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Rund 300 Menschen

Ohne Masken: Impfgegner demonstrieren friedlich in der Baden-Badener Innenstadt

Blaulicht, Sirenen. Schon deutlich vor der Demonstration gegen die Impfpflicht in Baden-Baden zeigte die Polizei Präsenz in der Innenstadt. Doch die Kundgebung auf dem Augustaplatz, an dem sich kaum eine halbe Stunde zuvor noch ein junges Paar das Jawort gegeben hat, bleibt entspannt.

Demo Baden-Baden, Innenstadt
Masken tragen, das scheint bei der Demo in Baden-Baden verpönt zu sein. Foto: Christiane-Krause Dimmock

So recht in die Gänge kam das Event in Baden-Baden nur zögerlich. Auch war auszumachen, welche Strömungen hier zusammen gekommen waren. „Wir sind keine Corona-Leugner“, raunt einer der Ordner und verteilt Broschüren. „Unbegründete Corona-Panik. Gefährliche Impfung. Jetzt sprechen die Ärzte“, steht darauf zu lesen.

In der Ecke der Broschüre ein kleiner Aufkleber, der auf „die Basis“ hinweist. Und die wird Jochen Bentele zu Wort kommen lassen. Von seiner Sorge über das Zulassungsprozedere will er den Teilnehmern der Demo berichten, die während der ersten Stunde nur langsam und verhalten auf den Platz kommen.

Die Beamten im Hintergrund scheinen eingangs sogar in der Überzahl zu sein, als die Uhr tickt und die Veranstaltung längst hätte beginnen sollen. Hier hatte offenbar keiner Eile. Schnell noch den ein oder anderen Kaffee im Pappbecher beschafft, warten die langsam eintrudelnden Menschen auf das, was da kommen soll.

Masken tragen, das scheint hier verpönt zu sein. Eine Auflage, die der Gruppe jedoch am zweiten Weihnachtsfeiertag droht, sollte es nicht gelingen während der Veranstaltung den Abstand von 1,50 Metern zueinander einzuhalten.

Immer wieder wird deshalb von den Organisatoren ermahnt, immer wieder erklingt das Lied, das Marius Müller-Westernhagen zum Thema Freiheit geschrieben hat.

Transparente mit vielfältigen Anliegen

Was die Einzelnen darunter verstehen, lassen sie teilweise auf großen und kleinen Transparenten ablesen. Eine neue Normalität befürchten sie, eine bei welcher der maskentragende Mensch per Satellit verfolgt werden kann.

Der implantierte Chip macht’s möglich. Andere wiederum klagen über die Rechte der Kinder und über das Grundgesetz, das mit Füßen getreten werde. Die Anliegen, die hier aufs Transparent kamen, sind vielfältig.

Doch bevor die rund 300 Menschen, die am Ende hier zusammenkamen, diese Statements durch die Innenstadt tragen, hat ihnen Jochen Bentele noch so einiges zu erzählen. Der Dialog und die Kommunikation müsse man wieder üben, fordert er.

Die sei seit 21 Monaten unterdrückt worden gab es auch gleich noch ein bisschen Medienschelte. Impfpflicht, das habe den Charakter von Zwang, klagt er und verweist auf Österreich. „So weit darf es nicht kommen“, erfährt er Applaus von Händen und mittels kleiner Trömmelchen und wird ausschweifig, verlies einen Brief von Unbekannten, mit denen er befreundet sei.

Ein Schreiben, das genau alle Befürchtungen abbildet, von den Nebenwirkungen und dem psychischen Druck, den sich der namenlose Schreiber ausgesetzt wird. Und dann geht es endlich los, ein Marsch durch die City, mit Polizeigeleit. Friedlich. Ohne Masken.

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