Skip to main content

Änderung zum November

Die Strom- und Gaspreise in Baden-Baden sinken erneut

Der Einkauf von Energie an den Börsen wird günstiger. Die Stadtwerke Baden-Baden kalkulieren ihre Tarife neu. Wie wirkt sich das auf die Kunden des kommunalen Energieversorgers aus?

E-Autos an Zapfsäulen in Frankfurt/Main.
Immer mehr Elektro-Fahrzeuge tragen dazu bei, den Stromverbrauch zu erhöhen. Kunden der Stadtwerke Baden-Baden dürfen sich freuen, dass der Strompreis künftig sinkt. Foto: Arne Dedert/dpa

Die Stadtwerke Baden-Baden haben gute Nachrichten für ihre Kunden: Der kommunale Energieversorger senkt zum November die Preise für Strom und Gas. Das ist die zweite Reduzierung im laufenden Jahr. Die Stadtwerke hatten die Energiekosten bereits zum Juli gesenkt.

Der neue Preis für Strom liegt künftig bei 33,53 Cent pro Kilowattstunde. Das sind 10,02 Cent weniger als der aktuelle Tarif. Nach Auskunft von Matthias Ullrich, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken, entspricht das einem Rückgang um 23 Prozent. Im Vergleich zum Tarif Anfang des Jahres seien es 32 Prozent.

Gas wird um 14 Prozent günstiger

Bei Gas ergibt sich ein ähnliches Bild. Der neue Preis liegt Ullrich zufolge bei 8,93 Cent pro Kilowattstunde. Dieser Tarif gilt ab einer Abnahme von mehr als 14.000 Kilowattstunden pro Jahr. Der Gaspreis reduziert sich ab November im Vergleich zum Juli um 14 Prozent. Gegenüber Januar sind es 38 Prozent.

Wie wirkt sich das konkret aus? Ullrich macht das an Beispielen deutlich: Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom spart künftig rund 400 Euro. Gaskunden mit einem jährlichen Verbrauch von 14.000 Kilowattstunden bezahlen rund 208 Euro weniger.

Die Kunden sollen wissen, was sie an ihren Stadtwerken haben.
Alexander Uhlig
Bürgermeister Baden-Baden

„Wir wollen diese positive Botschaft rechtzeitig vor der energieintensiven Jahreszeit verkünden“, sagt Alexander Uhlig am Montag bei einem Pressegespräch. „Die Kunden sollen wissen, was sie an ihren Stadtwerken haben“, betont der Baden-Badener Bürgermeister (parteilos). Die günstigeren Tarife seien vor allem auf die Entwicklung an den Energiebörsen zurückzuführen.

Die Einkaufspreise für die Stadtwerke haben sich Helmut Oehler zufolge mittlerweile verstetigt. Seit dem extremen Anstieg im August des Vorjahres gehe die Kurve kontinuierlich nach unten. Dennoch habe sich das Niveau im Vergleich zum August 2021 nahezu verdoppelt, macht der Geschäftsführer der Stadtwerke deutlich. Die Bezugspreise würden sich voraussichtlich auf diesem Stand einpendeln.

Nicht nur private, auch gewerbliche Kunden profitieren von der Preissenkung. Uhlig wertet das als Signal und wichtigen wirtschaftspolitischen Impuls für die in Baden-Baden ansässigen Unternehmen. Vergleichsweise günstige Energiekosten seien elementare Wettbewerbsvorteile.

Unsere Tarife liegen künftig unter den Preisbremsen.
Helmut Oehler
Geschäftsführer der Stadtwerke

Die Stadtwerke geben die Reduktion auch an die Kunden weiter, die Verträge mit einer Preisgarantie abgeschlossen haben. Ullrich zufolge bleiben die Tarife für „stromfix 2024“ und „gasfix 2024“ bis Ende des kommenden Jahres stabil. Der Vertriebschef rät allen Kunden, ihre Abschlagszahlungen nicht anzupassen. Die Stadtwerke informierte im Oktober über die neue Abschlagshöhe.

„Unsere Tarife liegen künftig unter den Preisbremsen“, sagt Oehler. Der Bund hat den Strompreis bei 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt, bei Gas sind es zwölf Cent pro Kilowattstunde. „Wir entlasten dadurch die Steuerzahler“, sagt der Stadtwerkechef.

Die Politik überlegt, die Preisbremsen zu verlängern

Das sei bedeutend, zumal es Signale aus der Politik gebe, die Strom- und Gaspreisbremsen eventuell bis März zu verlängern. Zudem gebe es Überlegungen, die seit Oktober 2022 auf sieben Prozent abgesenkte Mehrwertsteuer für Gas und Fernwärme möglicherweise zum April wieder auf 19 Prozent anzuheben.

„Wir wollen das Signal senden, dass Energiekunden bei den Stadtwerken gut aufgehoben sind“, sagt Uhlig. Der Bürgermeister hat dabei auch Kunden im Blick, die sich mit dem Gedanken tragen, den Energieversorger zu wechseln, weil es dafür häufig günstigere Konditionen gebe.

Die Kunden der Stadtwerke Baden-Baden sind ziemlich loyal

Ullrich zufolge sind die etwa 25.000 Strom- und 12.000 Gaskunden der Stadtwerke ziemlich loyal. Die meisten seien bereit, sich langfristig an das kommunale Unternehmen zu binden. Eine höhere Wechselbereitschaft gebe es vor allem bei den rund 400 Kunden, die die Stadtwerke nach den Pleiten diverser Discount-Anbieter in die Grundversorgung hätten aufnehmen müssen.

Für Oehler sprechen viele Gründe dafür, dem städtischen Energieversorger die Treue zu halten. „Jeder Euro bleibt bei den Stadtwerken“, sagt der Geschäftsführer. Das Unternehmen finanziere mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Strom und Gas defizitäre Betriebe wie etwa die Bäder oder den ÖPNV, wovon alle Bürger in Baden-Baden profitierten.

Was die mittelfristige Preiskalkulation der Stadtwerke betrifft, möchte Oehler angesichts vieler Unwägbarkeiten keine Prognose wagen. „Unsere Absicht ist es, die jetzigen Preise auch im kommenden Jahr zu halten“, kündigt der Geschäftsführer an.

nach oben Zurück zum Seitenanfang