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Mitgliederversammlung

Keine leichten Zeiten für die Baden-Badener Baugenossenschaft

Die Mitglieder der Baugenossenschaft Baden-Baden haben sich versammelt. Wie sie sich entwickelt hat - und was es für aktuelle Projekte gibt.Und geklärt: Wie hat sich die Genossenschaft entwickelt? Was sind die aktuellen Projekte?

Die Verwirklichung großer Neubauprojekte mit bezahlbaren Wohnungen wie der im vergangenen Jahr bezogene Gebäudekomplex am Dr.-Groddeck-Platz wird für die Baugenossenschaft immer schwieriger.
Die Verwirklichung großer Neubauprojekte mit bezahlbaren Wohnungen wie der im vergangenen Jahr bezogene Gebäudekomplex am Dr.-Groddeck-Platz wird für die Baugenossenschaft immer schwieriger. Foto: Karl-Heinz Fischer

Die wirtschaftliche Lage der Baugenossenschaft Baden-Baden ist gut. Aus Sicht der Geschäftsführerin Ulrike Verspohl und des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Borchard wird sich daran auch in den kommenden Jahren nicht ändern.

Trotzdem machten beide bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch im Cineplex deutlich, dass ihnen die besonders am Wohnungsmarkt schwierige allgemeine wirtschaftliche Lage zu schaffen macht.

Die Genossenschaft wappnet sich dafür mit einer weiteren Erhöhung des Eigenkapitals, das mit rund 11,2 Millionen weniger als ein Drittel der Bilanzsumme von knapp 34,5 Millionen Euro ausmacht.

Bedarf an bezahlbaren Wohnraum in Baden-Baden steigt weiter

Aus dem Bilanzgewinn von knapp 199.500 Euro wird deshalb eine Dividende von diesmal nur drei anstelle der bisher üblichen vier Prozent ausgeschüttet. Im aktuellen Finanzmarkt sei dies immer noch eine Menge, bemerkte Bochard.

Die Zahl der Mitglieder, die von dieser Dividende profitieren, hat sich im vergangenen Jahr verringert: Sie sank von 2.080 auf 2.018.

Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum steigt weiter, stellte Verspohl fest. Trotzdem werde es immer schwieriger, Neubauprojekte wie den im vergangenen Jahr fertiggestellten Gebäudekomplex am Dr.-Groddeck-Platz zu verwirklichen.

Sowohl die Baukosten selbst als auch die Finanzierungskosten steigen, während gleichzeitig die Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wegfällt. Deshalb habe man beispielsweise die Planungen für ein Bauprojekt in der Königsberger Straße überarbeiten müssen.

„Unser Kerngeschäft bleibt die Vermietung und Instandhaltung unseres Wohnungsbestandes“. Dieser beläuft sich derzeit auf 834 Wohnungen, zehn gewerbliche Einheiten, 253 Garagen, 129 Stellplätze und ein Werkstattgebäude.

Aber nicht nur für die Baugenossenschaft, sondern auch für deren Mieter wird die Lage schwieriger. Nur zum kleinen Teil liegt dies an den Mietpreisen.

Diese „werden behutsam angepasst, ohne dabei die gesetzlichen Möglichkeiten auszuschöpfen“, versichert Jürgen Hund in seinem Bericht über die Arbeit des Aufsichtsrats. Die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter liegt derzeit bei günstigen 5,95 Euro.

Viel stärker dürften für die Mieter die mutmaßlich heftig ausfallenden Steigerungen der Energiekosten zu Buche schlagen. „Wir wissen von vielen Mietern, dass es für sie schwierig wird, diese Erhöhung zu bewältigen“ sagt Verspohl.

Er verweist gleichzeitig darauf, dass es auch Hilfen wie etwa das Wohngeld gibt. In Problemfällen werde die Baugenossenschaft den Mietern beratend zur Seite stehen.

Überdies setze die Baugenossenschaft viele Hebel in Bewegung, um mittel- und langfristig die Energiekosten für die Mieter nicht ausufern zu lassen, bekräftigte Verspohl. So sollen in der Oberen Breite auf den vielen gut geeigneten Dächern Photovoltaikanlagen installiert werden.

Stadtwerke Baden-Baden plant Fernwärmenetz

Der dort erzeugte Strom soll auch den Mietern zugutekommen. Außerdem ist hier ein Nahwärmenetz angedacht, für das allerdings noch ein Kooperationspartner gefunden werden muss. Im Ooswinkel ist man da schon einen Schritt weiter.

Die Stadtwerke wollen hier innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Fernwärmenetz aufbauen, das die derzeit dort betriebenen Gasthermen ersetzen soll. In diesem Zug sollen dort auch andere Versorgungsleitungen, schnelle Internetzugänge etwa, auf Vordermann gebracht werden.

Darüber hinaus sind Heizungsfirmen mit Effizienzprüfungen der Heizungen in allen Gebäuden der Genossenschaft beauftragt worden.

Im Aufsichtsrat endete die Amtszeit von Bernd Aelzenberger und von Manfred Schanbacher. Während Schanbacher für drei weitere Jahre wiedergewählt wurde, schied Aelzenberger nach 30-jähriger Tätigkeit altersbedingt aus dem Gremium aus. An seine Stelle wurde Fabrice Gireaud gewählt.

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