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Kostenübernahme prüfen

CDU-Stadträtin fordert neue Corona-Teststrategie an Baden-Badener Kitas

In einem offenen Brief an OB Mergen fordert Stadträtin Ingrid Kath (CDU) eine neue Corona-Teststrategie an Kitas. Stadt und Kitas wundert das. Sie sind von der bisherigen Verfahrensweise überzeugt.

Ein Lolli-Test ist zu sehen.
Umfrage der Stadtverwaltung: In einer Kindertagesstätte hat sich eine deutliche Mehrheit der Eltern für den Lollitest und gegen einen Spucktest ausgesprochen. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Archivbild

Mit Sorge blickt Stadträtin Ingrid Kath (CDU) in den bevorstehenden Herbst und der vierten Welle entgegen. Nun fordert sie in einem Schreiben an die Baden-Badener Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) eine Teststrategie an Kindergärten und Tagespflegestellen analog zu den bisherigen Corona-Tests an Grundschulen.

Die anstehenden Lockerungen und die Ausbreitung der Delta-Mutation bereiten ihr Kopfzerbrechen: „Auch wenn die derzeitigen Inzidenzen niedrig liegen, ist der Schlüssel zur Eindämmung der Pandemie neben der Impfung, die momentan für Kinder unter zwölf Jahren nicht zur Verfügung steht, eine gut abgestimmte und konsequente Teststrategie.“

Sie fordert von der Stadt eine aktualisierte Teststrategie in den Kindertageseinrichtungen und eine Prüfung der Kostenübernahme analog zu den Kosten der Bürgertests.

„Wir sind der Auffassung, dass mit der Möglichkeit der sogenannten Lolli-Tests auch für kleinere Kinder eine zumutbare Testmöglichkeit zur Verfügung steht, damit uns hoffentlich ein ähnliches Desaster wie im Herbst/Winter 2020 mit umfangreichen Schließungen von Kindertagesstätten erspart bleibt“, sagt Kath.

Wenige Corona-Fälle an Baden-Badener Kitas

Ihre Forderungen basieren auf der Annahme, dass zu Beginn der Pandemie Personen mit milden oder keinen Symptomen nicht ausreichend getestet wurden und daraus keine Erkenntnisse gezogen werden können, wie viele Menschen, insbesondere Kinder, letztendlich am Coronavirus erkrankt sind.

Es finden immer noch Planungs- und Abstimmungsgespräche statt.
Christoph Rukavina-Gruner, Fachgebiet Kitabetreuung

Bei den rund 1.900 Betreuungsplätzen verlief die Pandemie bisher glimpflich, sagt Christoph Rukavina-Gruner, stellvertretender Leiter des Fachgebiets Kindertagesbetreuung und Jugendförderung.

„Nur wenige Gruppen oder Tagespflegen waren aufgrund von Corona-Schutzmaßnahmen vorübergehend geschlossen“, sagt er. Die Ansteckungen waren „überwiegend nicht von Kindern ausgehend.“

Corona-Teststrategie für Herbst in Baden-Baden noch offen

Über eine aktualisierte Teststrategie für den Herbst 2021 ist nach bisherigen Kenntnissen noch wenig bekannt. Das Ziel sei es jedoch, laut Rukavina-Gruner, auf einen möglichen Anstieg der Inzidenzen und Mutationen vorbereitet zu sein.

„Im Moment ist noch nichts entscheidungsreif. Es finden immer noch Planungs- und Abstimmungsgespräche statt“, sagt Rukavina-Gruner.

Bei uns hat die Teststrategie sehr gut funktioniert.
Cornelia Wehpke-Hönig, Leiterin Kindergarten St. Bernhard

Wer die Schnelltests und Lolli-Tests bezahlen würde, genauso wie die Testung an sich organisiert werden müsse, müsste die Stadt noch klären, sagt Rukavina-Gruner. „Ich bitte hier noch um etwas Geduld“, sagt er.

Auch im Kindergarten St. Bernhard in der Weststadt gab es nur wenige Fälle, sagt Kindergartenleiterin Cornelia Wehpke-Hönig. Da die Kindergruppen voneinander getrennt betreut werden, musste der Kindergarten bei Corona-Fällen nicht schließen.

Baden-Badener Kitas sehen keine Probleme bei bisheriger Corona-Teststrategie

„Bei uns hat die Teststrategie sehr gut funktioniert. Die Stadt hat uns immer gut informiert und mit Material, also Corona-Tests, versorgt,“ sagt Wehpke-Hönig.

Auch Astrid Büchler, Leiterin des Haus des Kindes im Pädagogium, wundert sich über die Aussage der Stadträtin Kath und sieht keinerlei Probleme in der derzeitigen Teststrategie.

„Bei uns läuft sie seit vielen Wochen. Wir, wie auch alle anderen Kitas, bekommen über die Stadt die Tests kostenlos zur Verfügung gestellt. Danach händigen wir sie an die Eltern aus, die ihre Kinder testen und uns dies schriftlich bestätigen. Das dokumentieren wir alles akribisch und melden es an die Stadt,“ sagt Büchler.

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