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Stargast singt Geburtstagsständchen

Festspielhaus Baden-Baden feiert 25-jähriges Bestehen mit Auftritt von Placido Domingo

Seit 25 Jahren ist das Festspielhaus in Baden-Baden ein wichtiger Anziehungspunkt für die Kulturszene. Am Dienstagabend wurde nun offiziell der Geburtstag gefeiert. Mit dabei war auch Placido Domingo.

 Placido Domingo und Heiko Mathias Förster
Placido Domingo und die Baden-Badener Philharmonie mit ihrem Chefdirigenten Heiko Mathias Förster (links) am Dienstagabend im Festspielhaus. Foto: Andrea Kremper

Ein Geburtstagsständchen in Ehren zum 25-jährigen Bestehen des Festspielhauses noch vor Beginn der Gala, geblasen vor dem Alten Bahnhof in Baden-Baden von der Stadtkapelle Freistett und vom Musikverein Lichtenthal, rahmten den Auftakt. Und zum Abschluss des Festes auf der Festspielhausbühne stimmte der MV Lichtenthal noch einmal mit allen zusammen das Badner Lied an, mit einer neuen Strophe: „...grüß ich mein Festspielhaus“.

2.500 geladene Gäste, die Förderer der Festspielhaus-Idee und Bürger sind zur feierlichen Gala am Dienstagabend ins Festspielhaus Baden-Baden gekommen. Der Clou des Abends: das Geburtstagsgeschenk – die historische Bahnhofsuhr – kehrt frisch restauriert zurück und schmückt künftig das Foyer.

Domingo war schon einmal zu Gast in Baden-Baden

Prominentester Gast der „Serenade für Baden-Baden“, so war der Abend überschrieben, ist Placido Domingo („Das ist ein besonderer Abend für mich“) gewesen. Einst einer der gefeierten Drei Tenöre, dessen Stimme inzwischen zum Bariton gereift ist.

Domingo ist tatsächlich ein besonderer Gast an diesem Festabend. Viele erinnern sich noch, als der Baden-Badener Kulturmäzen Ermano Sens-Grosholz, der seit Mitte der 1980er Jahre für seine viel belächelte Vision von der Festspielstadt Baden-Baden samt Festspielhaus unter anderen Domingo ins Kurhaus holte, um für seine Idee zu werben.

Das ist ein besonderer Abend für mich.
Placido Domingo, Opernsänger

Musikalisch begleitet wurde Placido Domingo beim Jubiläumsfest nun wieder von der Baden-Badener Philharmonie unter der Leitung ihres neuen Chefs, des Generalmusikdirektors Heiko Mathias Förster; die Philharmonie, die Domingo in früheren Jahren schon des Öfteren bei Konzerten an seiner Seite hatte.

An diesem Abend hat Domingo aus der Oper „Andrea Chénier“ gesungen und zusammen mit der Philharmonie mit einer Zarzuela als Gruß aus seiner spanischen Heimat für Begeisterung gesorgt. Die Philharmonie hatte zuvor mit der Ouvertüre von Verdis „Nabucco“ viel Opernstimmung aufkommen lassen.

Klassik verbindet sich mit weiteren Musikrichtungen

Wie sehr Klassik sich auch mit anderen Musikrichtungen verbindet, ist nicht erst seit den Beatles („Roll over Beethoven“) geläufig: Das Vision String Quartet, ein Streichquartett, das Klassik poppig und jazzig interpretiert, fusioniert ebenfalls unterschiedliche Stile, auf der Gala am Dienstag mit Samba-Variationen.

Der Vorstandsvorsitzende der Kulturstiftung Festspielhaus, Ernst-Moritz Lipp, betonte: „Es soll nicht nur die Hochkultur hier gefeiert werden, sondern es soll auch ein Haus für alle sein.“ Das Festspielhaus werde von einer Bürgerbewegung getragen und sei ein „Riesengewinn“ für die Stadt. „Baden-Baden ist nicht zuletzt durch das Festspielhaus wieder auf der Höhe früherer Bedeutung als Sehnsuchtsort und Kultur-Magnet“.

Der Festredner, Musikjournalist Jan Brachmann, sagte, die Klassik sei auch nicht zu Wagners und Brahms Zeiten eine Massenveranstaltung gewesen, werde aber heutzutage deswegen von der Politik mit Finanzierungsvorbehalten betrachtet. Nicht-Hörern hinterherzurennen, bringe aber nicht viel. Musik, die Bildungsanstrengung verlangt, könne „Genres der Snackability nicht verdrängen“. Umso mehr sei die Klassik auf bürgerschaftliche und privatwirtschaftliche Verantwortung angewiesen, so der Musikexperte Brachmann.

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