Der Fernsehfilm und österreichische Landkrimi „Vier“ (ORF/ZDF) gewinnt bei der TeleVisionale in Baden-Baden den Preis „bester deutscher Fernsehfilm 2022“ der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste (DADK). Für Buch und Regie zeichnet Marie Kreutzer verantwortlich. Der Film „Corsage“ der Regisseurin geht für Österreich im nächsten Jahr ins Rennen um die begehrten Oscars.
Die Redaktion von „Vier“, Sabine Weber (ORF) und Daniel Blum (ZDF), erhält zudem den Filmpreis der Studierenden. Für den Wettbewerb waren zehn Beiträge nominiert, darunter auch „Honecker und der Pastor“, bei dem der Schauspieler Jan Josef Liefers Regie führte.
Der 3sat-Publikumspreis geht an die ZDF-Produktion „Die Wannseekonferenz“. Mit einem Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistung wurden die Schauspielerinnen Meret Becker und Bella Dayne für ihre Rollen im „Tatort: Das Mädchen, das allein nach Haus geht“ (RBB) sowie die Schauspieler Laurence Rupp und Manuel Rueby in „Vier“ prämiert.
Mit großer Spannung wurde auch die Entscheidung bei den Serien erwartet. Zur besten deutschen Serie wurde der Thriller „Der Pass -Staffel 2“ (Sky) gekürt. In diesem Wettbewerb waren fünf Produktionen nominiert, darunter auch „Faking Hitler“ (RTL). „Munich Games“ (Sky) hatte dagegen beim Serienpreis der Studierenden die Nase vorn. Darüber entscheidet eine Jury aus Studierenden der Filmakademie Baden-Württemberg (FABW).
Ehrenpreis für Aylin Tezel
Der DADK-Ehrenpreis geht an die Schauspielerin Aylin Tezel. Von 2012 bis 2020 spielte sie die unter anderem die deutsch-türkische Kommissarin Nora Dalay im Dortmund-„Tatort“.
„Aylin Tezel ist eine der spannendsten Charakterdarstellerinnen Deutschlands und hat mit ihren 38 Jahren bereits eine beachtliche Vita vorzuweisen“, urteilt die Jury der Akademie in ihrer Begründung.
Die Akademie möchte mit diesem Preis Filmschaffende auszeichnen, die künftig deutschsprachige Fernsehfilm- und Serienproduktionen entscheidend mitgestalten.
Vorsitzender der Jury für den Fernsehfilmpreis war Dominik Graf, einer der renommiertesten Regisseure Deutschlands. Die Schriftstellerin und Regisseurin Susanne Heinrich, Krimi-Autor Wolfgang Schorlau, Lisa Gotto, Professorin für Theorie des Films an der Universität Wien und Yugen Yah, Regisseur, Moderator und Podcaster des „Indiefilmtalk“, komplettierten das Gremium.
Die Jury des Deutschen Serienpreises wurde von Schauspielerin und Grimme-Preisträgerin Lavinia Wilson angeführt. Neben ihr waren Casting-Direktorin Karimah El-Giamal, Schauspieler Robert Hunger-Bühler, Hanna Huge, Co-Gründerin Serienjunkies.de, sowie Regisseur und Drehbuchautor Johannes Naber mit dabei.
Juror des MFG-Star 2022, dem von der Baden-Württembergischen Filmförderung MFG ausgelobten Regie-Nachwuchspreises, war Regisseur Sönke Wortmann. Die Auszeichnung geht an die Regisseurinnen Paula Knüpfling und Marina Prados für „Landybitch“ (ohne Senderbeteiligung). Fabrian Zeidler kann sich über den mit 5.000 Euro dotierte Rolf-Hans Müller Preis für Filmmusik für die Musik zu „The Ordinaries“ (ZDF -Das kleine Fernsehspiel) freuen.
Die TeleVisionale ist eine gemeinsame Veranstaltung der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und des Senders 3sat. Das Festival wird gefördert und unterstützt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und weiteren Partnern.
Bei dem fünftägigen Festival mit Filmpräsentation und öffentlichen Jury-Diskussionen waren neben Jan Josef Liefers mit den Schauspielkollegen Barbara Auer und Fritz Karl weitere prominente Gäste wie Cosima Henman und Juri Senft im Kurhaus.
Festival öffnet sich für Pay-TV- und Streamingformate
Das Fernsehfilm- und Serienfestival war zuvor unter dem Namen Fernsehfilmfestival am Start. Mit der Umbenennung ging auch eine Öffnung für Pay-TV- und Streamingformate einher.