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Aktion „BT und BNN öffnen Türen“

Eine exklusive Führung durch die abendliche Stiftskirche in Baden-Baden

Den Türkenlouis aus nächster Nähe betrachten - die über 1.000 Jahre alte Baden-Badener Stiftskirche am Abend erleben. Dieses exklusive Erlebnis hatten 30 Leserinnen und Leser am Montag.

Besondere Stimmung: In lilafarbenes Licht getaucht, präsentiert sich das Kreuz im Chor der Stiftskirche.
In lilafarbenes Licht getaucht, präsentiert sich das Kreuz im Chor der Stiftskirche. Foto: Andrea Fabry

Das Kirchenschiff in lilafarbenes Licht getaucht. Davor ein meterhohes Gerüst, das die abendlichen Besucherinnen und Besucher auf Augenhöhe mit dem Türkenlouis bringt. Diese besonderen Eindrücke konnten 30 Leserinnen und Leser bei der Aktion „BT und BNN öffnen Türen“ am Montagabend in der derzeit sanierten Stiftskirche erleben.

Stiftskirche Baden-Baden: Aufwendige Renovierung läuft seit 2020

Seit dem Jahr 2020 wird die Kirche am Marktplatz aufwendig renoviert, ist für Gottesdienste und den Besucherverkehr eigentlich gesperrt. „Doch in dieser Woche ruhen die Arbeiten“, erklärt Dekan Michael Teipel den Gewinnern der gemeinsamen Aktion von BT und BNN bei der exklusiven Mondschein-Führung durch das Gotteshaus.

Seltene Gelegenheit: Dekan Michael Teipel erläutert den Gästen auf dem Besuchergerüst das Grabdenkmal.
Seltene Gelegenheit: Dekan Michael Teipel erläutert den Gästen auf dem Besuchergerüst das Grabdenkmal. Foto: Andrea Fabry

„Bei der Renovation werden wir von so vielen Menschen unterstützt“, dankt Teipel für die große Spendenbereitschaft. Nun wollen wir auch etwas zurückgeben.“ Deshalb steht noch bis Sonntag, 18. September, ein Besuchergerüst vor dem Grabdenkmal des Türkenlouis, das jeweils von 14 bis 18 Uhr kostenlos besichtigt werden kann, wirbt Teipel für dieses außergewöhnliche Erlebnis.

Mit großer Begeisterung erklimmen auch die Teilnehmer der abendlichen Führung die speziell errichtete Empore, nähern sich dem Denkmal für den einstigen Markgrafen Stufe um Stufe und Ebene um Ebene. Dekan Teipel weiß um die Einmaligkeit: „Aus dieser Perspektive werden Sie Ludwig Wilhelm wohl so schnell nicht mehr wieder sehen.“ Denn nachdem die Restauratoren im Frühjahr Hand an den Feldherrn angelegt hatten, wird es hoffentlich so schnell keine Notwendigkeit mehr geben, ein Gerüst aufzubauen.

Auch zwei Baden-Badener Stadtführerinnen lernen Neues

Claudia Herr ist beeindruckt. Die Realschullehrerin unterrichtet Religion und ist der Kirche insofern besonders verbunden. „Heute lerne ich Neues, das ich auch meinen Schülern näher bringen kann“, sagt sie, als sie dem Türkenlouis von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht.

Auch zwei Stadtführerinnen sind unter den Gewinnern des besonderen Rundgangs durch die etwa 1.000 Jahre alte Stiftskirche. Annabelle Mathews und ihre Kollegin Maider Olarra aus dem Baskenland zeigen an diesem Abend mal nicht selbst den Gästen der Stadt die besonderen Sehenswürdigkeiten, sondern lassen sich inspirieren. „Das ist toll“, sagt Mathews.

Für die neuen Platten der Stiftskirche werden noch Paten gesucht

Und nicht nur dem Türkenlouis wird ein Besuch abgestattet. Stiftungsrat Markus Bähr erläutert den Interessierten Grundlegendes zur Sanierung der Kirche, die spektakulär mit dem Turm und der auf ihm installierten Petrusfigur begonnen hatte.

Und Carl-Georg Gruner von der Agentur Dreimaleins, der während der Kirchensanierung für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich zeichnet, erläutert der Gruppe im Kircheninnern, welche Arbeiten bis zur Wiedereröffnung an Ostern 2023 noch anstehen. So wird der Altar zwei Stufen nach unten verlagert, um näher bei den Menschen zu sein. „Das täte Kardinal Woelki auch gut“, sagt eine Teilnehmerin – und alle schmunzeln.

Ein neuer Sandsteinboden wird im Herbst eingebaut, sagt Gruner. „Für die Platten werden noch Paten gesucht“, wirbt er um Unterstützung. Zum kontemplativen Abschluss lädt Pfarrer Teipel vor das Kreuz im Chor der Kirche. Er stimmt das „Salve regina“ an. Die Teilnehmer lassen die Eindrücke auf sich wirken.

Die Begeisterung für „ihre Kirche“ haben Teipel, Bähr und Gruner transportiert. „Wir sehen die Kirche jetzt mit anderen Augen“, sagt Renate Beck aus Weisenbach zum Abschied.

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