt eine Transportkiste.
Ab in die Freiheit: An einem Altrheinarm wurde der 18 Kilo schwere Biber wieder in die Freiheit entlassen. Foto: Michael Hug

Im Stadtkreis Baden-Baden gibt es wieder einen Biber. Das teilte die städtische Pressestelle am Dienstag mit. Demnach wurde dem Tierheim Baden-Baden am vergangenen Sonntag ein auffälliges Pelztier in Baden-Oos gemeldet.

Es sei hilflos auf dem Parkplatz eines Gewerbebetriebs in der Saarstraße gesessen, heißt es in der Mitteilung aus dem Rathaus. Dem Team des Tierheims sei sofort klar gewesen: Es handelt sich um einen Biber.

Der schuppige, platte Schwanz habe keine Zweifel gelassen. Der außergewöhnliche Fund an einem ungewöhnlichen Fundort wurde dem städtischen Fachgebiet Forst und Natur gemeldet.

Biber-Berater Michael Hug ist ein geschulter Fachmann

Simone Stollenmaier, beim Forst zuständig für Artenschutz, verständigte Michael Hug. Das ist der Biberberater für den Landkreises Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden. Hug ist seit März 2020 im ehrenamtlichen Naturschutzdienst tätig - ein geschulter Fachmann in Sachen Biber.

Mit Unterstützung des Forstamt-Ökotrupps unter der Leitung von Andreas Götz konnte der Biber in einer speziellen Transportkiste vom Tierheim in die Rheinauen gebracht werden. Dort wurde er nach vorheriger Abstimmung mit Nico Jakob vom Rastatter Forstamt in die Freiheit entlassen.

2015 dürfte der Biber wieder in den Landkreis Rastatt zurückgekehrt sein, erste Nachweise gelangen bei Hügelsheim. Bereits 1995 wurden im Elsass Biber ausgewildert, heißt es im Text der Pressestelle.

Der letzte Biber am Oberrhein wurde 1830 bei Straßburg geschossen

Der letzte Biber am Oberrhein war 1830 bei Straßburg geschossen worden. Vermutlich haben Tiere auf Höhe der Staustufe Iffezheim den Rhein überquert und breiten sich seither auch auf der badischen Rheinseite aus.

Wenn sich im Frühjahr bei der Biberfamilie neuer Nachwuchs einstellt, müssen die zweijährigen Jungtiere das Elternrevier verlassen. Dabei sei es nicht ungewöhnlich, dass sie auf der Suche nach einem neuen Revier weite Strecken zurücklegen, teilt die städtische Pressestelle weiter mit.

Vermutlich ist das etwa 18 Kilogramm schwere Tier über den Sandbach und den Ooskanal zugewandert. Wie es allerdings von dort in die Saarstraße kam, bleibe ein Rätsel.

Ort der Freilassung wurde sorgfältig ausgewählt

Da Biber ihr angestammtes Revier gegen fremde Eindringlinge verteidigen, wurde der Ort der Freilassung sorgfältig ausgewählt.

Am von Weiden gesäumten Altrheinarm wurden bisher noch keine Biberspuren gefunden, heißt es. Er biete ausreichend Nahrung und Unterschlupf.

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