
Das größte anstehende Projekt zum Thema Hochwasserschutz, die Ertüchtigung des Steinbachs zwischen der südbadischen Sportschule Steinbach und Neuweier, ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen.
Am Donnerstag gab das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Stuttgart bekannt, dass der Gewässerausbau am Steinbach mit 3,15 Millionen Euro gefördert wird.
Freude über Förderung für Steinbach
Weiter werden laut Pressemitteilung des Ministeriums in diesem Jahr die Hochwasserrückhaltebecken (HRB) des Zweckverbandes Hochwasserschutz Bühl/Baden-Baden Nr. 2 (Mührichgraben) mit 266.000 Euro, das HRB Nr. 8 (Bühl-Eisental) mit 560.000 Euro und das HRB Nr. 14 (Sinzheim neben der alten B3) mit 875.000 Euro sowie das HRB Nr. 21 (Bühl-Weitenung) mit 175.000 Euro gefördert.
Dass jedoch das aufwendigste Projekt auf der Förderliste ganz oben steht, stößt bei der Geschäftsführerin des Hochwasserzweckverbandes Bühl/Baden-Baden, Viviane Walzok, auf Erleichterung. „Ich freue mich riesig, dass die Maßnahme bewilligt wird“, teilt sie auf Anfrage mit.
Noch im Sommer 2021 sah die Verbandsgeschäftsführerin den angepeilten Zeitplan zum Ausbau des Steinbachs kritisch. Walzok nannte seinerzeit Kosten zur Ertüchtigung des Steinbachs in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro.
Ertüchtigung des Steinbachs: Das ist in Baden-Baden geplant
Die Situation des Gewässers wird seitens des Hochwasserschutzes wegen des steilen Hangs als kritisch eingestuft. Deswegen soll das Bachprofil verändert werden. Dabei ist vorgesehen, die Bachsohle an einzelnen Stellen tiefer zu legen und neu zu gestalten.
Auf einer Länge von rund 50 Metern soll der Ausbau mit Wasserbausteinen erfolgen. Bei den Arbeiten muss ebenso das Fundament der Fußgängerbrücke der Sportschule gesichert werden.
In Erwartung, dass mit der Baumaßnahme bald begonnen werden könne, wurden bereits Anfang 2020 entlang des Bachbetts auf dem Areal der Sportschule kranke Eschen entfernt. Vor einigen Jahren wurden bei einer Voruntersuchung Stahlträger an einzelnen Stellen am Bachbett in den Boden getrieben, um die Stabilität zu eruieren.
Straße zwischen Steinbach und Neuweier soll für Radler verkehrssicherer werden
Die Maßnahme ist für die Bevölkerung und für die Stadt Baden-Baden nicht nur bezüglich des Hochwasserschutzes von Bedeutung, sondern ebenso mit Blick auf die Verkehrssicherheit. Denn mit dem Ausbau des Bachbetts soll die Verbindungsstraße zwischen Steinbach und Neuweier, die auch als Hauptzufahrtsstraße zur Schwarzwaldhochstraße gilt, vor allem für Fußgänger und Radfahrer verkehrssicher umgestaltet werden.
Bis heute gibt es dort, trotz der zahlreichen Wanderer und Fahrradausflügler, keinen zeitgemäßen Fußgänger- oder Radweg. Daher ist die „Sanierung des Steinbachs mit neuem Steg für Radfahrer im Bereich Sportschule“, ein unter Punkt fünf deutlich formuliertes Ziel im Entwicklungskonzept Rebland aus dem Jahr 2015.
In diesem Zusammenhang teilte Anfang Dezember 2021 Ortsvorsteher Ulrich Hildner in einer Ortschaftsratssitzung mit, dass „entsprechende Mittel in den Haushalt eingestellt“ würden. Er erwartete seinerzeit einen Baubeginn für den Herbst 2023.
Baubeginn könnte im März 2024 sein
Wie geht es nun weiter? Sobald der Bescheid vom Regierungspräsidium erlassen sei, könnten die Ausschreibungen vorbereitet werden, informiert Walzok. Die Ausschreibungen für die Arbeiten sollen dann im Spätsommer veröffentlicht werden.
Über die Wintermonate können laut der Verbandsgeschäftsführerin Gehölzarbeiten entlang des Bachbetts erfolgen. Läuft alles nach Plan, rechnet Walzok mit einem Baubeginn im März 2024 und einer Bauzeit von rund 24 Monaten.