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Rund 1.500 Teilnehmer

Heilpraktiker besprechen Trends bei Kongress in Baden-Baden

Rund 1.500 Teilnehmer machten den 55. Heilpraktiker-Kongress in Baden-Baden wieder zur Topveranstaltung der Branche.

Ein Heilpraktiker kümmert sich mit einer speziellen Methode um das Wohlbefinden einer Erkrankten.
Die verschiedenen Anwendungen der Heilpraktiker dienen zunächst der Prävention als auch der Linderung bei Krankheit. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Es ist die Top-Veranstaltung für Naturheilkunde in Europa, da gibt es nichts Vergleichbares“, sagt Marco Haas, zweiter Vorsitzender des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker (FDH) im Landesverband Baden-Württemberg. Den 55. Heilpraktiker-Kongress besuchten am Wochenende rund 1.500 Teilnehmer.

Gesundheitsprävention wird in Zukunft einen wesentlich breiteren Raum einnehmen, ist er gemeinsam mit der Fachverbandsvorsitzenden Franca Rauscher überzeugt. Mit einen Grund für diese Entwicklung sehen beide in der Pandemie, die doch bei vielen ein Umdenken bewirkt habe hin zu mehr Selbstfürsorge. Doch sie wollen nicht alles Corona in die Schuhe schieben.

Menschen haben zunehmend mehr Interesse am Körper

Generell sei auch schon vorher ein wachsender Trend zu beobachten gewesen, dass die Menschen zunehmend mehr Interesse zeigten, sich um ihren Körper nicht erst im Krankheitszustand zu kümmern.

Nicht nur zur Reparatur, sondern auch zur Ursachenforschung. Marco Haas, Vorsitzender.
Marco Haas, Vorsitzender

Die bisherige Gewohnheit, erst nach Auftauchen eines Erregers zum Arzt zu gehen werde zunehmend abgelöst von dem Wunsch, über gesunde Ernährung und entsprechende Vorsorge präventiv tätig zu werden. „Nicht die Reparaturwerkstatt sondern Ursachenforschung ist gefragt“ deutet Haas diese Entwicklung.

Doch Gesundheitsprophylaxe war nur eins der vielfältigen Themen beim 55. Heilpraktiker-Kongress in der Kurstadt. Der im Übrigen laut den beiden Vorsitzenden nie abwanderungsgefährdet war nach dem Motto „etwas Bewährtes sollte man erhalten“. Zudem befinde sich hier „am schönsten Platz in Baden-Württemberg“ auch die Geschäftsstelle des FDH-Landesverbandes.

Unter dem Motto „Gesundheit der Zukunft“ freuten sich die Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz darauf, alte Kontakte aufzufrischen und neue zu knüpfen, sich auszutauschen und fortzubilden.

Vielfältige Gesundheitsthemen bei Heilpraktiker-Kongress in Baden-Baden

Das ermöglichten ihnen 40 Vorträge und zehn Fachbeiträge, die eine große Bandbreite an Gesundheitsthemen des Berufsstandes abdeckten. Zwischen 47.000 und 60.000 Heilpraktiker (die genaue Zahl ist selbst dem eigenen Berufsstand nicht bekannt) erwirtschafteten laut Rauscher im Jahr 2018 rund 1,2 Milliarden Euro, neuere Zahlen liegen nicht vor. Die Heilpraktiker könnten also durchaus stolz auf sich sein.

„Warum treten wir dann nicht selbstbewusster auf?“ fragte die Vorsitzende provokant. Als wichtiger Baustein für die Gesundheit der Zukunft gelte es, gegenüber Politik und Pharmaindustrie eine starke Position zu vertreten.

Sie empfiehlt auch, viel intensiver auf die vorhandenen Ressourcen in eigenen Reihen zurückzugreifen, da sich Kollegen mit medizinischer Vorbildung, IT-Spezialisten oder Pädagogen darunter befinden. Letzten Endes war auf dem Kongress immer wieder vom Idealfall einer Kommunikation von Ärzten und Vertretern der Schulmedizin mit Heilpraktikern auf Augenhöhe zu hören.

Bewährte Therapie und Impfschäden

Neben Auswirkungen von Covid 19 Erkrankungen oder Impfschäden ging es bei den Vorträgen auch um bewährte Therapieansätze bei Long Covid. Homöopathie beim alten Menschen war ebenso ein Thema wie die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit traditioneller Chinesischer Medizin. Dass die Funktion der Augen gezielt trainiert werden kann erfuhren Interessierte beim Yin und Yang der Augenheilkunde.

Die vielfach auch in Privathaushalten von medizinischen Laien verwendeten Schüssler-Salze waren ebenfalls ein Thema bei körperlicher und geistig-seelischer Erschöpfung. Oder was hat es mit dem Elektrosmog auf sich, ist das Realität oder Hirngespinst? Innere Bilder als Kompass in Krisen, wenn Worte versagen, können gemalte Imaginationen helfen?

Viele Fragen wurden beleuchtet bei diesem Austausch unter Kollegen, Anwärtern des Berufes oder Angehörigen anderer Heilberufe. Auf der begleitenden Industriemesse gaben rund 130 Aussteller einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Branche.

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