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Fotograf hält den Wandel fest

Früheres Gefängnis in Baden-Baden weicht einem Hotel-Neubau

Die Geschichte des früheren Gefängnisses in Baden-Baden ist endgültig besiegelt. Derzeit laufen auf dem Areal die Abriss-Arbeiten, um einen Hotel-Neubau mit 130 Zimmern im Drei- bis Vier-Sterne-Segment zu errichten. Damit verschwindet ein zeithistorisches Bau-Dokument.

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Nichts wird übrig bleiben: Auf dem Areal des früheren Gefängnisses in Baden-Baden laufen die Abriss-Arbeiten. Die Ettlinger WLH-Gruppe möchte dort das „Hotel an den Thermen“ mit rund 130 Zimmern errichten. Foto: Schultes

Das frühere Gefängnis in Baden-Baden ist bald Geschichte. Derzeit laufen auf dem Areal an der Rotenbachtalstraße die Abriss-Arbeiten. Die Ettlinger WLH-Gruppe errichtet auf dem Gelände das „Hotel an den Thermen“ mit rund 130 Zimmern im Drei- oder Vier-Sterne-Segment . Damit verschwindet ein zeithistorisches Bau-Dokument.

Der Abriss des ehemaligen Gefängnisses an der Rotenbachtalstraße geht voran. Die Bagger sind derzeit dabei, das Gebäude in der Nachbarschaft des Gymnasiums Hohenbaden platt zu machen, weil auf diesem Gelände ein Hotel-Neubau entstehen soll.

Bevor die ehemalige Haftanstalt endgültig dem Erdboden gleich gemacht und damit ein für die Geschichte der Stadt wichtiges Bauwerk und zeitgeschichtliches Dokument endgültig verschwunden sein wird, nutzte BNN-Fotograf Klaus Schultes die Gelegenheit, Eindrücke von dem festzuhalten, was früher ausschließlich den Insassen vorbehalten und der Öffentlichkeit nicht zugänglich war.

Ferdinand Porsche war der prominenteste Häftling

Die Fotos gewähren einige Einblicke in das Leben hinter Gittern. Übrigens: Einer der prominentesten Häftlinge war Ferdinand Porsche, den die französische Besatzungsmacht 1945 für einige Monate im Baden-Badener Gefängnis inhaftierte.

Die Motive, die die Fotos zeigen, stammen nicht alle von ehemaligen Gefangenen. Die Gesellschaft der Freunde junger Kunst richtete im Jahr 2000 die damals viel beachtete Ausstellung „KunstKnast“ im leer stehenden Gefängnis aus. In dieser Schau waren Arbeiten von 139 Mitgliedern des Baden-Badener Kunst-Vereins zu sehen.

Das geplante Hotel bietet rund 130 Zimmer

Auch die Überbleibsel dieser Kunst-Aktion werden demnächst der Vergangenheit angehören. Die Ettlinger WLH-Gruppe errichtet auf dem Areal an der Seufzer-Allee das „Hotel an den Thermen“ mit rund 130 Zimmern im Drei- oder Vier-Sterne-Segment.

Die Projekt- und Grundstücksentwicklungs- sowie Investorengesellschaft veranschlagt die Kosten mit 30 bis 35 Millionen Euro. Die Herberge ist vorrangig als Business-Hotel geplant. Die Bauherren haben das Areal 2018 vom damaligen russischen Eigentümer erworben.

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