Skip to main content

Neu im Programm

Gravelbiken wird auch im Schwarzwald zum Trend

Gravelbikes sind gefragt: Für die geländegängigen Rennräder bieten sich rund um Bühl und Baden-Baden viele MTB-Strecken an.

Frau vor Karte mit Flyer
Eine Gravel-Crossing-Tour, die auch durch den Naturpark Schwarzwald Mitte Nord führt, wird im Frühjahr offiziell eingeweiht (im Bild Lilli Wahli mit dem Flyer). Foto: Katrin König-Derki

Eine noch recht junge Radsportart hält seit wenigen Jahren auch im Schwarzwald Einzug: Das „Gravelbiken“. Gerade das Höhengebiet bietet großes Potenzial für diese Freizeitbeschäftigung, wie Lilli Wahli sagt, die beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord den Bereich „Sporttourismus“ betreut: „Es handelt sich um eine geländegängige Art von Rennrad, auch Querfeldeinrad oder Crossrad genannt. Mit den recht breiten Reifen können sogar Schotterwege gut befahren werden.“

Daher der Name: „Gravel“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Schotter“. Das bestehende, einheitlich ausgeschilderte Wegenetz für Mountainbiker im Schwarzwald, sagt Wahli weiter, sei sehr lang, paradiesisch und in großen Teilen von Gravelbikern nutzbar - nur die ganz harten MTB-Trails kämen nicht infrage.

Einen Schub, ist sie überzeugt, habe das Gravelbiken durch die Pandemie bekommen. „Es existierte schon vorher, aber nur als sehr kleine Nischensportart. Gerade in den Lockdowns gingen die Menschen verstärkt mit dem Rad in die Natur. Da fügte sich das Gravelbiken perfekt.“

Highlights wie Wasserfälle und Aussichtspunkte sind wichtig

Im Vergleich zu MTB seien die Reifen etwas dünner, der Oberrohre wiederum fielen nur leicht ab, erklärt sie. Auch der Ansatz unterscheide sich ein wenig: „Ganz wichtig ist das Naturerleben, entsprechende Highlights wie Wasserfälle oder Aussichtspunkte stehen im Vordergrund. Und Gravelbiken wird vielfach von Personen ausgeübt, denen der Aspekt nachhaltiger Fortbewegung wichtig ist.“

Zugleich gehe es, und hier sieht sie die Gemeinsamkeit mit Mountainbikern, um die sportliche Herausforderung. Der Anspruch der Strecken sei je nach Fitness unterschiedlich hoch.

„Die einen freuen sich über viele Höhenmeter, andere fahren lieber Wege, die relativ eben verlaufen“, sagt sie. Für alle Radfahrer in Baden-Württemberg gelte die Regel, dass sie nur auf Waldwegen fahren dürfen, die breiter als zwei Meter sind. Ausgewiesene MTB-Trails, wie erwähnt zumeist auch für Gravelbiker geeignet, bildeten eine Ausnahme.

Die Gravelbike-Zielgruppe bezeichnet sie unter Verweis auf eine entsprechende Umfrage als vergleichsweise jung: „Demnach liegt das Durchschnittsalter bei 44 Jahren. Der ‚normale‘ Radreisende ist hingegen im Schnitt schon über 50.“ Gravelbiker seien eher allein oder in Kleingruppen unterwegs. Manche machten ein- oder mehrtägige Touren und nutzten Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Strecken.

Gravelbikes sind nachrüstbar

„Nichts spricht gegen längere Reisen: Gravelbikes sind je nach Bedarf nachrüstbar. Man kann sie zum Beispiel mit Satteltaschen versehen.“ Wie fast jedes Rad seien sie inzwischen ebenfalls als E-Bikes erhältlich.

Auf den Trend reagieren auch die Naturparke in Baden-Württemberg, wie Wahli erzählt. „Im Frühjahr soll eine Gravel-Crossing-Tour von Mannheim bis Basel eröffnet werden.“

Auch die basiere auf bestehenden MTB-Strecken. „Sie umfasst knapp 700 Kilometer und 14.000 Höhenmeter. Man durchquert vier Naturparke und sammelt vielseitige Eindrücke von der Wald- und Wiesenlandschaft des südlichen Odenwalds, dem Weinland Kraichgau und den dicht bewaldeten Mittelgebirgsrücken des Schwarzwalds.“ Aufgeteilt sei die Strecke in elf Etappenvorschläge, von denen vier durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord führten.

Navigiert wird digital

„Hiesige Attraktionen sind etwa Karseen und der Kaltenbronn. Entlang der gesamten Strecke gibt es zertifizierte Unterkünfte, Trekking-Camps, Campingplätze und Hütten.“

Navigiert wird nach den Worten von Wahli bei dieser Tour vorrangig digital. Weitere Details, verspricht sie, folgten zum offiziellen Start der Naturpark-Gravel-Tour im April oder Mai. „Selbstverständlich können Interessenten sich auf dieser Basis schon jetzt ihre Routen zusammenstellen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang