Ein größeres Lob kann ein Gast kaum aussprechen. „Baden-Baden ist einer der schönsten Plätze in Europa – oder der Welt“, sagt Nikos Dendias. Der Mann ist Griechenlands Außenminister und hat schon viele Länder gesehen. Mit seiner Gattin weilt er erstmals an der Oos – und beide sind offensichtlich sehr angetan.
Als Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) dem Gast unter anderem berichtet, dass vor ihm Staatsmänner wie Barack Obama oder Bill Clinton sowie Kanzlerin Angela Merkel und andere Promis Einträge im Goldenen Buch hinterlassen haben, ist der Gast aus Griechenland schon ein wenig überwältigt.
Bei einem seiner letzten Einträge in ein Goldenes Buch, erzählt Dendias schmunzelnd, habe er in Tel Aviv seinen Namenszug auf einer Seite hinterlassen, die auf das Autogramm von Popstar Madonna folgte.
Im Goldenen Buch der Stadt Baden-Baden haben auf den Blättern vor dem Eintrag des griechischen Ministers zuletzt ebenfalls Stars der Musikbranche ihren Namenszug hinterlassen: Die Hannoveraner Rockband Fury in the Slaughterhouse war am 18. September beim Popfestival im Festspielhaus.
Nach langer Pause wieder Einträge im Goldenen Buch von Baden-Baden
Auf der Seite davor hat sich die Hamburger Sängerin Zoe Wees verewigt, die beim Festival ebenfalls auftrat. Das waren die ersten Einträge nach einer fast zweijährigen Pause, ausgelöst durch die Corona-Pandemie. Der bis dahin letzte Eintrag datierte vom 12. September 2019. Damals hatte Schock-Rocker Alice Cooper unterschrieben.
Von der Begeisterung des griechischen Politikers von der Welterbe-Stadt zeugt auch sein Eintrag ins Goldene Buch. „Es ist mir eine Ehre, die schöne Stadt Baden-Baden besuchen zu dürfen“, schreibt der Gast – und von starken Banden zwischen Griechenland und Deutschland. Die sollen weiter gestärkt und die Menschen beider Länder enger zusammengebracht werden.
„filios“ feiert offizielle Eröffnung
Anlass für den Politiker-Besuch war am Samstagabend die offizielle Eröffnung des griechischen Restaurants „filios“ am Augustaplatz mit rund 150 geladenen Gästen.
Griechischer Außenminister und Metropolit von Ioannina halten Wort
Basia, die griechische Wurzlen hat, und ihr Mann kennen den Minister schon länger. Vor Jahren, berichtet Rockenhäuser, sei bei einem Beisammensein mit Dendias eine Vereinbarung getroffen worden: Sollten er und seine Frau ein griechisches Restaurant in Deutschland verwirklichen, werden Dendias und der Metropolit von Ioannina zur Eröffnung kommen.
Beide hätten damals wohl gedacht, dass sie das niemals tun müssten, erzählt Rockenhäuser lachend. Und: „Wir sind geehrt, dass Sie Wort gehalten haben.“
Danach können Mergen und der griechische Außenminister das rote Band am Eingang durchschneiden und ein griechischer Kirchenmann nimmt tatsächlich die Weihe vor. Dafür ist Bischof Maximus von Ioannina, einer Stadt im Nordwesten Griechenlands, nach Baden-Baden gekommen.