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Umfrage der „Opernwelt“

„Dirigent des Jahres“ dank Oper im Festspielhaus Baden-Baden: Auszeichnung für Kirill Petrenko

Bei den Osterfestspielen in Baden-Baden dirigierte Kirill Petrenko die Oper „Pique Dame“. Nun wurde er für seine „glanzvolle Interpretation“ zum „Dirigenten des Jahres“ gewählt.

Kirill Petrenko, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker.
Erfolg mit „Pique Dame“: Kirill Petrenko wurde für die musikalische Leitung der Tschaikowsky-Oper im Festspielhaus zum „Dirigenten des Jahres“ gewählt. Foto: Monika Rittershaus

Schon der Jubel bei den Osterfestspielen im April dieses Jahres war deutlich ausgefallen. Bei der Premiere von Tschaikowskys Oper „Pique Dame“ im Festspielhaus Baden-Baden war vor allem Dirigent Kirill Petrenko gefeiert worden.

Nun ist seine herausragende Leistung gewissermaßen offiziell bestätigt: Der seit 2019 amtierende Chefdirigent der Berliner Philharmoniker wurde für diese Produktion zum „Dirigenten des Jahres 2022“ gewählt.

„Große Einigkeit“ bei der Kritikerumfrage

Zu ihrer jährlichen Umfrage vermeldet die Fachzeitschrift „Opernwelt“, es habe bei diesem Punkt „große Einigkeit“ geherrscht unter den mehr als 40 internationalen Kritikerinnen und Kritikern: Kirill Petrenko habe „für seine glanzvolle Interpretation in Baden-Baden“ die meisten Stimmen erhalten. Petrenko erhält diesen Titel damit bereits zum sechsten Mal: Er hatte die Umfrage bereits 2007, 2009, 2014, 2015 und 2020 gewonnen.

Benedikt Stampa, Intendant des Festspielhauses, erklärte gegenüber dieser Zeitung: „Ich gratuliere Kirill Petrenko von Herzen. Die ‚Pique Dame‘ war ein Meilenstein in der Baden-Badener Festspielgeschichte.“

In der Rezension zur Premiere hieß es in dieser Zeitung, die Aufführung habe gezeigt, „wie gut Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker nach nun bald drei Jahren miteinander reifen“. Petrenko, der Neuproduktionen nur noch in Baden-Baden leite, dirigiere „zum Niederknien überwältigend“.

Der russische Dirigent, der als 18-Jähriger mit seinen Eltern nach Österreich auswanderte und mittlerweile österreichischer Staatsbürger ist, hat aber nicht nur die Welt der Kunst im Blick. Im Vorfeld der Premiere hatte er die Invasion in die Ukraine verurteilt und eine große Spendenkampagne für ukrainische Geflüchtete unterstützt – ein politisches Statement, wie es gerade in jenen Wochen von anderen russischen Künstlern auch aus dem Klassikbereich ausblieb.

Opern-Debüt in Baden-Baden erfolgte mit Verzögerung

Petrenko leitet die Berliner Philharmoniker zwar bereits seit 2019, konnte sich aber wegen der Corona-Pandemie erst in diesem Jahr als Operndirigent zeigen bei den Osterfestspielen, die 2013 von seinem Vorgänger Simon Rattle mitgegründet worden waren.

Für die nächsten Osterfestspiele vorgesehen ist eine Neuproduktion der Oper „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss angekündigt, die Premiere soll am 1. April 2023 stattfinden.

„Opernhaus des Jahres“ steht in Frankfurt

Als zentraler Aspekt der „Opernwelt“-Umfrage gilt die Kategorie „Opernhaus des Jahres“. Hier landete in diesem Jahr das Opernhaus Frankfurt ganz vorne – wie Petrenko übrigens zum bereits sechsten Mal.

Maßgeblich waren laut Mitteilung der Opernwelt eine innovative, mutige Programmplanung sowie herausragende Regieleistungen. Eine davon, Christof Loys Lesart von Nikolai Rimski-Korsakows Bühnenwerk „Die Nacht vor Weihnachten“, wurde zur „Aufführung des Jahres“ gewählt. Zudem ging der Titel „Chor des Jahres“ nach Frankfurt, aufgrund der außerordentlichen Leistung der Sängerinnen und Sänger in Luigi Dallapiccolas Musiktheater „Ulisse“.

Zum „Regisseur des Jahres“ gewählt wurde Kirill Serebrennikov wegen seiner Deutungen von Dmitri Schostakowitschs „Nase“ an der Bayerischen Staatsoper in München sowie Carl Maria von Webers „Freischütz“ in Amsterdam. Als „Uraufführung des Jahres“ wurden Peter Eötvös’ „Sleepless“ an der Berliner Staatsoper Unter den Linden und Stefan Wirths „Girl with a Pearl Earring“ am Opernhaus Zürich gleichauf gewertet.

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