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An einer Stelle wird noch gegraben

Dritte Fliegerbombe in Baden-Badener Grünanlage entdeckt

Bereits am Montag wurden zwei Blindgänger entdeckt. Nun gibt es einen dritten Bombenfund. An einer verdächtigen Stelle wird noch gegraben.

Im Wörthböschelpark in Baden-Baden ist inzwischen ein dritter Bombenfund bestätigt. Deshalb wurden Wege in der Grünanlage gesperrt.
Blindgänger im Erdreich: Im Wörthböschelpark in Baden-Baden ist inzwischen ein dritter Bombenfund bestätigt. Eine weitere Verdachtsfläche wird noch untersucht. Foto: Bernd Kamleitner

Im Wörthböschelpark in Baden-Baden hat sich ein weiterer Verdacht auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg bestätigt. Es handelt sich wie bei den beiden bereits georteten Munitionsfunden um eine 250-Kilo-Bombe, teilte die städtische Pressestelle mit.

In der Grünanlage zwischen Weststadt und dem Stadtteil Oos gibt es noch eine weitere Verdachtsfläche, die von einer Spezialfirma unter die Lupe genommen wird. Voraussichtlich bis Donnerstag soll ein Ergebnis darüber vorliegen, ob auch an dieser Stelle ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg lagert, oder ob es sich um Metallschrott handelt.

Die Blindgänger werden an diesem Sonntag, 9. Mai, entschärft. Mit dem bestätigten dritten Fund müssen am Muttertag rund 3.000 Menschen in einem Umkreis von 500 Meter während der Entschärfung der Munition durch Spezialisten ihre Häuser und Wohnungen verlassen.

Polizei kontrolliert das Verlassen der Wohnungen

Ab acht Uhr müssen Menschen die Wohnungen verlassen haben. Die Polizei wird das kontrollieren, heißt es. Die Stadt bietet Aufenthaltsmöglichkeiten in drei Schulen an. Dort würden die Corona-Vorschriften eingehalten, heißt es. Auch Abschnitte der Bundesstraße 500 werden am Sonntagvormittag gesperrt sein.

In der Bevölkerung stößt es auch auf Unmut, dass die Aktion ausgerechnet am Muttertag stattfinden muss. Grundsätzlich müsse jedoch auch Rücksicht auf die Verfügbarkeit der Spezialkräfte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rücksicht genommen werden, betont der städtische Pressesprecher Roland Seiter. Grundsätzlich biete der Sonntag für solche Einsätze viele Vorteile, da zum Beispiel weder Schüler- noch Berufsverkehr unterwegs sei.

Im Vorjahr wurden im Südwesten fast 25 Tonnen Weltkriegs-Munition entschärft

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst, der beim Regierungspräsidium Stuttgart angesiedelt ist, hat im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg 24,7 Tonnen Munition vor allem aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen. Darunter waren 14 Bomben mit mindestens 50 Kilogramm Gewicht. Mit 961 Munitionsfunden wurden mehr als im Vorjahr geborgen (2019: 862).

Im Zweiten Weltkrieg wurden der Behörde zufolge etwa 1,35 Millionen Tonnen Munition auf das Gebiet des damaligen Deutschen Reiches abgeworfen, davon auf Baden-Württemberg rund 100.000 Tonnen. Hiervon seien etwa zehn bis 15 Prozent nicht detoniert. Es werden deshalb noch etliche Bombenblindgänger in Baden-Württemberg vermutet.

13 Luftangriffe auf Baden-Baden

Baden-Baden war bei dreizehn Luftangriffen das Ziel. Dabei kamen nach Recherchen der städtischen Pressestelle insgesamt 34 Menschen ums Leben. Die Innenstadt mit ihrer historischen Bausubstanz blieb allerdings von Zerstörung verschont.

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