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Umbesetzungen bei Osterfestspielen

Netrebko-Auftritt in Baden-Baden ist abgesagt

Mehrere Tage herrschte Unklarheit über den geplanten Auftritt von Anna Netrebko in Baden-Baden bei den Osterfestspielen. Nun ist klar, dass die russische Starsopranistin nicht bei den Osterfestspielen singen wird.

ARCHIV – 07.12.2019, Italien, Mailand: Die russische Sopranistin Anna Netrebko verbeugt sich vor dem Publikum am Ende der Gala zur Saisoneröffnung von Giacomo Puccinis Oper „Tosca“ an der Mailänder Scala. Weil sich die russische Opernsängerin nach Ansicht ihrer Kritiker nicht eindeutig vom russischen Präsidenten Putin distanziert, steht auch ihr nächster großer Auftritt in Stuttgart auf der Kippe. (zu dpa: „Opernstar Netrebko derzeit für Konzert in Stuttgart nicht willkommen") Foto: Luca Bruno/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Vorerst nicht in Baden-Baden zu erleben ist die russische Opernsängerin Anna Netrebko. Eine künftige Zusammenarbeit hat das Festspielhaus aber ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Foto: Luca Bruno/AP/dpa

Die russische Starsopranistin wird am 13. April nicht im Festspielhaus Baden-Baden auftreten. Dies teilte das Festspielhaus am Freitag mit. Man habe den Verzicht auf diesen Auftritt einvernehmlich mit der Künstlerin vereinbart, so die Mitteilung.

Die Entwicklungen rund um ihre Person mache einen Auftritt im Rahmen der Osterfestspiele nicht möglich.

Eine künftige Zusammenarbeit aber schlössen beide Seiten nicht aus, so das Festspielhaus. Bereits während der Debatte um den russischen Stardirigenten Valery Gergiev, mit dem das Festspielhaus die Zusammenarbeit nach 24 Jahren enger Verbundenheit „bis auf Weiteres“ beendet hat, hatte ein Sprecher des Opernhauses betont, man wolle „sehr deutlich differenzieren“ und „keinen Generalverdacht gegen russische Künstlerinnen und Künstler“ aussprechen.

Zahlreiche Engagements wurden gekündigt

Bereits in den vergangenen Tagen waren zahlreiche Engagements der weltberühmten Sängerin an westlichen Opern- und Konzerthäusern gekündigt worden. Begründung hierfür war stets, dass Auftritte Netrebkos nicht möglich seien, solange sich die Sängerin nicht klar von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Angriffskrieg in der Ukraine distanziere.

Statement gegen den Krieg

Netrebko hatte am Wochenende nach Beginn des Krieges auf Instagram ein Statement gegen den Krieg veröffentlicht. Sie erhoffe sich und bete dafür, dass der Krieg aufhöre und die Menschen in Frieden leben könnten, hatte sie erklärt.

Hierbei hatte sie sich aber auch dagegen gewandt, „Künstler oder irgendeine öffentliche Person zu zwingen, ihre politischen Ansichten öffentlich zu machen und ihr Vaterland zu beschimpfen“.

Am Dienstag hatte Netrebko zudem mitgeteilt, sich „bis auf Weiteres aus dem Konzertleben“ zurückzuziehen. Über die mögliche Dauer dieser Pause herrschte bislang Unklarheit. Im Zusammenhang mit dieser Erklärung waren bislang nur Auftritte im März abgesagt worden, etwa in der Elbphilharmonie Hamburg oder am Opernhaus Zürich. Nun steht auch die Absage für Baden-Baden fest.

Für 13. April wird neue Lösung gesucht

Für das Konzert am 13. April, das Netrebko mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Kirill Petrenko gestalten sollte, werde nun „nach einer anderen Lösung“ gesucht, so das Festspielhaus.

Intendant Benedikt Stampa erklärt: „Wir möchten die russische Musik nicht missen.“ Alle Besucherinnen und Besucher, die bereits Karten für das Konzert gekauft hatten, würden individuell angeschrieben und über ihre Möglichkeiten informiert.

Weitere Umbesetzung in Oper „Pique Dame“

Eine Umbesetzung aus gesundheitlichen Gründen hat das Festspielhaus für die Hauptproduktion der Osterfestspiele, die Oper „Pique Dame“ von Tschaikowsky: Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian könne Proben und Aufführungen aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrnehmen, an ihrer Stelle übernehme Elena Bezgodkova die Rolle der Lisa. Die Premiere ist für den 9. April angesetzt.

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