
Der Unmut kocht hoch. Zuerst wurde das Erdepflerfescht in Baden-Baden-Sandweier aus der Dorfmitte verbannt. Nun stehen die Zeichen auf Sturm. Die Festhalle, auf die das Event ausweichen sollte, kommt jetzt offenbar nicht mehr für die geplante Veranstaltung infrage.
Als Grund dafür wird fehlender Blitzschutz genannt. Die Stadtpressestelle bestätigte auf Anfrage dieser Redaktion, dass das Dorffest, das am 1. Juli beginnen sollte, abgesagt ist.
Erdepflerfescht: Gebäude in Baden-Baden-Sandweier verfügt nicht über erforderlichen Blitzschutz
Formell nahm die Interessengemeinschaft der örtlichen Vereine dazu noch keine Stellung, schloss die Medien bei einer eilends einberufenen Versammlung am Dienstagabend sogar ausdrücklich aus. „Dies ist keine öffentliche Veranstaltung“, beschied der Vorsitzende vor Beginn der Zusammenkunft, dass die Presse draußen bleiben solle. Bis auf Weiteres, Statements würden nachgereicht.
Zu den Gründen hatte Sandweiers Ortsvorsteher Wolfram Birk den betroffenen Vereinen im Vorfeld per E-Mail mitgeteilt, dass das städtische Fachgebiet Gebäudemanagement ihm am 24. Mai mitgeteilt habe, dass dem Ganzen eine sicherheitstechnische Überprüfung der Festplatzhalle zugrunde liege. Diese habe ergeben, dass das Gebäude nicht über den erforderlichen Blitzschutz verfüge.
Dass es in den letzten 40 Jahren am Festplatz keinen Blitzeinschlag gab, ist unerheblich – sobald ein Blitz einschlägt, sind Stadt als Überlasser und die jeweiligen Vereine als Nutzer der Halle für Schäden haftbarWolfram Birk, Ortsvorsteher Sandweier
„Der Bericht des Prüfingenieurs wurde im September 2022 dem Fachamt bekannt gegeben. In der Konsequenz ist der Aufenthalt von Personen in dem Gebäude aus Sicherheitsgründen also nicht zulässig. Dass es in den letzten 40 Jahren am Festplatz keinen Blitzeinschlag gab, ist unerheblich – sobald ein Blitz einschlägt, sind Stadt als Überlasser und die jeweiligen Vereine als Nutzer der Halle für Schäden haftbar“, schreibt Birk weiter. „Da wir jetzt wissen, dass kein Blitzschutz existiert, würden wir bei Durchführung des Festes vorsätzlich handeln und dann lehnt jede Versicherung der Welt eine Regulierung ab“, so der Ortsvorsteher.