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Arbeiten bis Ende 2022

Teures Material treibt die Kosten für die Louis-Lepoix-Schule in Baden-Baden in die Höhe

Die Generalsanierung der beruflichen Schule ist eines der größten kommunalen Bauprojekte in Baden-Baden. Ob die Stadt die ursprünglich kalkulierten Ausgaben halten kann, ist fraglich.

Handwerker schrauben Metallträger an eine Gebäudefassade.
Neue Gebäudehülle: Die Arbeiten an der Fassade der Louis-Lepoix-Schule konzentrieren sich aktuell darauf, die bisherigen Holz- durch Tonschindeln zu ersetzen. Foto: Michael Rudolphi

Ob die Stadt bei der seit mehr als zwei Jahren laufenden Generalsanierung der Louis-Lepoix-Schule in Baden-Baden die ursprünglich veranschlagten Kosten von rund acht Millionen Euro halten kann, ist fraglich.

„Wir hoffen, mit unserer Kalkulation hinzukommen“, sagt Björn Käckell. Dem stellvertretenden Leiter des städtischen Fachgebiets Gebäudemanagement treiben vor allem die steigenden Ausgaben für die benötigten Materialien Sorgenfalten auf die Stirn. „Die Preise sind sehr angespannt“, sagt er.

Ein weiterer Faktor treibt die Kosten in die Höhe: Die Stadtverwaltung hat Aufträge für bestimmte Gewerke mehrfach ausgeschrieben – teilweise ohne Resonanz. Entweder gab es nur ein Angebot oder gar keines.

Wir sind da schon arg gebeutelt.
Björn Käckell, städtisches Gebäudemanagement

„Wir sind da schon arg gebeutelt“, sagt Käckell. Trotz dieser Schwierigkeiten möchte das Gebäudemanagement daran festhalten, die Arbeiten möglichst bis zum Jahresende abzuschließen.

Bei der Sanierung der Bauteile drei und neun sowie dem Umbau der Werkstätten im Bauteil sechs der beruflichen Schule handelt es sich um eines der aktuell größten städtischen Bauprojekte. Ziel ist es, die Gebäude energetisch zu sanieren und die Innenräume zu renovieren. „Nach 40 Jahren ist der Bedarf groß“, sagt Käckell.

Zudem ist geplant, die Räume neu aufzuteilen und anzuordnen. Künftig beherbergt der Bauteil drei sechs Klassenräume, zwei Lehrerarbeitsräume, eine 3D-Werkstatt einschließlich Computerraum und Lager sowie einen Schüler-Aufenthalts- und Besprechungsraum.

Im Bauteil neun sind die Maler-Werkstatt einschließlich Lager-, Spritz- und Trockenraum sowie ein Klassenzimmer, ein Lehrerarbeitsraum und drei Computerräume untergebracht. Die Stadt erneuert weiter die technischen Anlagen und baut dezentrale Lüftungsgeräte ein, um im Sommer den Schutz vor Wärme sicherzustellen und durch Wärme-Rückgewinnung Energie zu sparen.

Holzschindeln an der Fassade sollen resistent gegen Wettereinflüsse sein

Derzeit fokussieren sich die Arbeiten vor allem auf die Fassade. Käckell zufolge bereitete die bisherige Außenverkleidung mit Holzschindeln vor allem in energetischer Hinsicht enorme Probleme. Künftig ersetzen helle Tonschindeln die Holzelemente. Nach Käckells Angaben nehmen sie die kleinteilige Struktur des ursprünglichen Entwurfs auf.

Es entstehe eine dauerhafte und robuste Fassade. Im Unterschied zur ehemaligen Holz-Fassade seien die Tonschindeln resistent gegen Wettereinflüsse und alterten kaum. Diese Verkleidung sei nicht brennbar und entspreche den aktuellen Anforderungen des Brandschutzes. Zudem sei das Material nachhaltig und biete keine Angriffsfläche für Vögel.

Apropos Vögel: In der vorherigen Holzfassade gab es zahlreiche Nistplätze. Der Artenschutz machte beim Umbau zur Auflage, diese zu erhalten. „Das hat die Architekten vor große Herausforderungen gestellt“, sagt Käckell. Es sei aber gelungen, in den beiden betroffenen Bauteilen 25 Nistplätze zu schaffen

Schüler der Louis-Lepoix lernen teilweise in Containern

Während der Phase der Generalsanierung lagert die Schule Unterrichtsräume und Lehrerzimmer teilweise aus. Sie nutzt dafür Reserven in anderen Gebäuden. Zudem kommen sechs Klassen in Containern unter, die auf dem Lehrer-Parkplatz aufgestellt sind.

Da im Schulzentrum West noch weitere Sanierungen geplant sind, hat die Stadt nach einem Beschluss des Gemeinderats die benötigten Container nicht angemietet, sondern für über eine Million Euro gekauft. Bei einer Nutzungsdauer ab vier, fünf Jahren sei dies wirtschaftlicher, argumentiert das Rathaus.

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