Für Rosenfreunde ist der Rosenneuheitengarten auf dem Beutig an der Moltkestraße in Baden-Baden in diesen Tagen auf jeden Fall eine Reise wert. „Jetzt ist der Höhepunkt der Rosenblüte“, verspricht Markus Brunsing, Chef der Parks und Gärten in der Bäderstadt.
Besonders im Blickpunkt stehen die Neuzüchtungen für den 69. Internationalen Rosenneuheitenwettbewerb. Der steht in diesem Jahr unter ganz besonderen Vorzeichen.
Weil im April und Mai die wärmenden Sonnenstrahlen fehlten, verzögerte sich die Rosenblüte. Kurzerhand wurde deshalb die Bewertung durch die Jury aus knapp 40 internationalen Rosenexperten um eine Woche verschoben - zum ersten Mal in der Geschichte des international bedeutenden Rosenwettbewerbs.
Feuchtigkeit der vergangenen Monate tat gut
Das hat sich offenbar gelohnt. „Es ist eine Punktlandung“, schwärmt Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) bei einem Termin mit Journalisten in der Anlage, die das Herz jedes Rosenfreundes höher schlagen lässt. Die Verschiebung des Wettbewerbs sei die richtige Entscheidung gewesen.
Zudem sei lange unklar gewesen, ob der Wettbewerb wegen der Corona-Pandemie überhaupt stattfinden könne. Zum Glück habe sich die Lage entspannt, freut sich die Rathauschefin der Bäderstadt.
Nach Angaben von Brunsing hat die Feuchtigkeit der vergangenen Monate den im Winter 2019/2020 in der Anlage gepflanzten Rosen des diesjährigen Wettbewerbs gut getan. Die im Frühjahr fehlende Sonne habe allerdings dazu beigetragen, dass die Triebe nicht so hoch wie sonst üblich wuchsen. Manche könnten durchaus 20 Zentimeter höher sein.
Rosen-Szene blickt gespannt auf Ehrenpreise
Rosenfans haben trotzdem viel zu schauen. Die gute Nachricht: Die Blütengröße hat unter den Rahmenbedingungen nicht gelitten, betont Brunsing. Und das ist bei der Königin der Blumen das alles entscheidende Kriterium.
Der Vergabe der Medaillen und Ehrenpreise am kommenden Mittwoch blickt die Rosen-Szene mit Spannung entgegen. Unter den 127 Neuzüchtungen von 29 Züchtern aus elf Ländern sind wieder zahlreiche innovative Exemplare.
Aufmerksam werden die Jurymitglieder beobachten, wie die Rosen die derzeitige Hitze überstehen. „Die Pflanzen müssen auch in Zeiten des Klimawandels bestehen“, erläutert Brunsing. So sollten die Neuzüchtungen in diesen heißen Tagen keine Verbrennungsschäden zeigen. Nicht alle haben diesen Test bestanden.
Im Trend: kleine Rosen mit großen Blüten
Mit der Entwicklung im Rosenneuheitengarten in der vergangenen Woche ist der Garten- und Parkchef hochzufrieden. Durch die milden Nächten hätten sich die Pflanzen Tag für Tag prächtig entwickelt.
Eine Bewertung durch die Jury wäre dagegen zum ursprünglichen Wettbewerbstermin am vergangenen Dienstag nicht möglich gewesen. Da hätten noch nicht alle Exemplare geblüht. Brunsing verweist außerdem auf einen neuen Trend: Gefragt seine kleine kompakte Rosen mit großen Blüten - ideal für kleine Gärten.
Wie schon in den Vorjahren können Besucher des Rosengartens wiederum selbst am Internationalen Rosenneuheitenwettbewerb mitmachen und beim Publikumspreis ihrem persönlichen Favoriten des Bewertungsjahres 2021 die Stimme geben. Ab dem 24. Juni und bis Ende September können ausliegende Stimmzettel in der Anlage abgegeben werden.
Geheimtipp Musikveranstaltungen
Ein Geheimtipp sind die Veranstaltungen in der Anlage: An insgesamt sieben Terminen gastiert die Philharmonie jeweils um 20.15 Uhr zu Open-air-Konzerten im Rosenneuheitengarten: am 25 und 26. Juni sowie am 2., 3. , 7., 10. und 11. Juli. Pro Abend sind maximal 100 Besucher zugelassen. Karten gibt es auf der Homepage des Orchesters www.philharmonie.baden-baden.de.
Ferner sind vom 29. Juli bis 29. August an fünf aufeinanderfolgenden Wochenenden jeweils von Donnerstag bis Sonntag insgesamt 20 Open-air-Kino-Abende in der Konzertarena des Rosenneuheitengartens geplant. Damit wird das im Jahr 2018 begonnene Mondkino des Moviac Kinos fortgesetzt.