Im Vorfeld der Entscheidung über einen Städtebaulichen Vertrag für Flächen im Bereich Aumatt-/Jagdhausstraße („Urbanes Gebiet Aumatt“) im Gemeinderat in Baden-Baden hat sich die Bürgerinitiative (BI) Oosscheuern erneut zu Wort gemeldet.
In einem offenen Brief spricht sich die Initiative gegen das Projekt in der geplanten Form aus. Für die Fraktion der Freien Bürger (FBB) hatte bereits zuvor und unabhängig davon Gemeinderat Wolfgang Niedermeyer eine Absetzung des Tagesordnungspunktes gefordert.
Er beklagt, dass in dem Vertrag die Belange der Kommune „nicht ausgewogen behandelt werden“. Die FBB sehe nur „erweiterte Vorteile für den Investor“.
Die Bürgerinitiative Oosscheuern erwartet in Folge der Corona-Pandemie und verstärkter Arbeit im Homeoffice, dass der Bedarf an Büroflächen deutlich zurückgehe. „Die Schaffung von Wohnraum ist das Gebot der Stunde“, fordert die Bürgerinitiative.
Bürgerinitiative: Büroflächen verlagern sich
Für zusätzlichen bezahlbaren innerstädtischen Wohnraum sei das Aumatt-Gelände prädestiniert. Eine Entscheidung dafür, dass das Gelände größtenteils nur gewerblich genutzt werden darf, werde dagegen dem zukünftigen Bedarf nicht gerecht.
Nach der Bewältigung der Corona-Pandemie würden vielmehr Homeoffice und Onlinekonferenzen die Arbeitswelt prägen, prognostiziert die Bürgerinitiative Oosscheuern und beruft sich dabei Studien und Aussagen von Firmenchefs. Damit würden Büroflächen in die Privaträume der Angestellten verlagert.
Das Ziel des Wettbewerbs für den Bebauungsplan, innerstädtisch Flächen im hochwertigen Dienstleistungssektor zu schaffen, sei damit „entfallen bzw. der falsche Ansatz“, heißt es in dem von Joachim Velten für die Bürgerinitiative verbreiteten offenen Brief an die Ratsmitglieder.