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Ein Traumjob

Vater des „Radio-Tatort“: Ekkehard Skoruppa hat auch in Baden-Baden Spuren hinterlassen

Er hatte die Idie Idee zur Hörspielreihe „Radio-Tatort“ und war viele Jahre Leiter der ARD-Hörspieltage in Karlsruhe. Auch in Baden-Baden hat der SWR-Mann Ekkehard Skoruppa im Kulturbereich Spuren hinterlassen.

 Ekkehard Skoruppa mit „Der große Conrady“, der 1.700 Gedichte enthält, und dem „Hör Conrady“ mit 1.100 Gedichten.
Gedichte, nichts als Gedichte: Ekkehard Skoruppa mit „Der große Conrady“, der 1.700 Gedichte enthält, und dem „Hör Conrady“ mit 1.100 Gedichten. Foto: Bernd Kamleitner

Er hat viele Ideen realisiert. Für eine reichte es nicht: Aus den in Baden-Baden geplanten öffentlichen Hörspielaufführungen ist nichts geworden. Wenn er noch fünf Jahre hätte, sagt Ekkehard Skoruppa mit einem Schmunzeln, dann wäre vielleicht auch das noch zu machen. 

Doch diese Zeit hat der langjährige Hörspielchef des Südwestrundfunks (SWR) und Leiter des SWR2-Ressorts Künstlerisches Wort nicht mehr. An diesem Mittwoch ist sein letzter Arbeitstag. Skoruppa geht in den Ruhestand. 

Dennoch hat der Kölner, der vor 33 Jahren als Hörspieldramaturg zum damaligen Süddeutschen Rundfunk (SDR) gekommen war, mit seinem Wechsel im Jahr 2003 zum SWR in Baden-Baden auch in der Bäderstadt Spuren hinterlassen. Eine mit großer Außenwirkung ist ein Kabarett-Höhepunkt aus dem Jahr 2014.

2014 holte er den Salzburger Stier an die Oos

Damals gastierte der Salzburger Stier, die wohl renommierteste Kabarett-Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, an zwei Tagen im Theater Baden-Baden. 

Es gab einen Gala-Abend unter anderem mit den Well-Brüdern sowie Andreas Rebers und den Preisträgerabend mit den Gewinnern Tobias Mann, Thomas C. Breuer und Christof Spörk. „Eine tolle Location“, schwärmt Skoruppa von der Immobilie am Goetheplatz

Fast wäre es am vergangenen Wochenende zu einem erneuten „Stier“-Gastspiel an der Oos gekommen. Der Austragungsort Baden-Baden war mit im Rennen. Doch dann fiel die Wahl für die 40. Preisverleihung auf das Tollhaus im Oberzentrum Karlsruhe. 

Wahl-Gernsbacher wird mit „Dankes-Stier“ gewürdigt

Zum Kulturzentrum hatte Skoruppa bereits gute Drähte, weil dort in der Vergangenheit immer wieder Sendungen für den SWR aufgezeichnet wurden. 

Im Tollhaus bekam Skoruppa für sein Engagement für den Preis bei der Veranstaltung am Samstag ebenfalls einen Stier: einen roten „Dankes-Stier“.

Live-Matinee mit Martin Walser im Theater

Ein ganz besonderer Termin unter einer Reihe von Veranstaltungen im Theater war ferner eine Live-Matinee im März 2002 anlässlich des 75. Geburtstags von Martin Walser. Der Schriftsteller war persönlich anwesend. 

Für sein Engagement für den renommierten Kabarett-Preis Salzburger Stier bekam Ekkehard Skoruppa bei der Veranstaltung im Tollhaus in Karlsruhe einen „Dankes-Stier“.
Würdigung: Für sein Engagement für den renommierten Kabarett-Preis Salzburger Stier bekam Ekkehard Skoruppa bei der Veranstaltung im Tollhaus in Karlsruhe einen „Dankes-Stier“. Foto: Bernd Kamleitner

Aus einer Veranstaltung zur Lyrik mit Skoruppas früherem Germanistik-Lehrer, dem Literaturhistoriker und Schriftsteller Karl Otto Conrady, entwickelte sich ebenfalls ein viel beachtetes Projekt. 

Daraus entstand „Der große Conrady“, ein Buch, nein, das Buch deutscher Gedichte. 1.700 Gedichte von den Anfängen im Mittelalter bis zur Gegenwart sind auf 1.400 Seiten nachzulesen. Das dazu erschienene Hörbuch ( „Hör-Conrady“) mit dem Titel „Lauter Lyrik“ enthält eine Auswahl von 1.100 Gedichten. 

Skoruppa würdigt auch sein Team

Eine Zusammenarbeit bei Veranstaltungen gab es auch mit dem Museum Frieder Burda und dem Festspielhaus. „Es war ein Traumjob. Ich konnte viel bewegen“, blickt Skoruppa zurück – und vergisst nicht, in diesem Zusammenhang sein Team zu erwähnen: „Ich bin kein Einzeltäter.“ 

Gerne hätte der langjährige Leiter der ARD-Hörspieltage in Karlsruhe und Vater der Hörspielreihe „Radio-Tatort“ an der Oos noch mehr gemacht. 

Doch zum einen mangelte es am Faktor Zeit, andererseits gehörte es eben auch zu seinem Job, den Fokus bei Veranstaltungen nicht nur auf den SWR-Standort Baden-Baden zu legen. 

Ein Buch will er im Ruhestand nicht schreiben

Im Ruhestand dürfte bei ihm auch keine Langeweile aufkommen: „Ich habe nicht vor, nur im Garten zu arbeiten“, sagt der Wahl-Gernsbacher lachend. Was er nicht machen will, weiß er schon. 

Er denke nicht daran, ein Buch oder ein Hörspiel zu schreiben – zumindest aller Wahrscheinlichkeit nach, wie er im Zusammenhang mit Letzterem einschränkt. 

Mehr Zeit für den Besuch von Kultureinrichtungen

Skoruppa ist zudem Jury-Vorsitzender des Peter-Huchel-Preises für Lyrik, Mitglied in der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und Mitbegründer des Literatur-Ateliers Köln. 

Dort diskutieren junge Autoren unter seiner Moderation über ihre noch unveröffentlichten Texte. Freie Zeit will er auch dazu nutzen, Kultureinrichtungen in der Region zu besuchen. 

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