Vorsorglich hat die Stadtverwaltung am Mittwoch schon einmal dazu aufgerufen, über Ostern beliebte Ausflugsziele wie die Lichtentaler Allee, den Merkur-Gipfel oder die Geroldsauer Wasserfälle zu meiden, weil es dort bei großem Andrang schwierig werden kann, den derzeit geforderten Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten.
Stadt hängt 100 Schilder auf
Die Stadt hat 100 Schilder zu den während der Corona-Epidemie geltenden Regeln drucken lassen. Sie werden im Bereich der Park- und Gartenanlagen, aber auch an meist gut frequentierten Wanderparkplätzen, wie am Merkurwald, Geroldsauer Wasserfall oder im Bereich des Battert aufgehängt. Wie die Stadtpressestelle informiert, gibt es über die Feiertage regelmäßige Kontrollen.
Spaziergang ohne Gegenverkehr?
Vorschläge aus den Reihen der Bevölkerung, im Bereich der fast drei Kilometer langen Lichtentaler Allee für die Feiertagsspaziergänger ein Einbahnstraßensystem einzuführen, damit alle Besucher in eine Richtung unterwegs sind und es so keine Entgegenkommenden gibt, werden nicht umgesetzt, teilt die städtische Pressestelle mit.
Stadt: Vorschlag hört sich gut an, ist aber nicht praktikabel
So gut sich solche Vorschläge anhören, sie sind aus Sicht der Verwaltung nicht praktikabel. Nur mit einer speziellen Ausschilderung und einem erheblichen Aufwand aus Ordnungskräften ließe sich das umsetzen. Hinzu komme, dass die Lichtentaler Allee eine große Zahl von Zugängen hat, die bei weitem nicht alle personell besetzt werden können. Und was gibt es an Alternativen zu den klassischen Ausflugszielen?
Mergen verweist etwa auf den Stadtwald. Der biete beachtliche 330 Kilometer abwechslungsreiche Wanderwege im frischen Frühlingsgrün. Darunter sind 110 Kilometer ausgewiesene Mountainbike-Wege.
Für Familien mit Kindern könnten die beiden Wildgehege mit Rotwild und Wildschweinen ein lohnenswertes Ziel sein. Bei den Borstentieren könnten derzeit Frischlinge bewundert werden. An den Gehegen sei genug Platz, um den erforderlichen Abstand unter den zweibeinigen Besuchern einzuhalten, erläutert die Rathauschefin.
Der städtische Forstamtsleiter Thomas Hauck rät zu einer etappenweisen Wanderung über den knapp 45 Kilometer langen Panoramaweg, den man „an drei Tagen gut machen kann“. Wer ihn komplett oder in Teilbereichen wandert oder einfach nur ein Freund des Weges ist, kann sich an der Abstimmung zur Publikumswahl von „Deutschlands schönstem Wanderweg“ beteiligen.
In diesem Wettbewerb konkurriert der Panoramaweg mit weiteren deutschen Mehrtages-, Tages- und Halbtagestouren. Internet: www.wandermagazin.de/wahlstudio .
Genussvolles Wandern im Rebland
Auch das Rebland biete genussvolles Wandern durch die Rebhänge entlang des Osterhasenhäusels mit breiten Wirtschaftswegen und einer einmaligen Aussicht bis hinüber zum Straßburger Münster und auf die Berge der Vogesen, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung.
Nicht zu verachten seien zudem die Wanderwege zwischen den Stadtteilen Oos, Sandweier, Haueneberstein, Balg und Ebersteinburg. „Längst haben sich die ersten Frühlingsblütler an das Tageslicht getraut. Schmetterlinge und brummende Hummeln runden die Wandererlebnisse in der Flur ab“, ist weiter zu lesen. Das macht Lust auf Natur.
Rucksack und Picknick
Da es derzeit keine Einkehrmöglichkeiten in den Ausflugsrestaurants gibt, empfiehlt die städtische Pressestelle einen Rucksack mit Picknickdecke samt Kuchen mit Kaffee mitzunehmen.
Oder –wie wäre es mit Baguette samt Käse, feiner Wurst und einem guten Fläschchen Wein aus einem der Weinkeller Baden-Badener Winzer. Der Fantasie sind laut Pressesprecher Roland Seiter keine Grenzen gesetzt.
Schaufensterbummel ist möglich
Letztlich spreche auch nichts gegen einen Schaufensterbummel in der Innenstadt, denn bei einigen Händlern lassen sich Kleidungsstücke und andere Waren telefonisch oder online bestellen. Zudem bieten die 87 vom Gartenamt in der Innenstadt erst aufgestellten Blumentaschen Frühlingsflair.
Vorschläge für gemütliche Rundgänge in Baden-Baden finden Interessierte zudem im Pocket-Guide der Kur- und Tourismus GmbH online unter www.baden-baden.com/broschueren . Auch da gilt: Bitte halten Sie den empfohlenen Mindestabstand unbedingt ein, um sich und andere zu schützen.