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Unverständnis für Regelverweigerer

Flagge gegen Verschwörungstheorien: Aktionsbündnis Mittelbaden mit Infostand in Baden-Badens Fußgängerzone

Das Aktionsbündnis Mittelbaden zeigt mit einem Infostand in der Baden-Badener Fußgängerzone Flagge gegen die Pandemie – und wurde dabei selbst hin und wieder mit Corona-Leugnern verwechselt.

Ausgestattet mit Masken forderte das Aktionsbündnis Solidarität ein (Foto ane)
Flagge zeigen: Gegen die laute Minderheit der Corona-Leugner ging das Aktionsbündnis mit einem Infostand in der Blumestraße an. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Solidarität statt Spaziergänge. Getreu dieser Devise machte sich am Samstag das Aktionsbündnis Mittelbaden stark für den Kampf gegen Corona.

Ein kleiner Infostand am Blumebrunnen, Vertreter verschiedener Parteien, Organisationen aber auch einzelne Bürger übten den Schulterschluss und forderten Umsicht gegenüber den Schwächeren in der Gesellschaft und brachten damit klar ihr Unverständnis gegenüber Regelverweigerern zum Ausdruck.

Nicht immer wurde das Ansinnen spontan von den Passanten verstanden. Mehrfach mussten die Akteure feststellen, dass der ein oder andere genervte Bürger sie für Impfgegner und Coronaleugner hielt. Das sorgte für etwas Diskussionsbedarf unter den Aktiven, zu denen neben Stadtrat Werner Henn beispielsweise auch Diakon Stefan Lutz-Bachmann vom Bündnis „Baden-Baden ist bunt“ zählt. Man wird sich also ein wenig abheben müssen, um nicht missverstanden zu werden, wenn man sich für Regeln und gegen Verschwörungsbehauptungen positionieren möchte, so lautete die Erkenntnis.

Unermüdliche Aufklärung

Die unermüdliche Aufklärung sei wichtig, auch das Verständnis und die gegenseitige Unterstützung der Menschen ist unerlässlich, wenn man die Pandemie miteinander durchstehen wolle.

Mit Sorge beobachte man dagegen die ungeschützten Auftritte der Kritiker, die sich unter anderem Spaziergänger nennen. Natürlich sei nicht alles perfekt, was von der Regierung unternommen werde.

„Wir wünschen uns manche Vorgaben der Politik besser geplant. Das begleiten wir kritisch“, informiert die Gruppe mit einem Flugblatt und kommt schließlich doch schnell ins Gespräch mit den Passanten in der Fußgängerzone, denen sich schließlich auch Oberbürgermeisterin Margret Mergen anschließt.

Wir wünschen uns manche Vorgaben der Politik besser geplant.
Flugblatt des Aktionsbündnis Mittelbaden

Die Themen, um die es hier geht, die sind ernst. Der Graben zwischen den Fronten scheint tiefer zu werden, zeigt Stefan Lutz-Bachmann etwa, wie über einen Socialmedia-Dienst Front gemacht wird gegen die Veranstaltung am Blumebrunnen. Auch das ist ein Punkt, den das Aktionsbündnis nicht so einfach tolerieren möchte. Denn eine Spaltung der Gesellschaft soll es nicht geben.

Übergriffe, Angstmacherei und Hassbotschaften gehen gar nicht, darin ist man sich einig und fordert das konsequente Zusammenwirken von Stadtverwaltungen und Polizei. „Wir sind eine offene, freie Region und das wollen wir auch bleiben“, betont das Bündnis, dass sie für die Mehrheit in der Gesellschaft stehen und fordert mit durchaus markigen Worten Solidarität ein.

„Wir werden diesmal dagegen halten!“ heißt es etwa. Worte, die augenscheinlich bei den Passanten, die das Gespräch suchten, auf fruchtbaren Boden fielen. So wurden am Ende die Flyer knapp, denen entnommen werden konnte, was das Ansinnen des Aktionsbündnisses ist, dem sich etwa die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die GEW, Kolping, die Rastatter Zukunft, die Linke, die SPD und die Grünen aber beispielsweise auch Verdi angeschlossen haben.

Service

Am 29. Januar um 12 Uhr ist auf der Fieserbrücke eine Kundgebung geplant.

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